Freitag, 16. Oktober 2015

5. - 16. Oktober 2015, Saronischer Golf, Kanal von Korinth, Golf von Korinth



6.10.: Heute Abend hat auch Mistral ihr erstes, unfreiwilliges Meerbad genommen. Bei einem gemeinsamen Spaziergang mit uns auf dem Pier wird sie von einer Kampfkatze angegriffen und ins Wasser geschubst. Sie ist nach Sekunden wieder draussen und folgt uns Pfötchen schüttelnd, igitt ist das unangenehm nass, zurück an Bord. Sie lässt sich nur kurz abtrocknen, will ihr Fell lieber selbst ablecken und trocknen. Nun haben beide Katzen ihre Wassertaufen hinter sich.
7.10.: Kurzer Spaziergang in die Stadt, Liegegebühren und Strom bezahlen, kleiner Einkauf. Gegen Mittag lösen wir die Leinen und verlassen die Insel Aegina, sie hat uns sehr gut gefallen. Leider kein Segelwind, nach knapp 3 h erreichen wir Palaia Epidavros und legen mit Buganker und Heck am Pier an. Gleich gegenüber ist ein Park mit Bäumen. Die Katzen freut‘s, sie gehen rumschnuffeln. Mistral wird entdeckt und auf einen Baum gejagt. Der Kater hintennach. Peter schafft Ordnung und befreit sie aus der misslichen Lage. Abends kommen etliche Segler rein, der Pier wird voll. Auch ein Gewitter kommt rein. Einige Zeit steht unangenehmer Schwell, legt sich aber über Nacht. Der Ort ist hübsch und beliebt. Das antike Epidavros mit seinem Amphitheater ist ab hier gut zu besuchen.
8.10.: Weiter geht’s, der Küste entlang, Hafenrundfahrt durch Nea Epidavros (Molen neu erstellt, Strom und Wasser vorhanden) in die Bucht Sophikou. Um 11 h machen wir längsseits am neuen Schwimmsteg in Korfos fest. Liegeplatz, Wasser, Strom gratis! Herrliche Bucht, glasklares Wasser, beschaulicher Ort, sauber, ruhig, wenig Tourismus. 18 Schweizer haben hier Häuser, erzählt uns Papa George in seiner Taverna, er hat unsere Sprache richtig erkannt. Der Platz vor dem Steg hat einige Rabatten und Bäume. Abends flippen beide Katzen aus, klettern die Bäume hoch, rennen einander nach, richtig süss! Die Schweizer Rita + Ruedi, liegen mit ihrer SY Kyria M am Steg, auch sie haben ein Ferienhaus hier. Unsere Nachbarn Grete + Eric, SY Grete IV, kennen wir von Poros, ein interessantes Norwegerpaar. Wir bleiben einige Tage, erkunden den Ort, baden täglich, haben mal Starkwind und ein Gewitter, geniessen die Ruhe hier und gute Gespräche.

14.10.: Füllen Wasser auf, verabschieden uns von den Nachbarn und los geht’s. Ausserhalb der Bucht hat‘s ziemlich Wellen und BF 4 auf die Nase, motoren der Küste entlang, können später noch etwas segeln und legen um 13 h längsseits am Pier in Isthmia an, vor dem Kanal von Korinth. Peter geht in den Kontrollturm und bezahlt 207 Euro für die Durchfahrt. Wir sollen standby warten auf den Aufruf. Um 14 h ist’s soweit, wir fahren als Erste durch den Kanal von Korinth, hinter uns ein Ausflugsboot voller Touristen. Der Kanal trennt das griechische Festland vom Peloponnes, ist 3 sm lang, 24 m breit, 8 m tief, die fast senkrechten Wände sind bis 80 m hoch. Er wurde von 1881 – 1893 gegraben. Die Durchfahrt erspart Schiffen die Umrundung des Peloponnes von ca. 130 sm, ist aber die teuerste der Welt. Je eine Eisenbahn- und Strassenbrücke überqueren hoch oben den Kanal. Es ist ein Erlebnis, diesen berühmten und sehenswerten Kanal auf eigenem Schiff zu durchfahren. Wir sind beeindruckt, auch Mistral, sie ist an Deck, staunt ebenfalls. Die hydraulische Senkbrücke in Poseidonia auf der anderen Seite des Kanals ist bereits unten, wir fahren in den Golf von Korinth. Herrliches Wetter, erst wenig, dann guter Segelwind für 2 h bis nach Kiato. Im kleinen Hafen ist kein guter Platz vorhanden, legen längsseits am grossen Pier an, sind allein. Ganz nahe ist ein Park mit Bäumen, Wiese, Pflanzen. Zum Abschluss des tollen Tages koche ich Reisgratin mit Crevetten, hmm, so fein. Danach spaziere ich mit den Katzen in den Park, sie sind begeistert. Später sind wir nicht begeistert. Durch den NO-Wind kommt starker Schwell rein. Unser Schiff wird mächtig hoch geschaukelt und an den Pier gedrückt. Wir setzen sämtliche Fender zum Schutz, legen Vor- und Achterspring, überwachen, sind besorgt. Ein Segler kam noch rein und liegt vor uns. Wir reden mit dem Paar, beschliessen, einander zu helfen und zu verholen, nördlicher an den Pier. Um 23 h ist das erledigt. Wir liegen besser, schaukeln nur leicht. 
15.10.: Von 1 bis 4.30h schlafen wir, dann weckt uns heftiger Schwell. Wie auf dem Schaukelpferd geht’s hoch und runter, wir wachen teils im Cockpit oder Salon, warten auf eine ruhigere Phase um ohne  Probleme ablegen zu können. Erst um 10 h ist es soweit, Wind BF 4 von vorne, Schwell schwächer, können ohne Hilfe ablegen. Aus dem Hafen raus steht BF 5 mit unruhiger, bewegter See. Wir werden hin und her geschüttelt, motoren teils, segeln teils Richtung Festland. Erreichen gegen Abend den Hafen von Galaxidi, wo wir mit Buganker und Heck am Pier festmachen. Herrlicher, ruhiger Platz. Essen restlichen Gratin mit Salat, machen einen kurzen Spaziergang, kaufen ein, gehen früh schlafen.  Die Katzen erkunden alleine das Nachbarboot und die Umgebung. Am nächsten Morgen sind wir ausgeschlafen und fit. Manuela und Eric treffen mit ihrer SY Shalimar 3 ein. Grosse Freude, wir kennen uns von Messolonghi. Trinken Begrüssungs-Ouzo bei uns, nach dem Abendessen einen Absacker bei ihnen an Bord. Sie schenken uns ganz viele Bücher. Sie erhalten dafür Ausgleich von uns. Morgen segeln wir gemeinsam zur Insel Trizonia.                                  

Sonntag, 4. Oktober 2015

19. September - 4. Oktober 2015, saronischer Golf



Peter macht Motorcheck, kontrolliert die Wasserpumpe des Motors und oh Schreck, die leckt schon wieder, diesmal tropft Öl raus! Mechaniker Phillip, der die Pumpe montiert hat, kann nicht kommen, ist eine Woche weg. Schiffsnachbar Klaus aus Österreich kommt rüber und versucht die „undichte“ Schraube festzuziehen, geht nicht, ist mit den Händen kaum zu erreichen. Am Montagmorgen gibt’s ein heftiges Gewitter mit sehr starken Sturmböen. Wir müssen am Pier mit dem Motor dagegen ansteuern, damit der Anker nicht ausreisst. Echt krass, so ein Sturm! Gut, dass er nur eine Stunde wütet. Später kauft Peter im Ort einen abgekröpften 10er Schraubenschlüssel, bearbeitet diesen, macht ihn schmaler, um die Schraube fest anziehen zu können. Es klappt, nichts tropft mehr, alles dicht. Die Bilgenpumpe mag kein Öl auspumpen, gibt den Geist auf. Also Bilge mit Schwamm von Hand reinigen, mühsam. Der Wind bleibt stark und es regnet viel, auch Dienstag. Am Nachmittag kommt die SY Serenity mit Gästen zurück, legt uns gegenüber an. Abends gehen wir mit Susanne, Jost, Martina und Thomas in die Taverna Maria gut essen, dann zum Absacker auf die Serenity. Mistral und Minka haben uns gehört, kommen auch rüber an Bord. Ein sehr schöner Abend.
23.9. Mittwoch: Endlich geht’s wieder los, nach letztem Einkauf, Verabschieden von Serenity-Crew verlassen wir Ermioni. Wenig Wind aus Ost, gegenan, motoren der Küste entlang, zwischen den Tselevina Inseln, danach der Insel Poros und dem Peloponnes hindurch, rein in den Hafen von Poros. Können am Schwimmsteg seitlich festmachen. Herrliche Aussichten auf Stadt und Umgebung wie im Bilderbuch. Viel Betrieb auf Wasser und Land. Ein lebhafter Ort mit kleinen Gässchen, sehr idyllisch, viel Tourismus, reger Fähr- und sonstiger Schiffsverkehr. Wir erkunden alles, sind live dabei beim ersten internationalen Ukulele-Festival, gefällt uns gut, tanzen sogar! Peter kauft neue Bilgenpumpe, baut sie ein, erneuert weitere Festerdichtungen. Auch die SY Serenity kommt her, diesmal gibt’s bei uns an Bord einen Ouzo-Absacker. 27.9.: Wir verlassen Poros gegen Mittag, erreichen bereits nach 1.5 h die Marina Methana, Insel Methana und legen mit Heck am Pier an. Unser Helfer an Land hampelt mit der Mooringleine herum, sie gerät in unseren Propeller. Peter muss tauchen, um sie zu befreien. Kein Vergnügen, das Wasser ist sehr trüb, stark schwefelhaltig. Wasser und Strom sind vorhanden, Liegegebühr 2 Tage inkl. Strom 17 Euro. Wir bummeln durch den Ort, sehr ruhig, etwas verlebter Charme, das Heilbad zieht wohl nicht mehr viele Touristen an. Bei Windstille stinkt es in der Marina stark nach Schwefel, unangenehm. Dafür soll der Rumpf im Wasser keinen Bewuchs ansetzen.
29.9.: Fahren los, froh, dem Geruch zu entfliehen, setzen Genua sowie Besan und segeln gemütlich einige Stunden. Am Nachmittag legen wir im kleinen Hafen Perdika, im Südwesten der Insel Aegina mit Buganker und Heck am Pier an. Ein pittoresker Fischerort mit guten Fischtavernen. In der Bucht gibt’s einen schönen Sandstrand mit Liegenstühlen, wir geniessen diesen und die Ruhe allgemein.

3.10. Samstag: Heute verholen wir nur in die Marina Aegina, eine knappe Stunde Fahrt, legen mit Mooringleine und Bug an. Reger Betrieb herrscht, viele Athener verbringen das Wochenende und die Ferien in Aegina und der Insel. Reger Fährbetrieb. Auch viele Charteryachten legen als erste oder letzte Station nach Athen hier an. Bunte Gemüse-/Früchteschiffe bieten auf dem Pier ihre Waren an. Pistazienverkauf überall, die Insel ist berühmt dafür. Lebhaftes Gedränge an der Hafenpromenade und in den engen Gassen, auch abends. Wir mieten einen Scooter und erforschen am Sonntag die Insel, fahren der Küste entlang, an tollen Buchten, winzigen Häfen vorbei, in die Berge zum Kloster Nektarios, zum Aphaia Tempel, besuchen das älteste, grösste Wildlife Hospital von Griechenland, wo jährlich bis zu 4500 wilde Tiere, vor allem Vögel, behandelt werden, sehr eindrucksvoll. Ein schöner Tag mit vielen Eindrücken, Gerüchen, Sehenswertem.