Donnerstag, 12. Mai 2011

50. Reisetag, Arles – Port-St. Louis-du-Rhône

Abfahrt 8.20 h und 11.30 h Ankunft in Port-St. Louis, wo unsere letzte Schleuse mit einer Strassenbrücke gekoppelt ist und nur an gewissen Zeiten des Tages öffnet. Wir können um 12.20h schleusen und legen um 12.30 h am Quai im Hafen an. Da Mittagszeit, die Capitainerie zu ist, essen wir eine Kleinigkeit im nahen Restaurant und fahren um 14.25 h durch den Canal St. Louis, in den Golfe de Fos – endlich im Mittelmeer! – und erreichen unsere Endstation dieser Reise, den Port Napoléon um 15.20 h. Tagesetmal, 70 km, 1 Schleuse.
Kaum an Land, entdecken wir tatsächlich unsere Masten, welche ja auf dem Landweg hierher gereist sind.  Im Hafenbüro erhalten wir auch gleich einen Termin für Freitag, um die Masten zu setzen. Wir sind total happy, nach dieser langen Reise mit den vielen Hindernissen endlich am Meer zu sein!
Am 11.5.11, dem 50. Reisetag, nach ca. 2000 km über Ostsee, Flüsse und Kanäle durch Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Überwindung von ca. 220 Schleusen, endlich am Mittelmeer angekommen!

49. Reisetag, St. Etienne des Sorts – Arles

Abfahrt 8 h, schleusen in Caderousse, Senkung 8.6 m, Avignon, 9.5 m, Vallabregues, 11.3 m, und Ankunft in Arles um 15.15 h. Tagesetmal 78 km, 3 Schleusen.
Der Anlegequai ist eher ungünstig, wir legen trotzdem an. Diese alte, römische  Stadt gefällt uns auf Anhieb. Sehr gemächlich, interessante Gebäude, ein Amphi- sowie ein antikes Theater, Kirchen, kleine romantische Gässchen, etc. In einem gemütlichen Lokal essen wir ausgezeichnete Menus mit u.a. einer speziell guten Fischsuppe, trinken Wein und geniessen den schönen Abend.

48. Reisetag, Valence – St. Etienne des Sorts

Abfahrt 8 h, schleusen in Beauchastel, Senkung 11.82 m, Logis-Neuf, 11.7 m, Châteauneuf, 16.m und der grössten Schleuse von Europa, Bollène mit 22.5 m Senkung, ein Monster! Ankunft in St. Etienne des Sorts. Der versprochene Anleger für Sportboote ist nicht ausgebracht. Wir legen an einem Steinvorsprung an, unter dem sich mit Deckeln verschlossene Rohre befinden,  welche bei Bedarf Wasser in die Rhône ablassen können. Ankunft 17.05 h, Tagesetmal 92 km, 4 Schleusen. 
Bei einem Weingut/Bauernhof erhalten wir frischen Salat, Gemüse, Kirschen, Wein, im kleinen Laden im Ort Getränke. Da das Restaurant geschlossen ist, kaufen wir Pizza am mobilen Verkaufsstand und geniessen den sonnigen Abend an Bord. Um 19.30 h öffnet sich eines der Rohre und lässt ¼ h lang Wasser in die Rhône. Dieser Vorgang wiederholt sich noch vier Mal in der Nacht, wir schlafen erneut unruhig.

47. Reisetag, Vienne – Valence

Wir wachen durch die Wellen eines Frachters auf, welcher Rhône abwärts fährt, legen ohne Verzug ab, damit wir mit diesem schleusen können. Der Wind ist heute mässig, nach leichter Bewölkung wieder Sonne pur! Wir schleusen in Vaugris, Senkung 6.7 m, Sablons, 11.5 m, Gervans, 11.5 m, Bourg-les-Valences, 11.7 m, können in Tournon nicht anlegen und fahren weiter bis Valence, zum Port l’Epervière. Ankunft um 17.35 h, Tagesetmal 83 km, 4 Schleusen.
Wir halten erst am Quai, wo Diesel im Self-Service getankt werden kann. Funktioniert leider nicht, der aufgebotene Techniker ist neu, kann nicht helfen und vertröstet uns auf morgen. Das Hafenbüro ist am Sonntag geschlossen, dies den ganzen Sommer durch! Wir erhalten weder Strom, noch Schlüssel zu san. Einrichtungen. Das Restaurant ist ebenfalls zu. Geniessen den Traumabend bei feinem Essen mit gutem Wein an Bord.

46. Reisetag, Mâcon - Vienne

Heute Morgen ist Wochenmarkt entlang dem Quai, wir holen uns frische Früchte sowie Brot und fahren um 10 h ab. Auch heute herrscht starker Wind, Spritzwasser kommt bis ins Cockpit, weisse Schaumkronen sind auf den Wellen, nach Schleierwolken setzt sich die Sonne durch. Nach zwei Schleusen, schönen Städten wie Crèches, Thoissey, Belleville, Montmerle, Villefranche, dem sehr hübschen Ort Trévoux erreichen wir Lyon, fahren kilometerlang durch die vom Wasser her äusserst interessante Stadt und befinden uns gleich darauf bereits auf der Rhône. Noch die nun wieder grössere Schleuse Pierre Bénite, Senkung 9 m, dann erreichen wir Givors, wo wir an einem Steg mit Strom übernachten möchten. Hafenbecken verschlammt, viele Algen, zu wenig tief! Wir fahren weiter bis Vienne, wo wir erst 20.30 h ankommen, bei sehr starkem Wind am Quai festmachen und sämtliche Leinen doppelt befestigen, da die Aglaya durchgeschüttelt wird wie verrückt. Wir bleiben an Bord, ich halte sicherheitshalber Nachtwache bis 00.30 h, gehe dann auch in die Koje, jedoch schlafen wir beide sehr unruhig.  Tagesetmal 91 km, 3 Schleusen.

45. Reisetag, Gergy – Mâcon

Abfahrt 8.15 h, nur einmal schleusen in Ormes, vorbei an Chalon-sur-Saône sowie Tournus und  nach einer sonnigen, aber sehr windigen (aus Süd, also voll auf die Nase) Fahrt Ankunft 15 h in Mâcon. Tagesetmal 77 km, 1 Schleuse.
Der Anlegequai ist mitten in der Stadt, neu, gratis, hat aber keinen Strom, etc. Wir nehmen einen Apéro, bummeln durch kleine Gässchen, kaufen roten Mâcon, weitere Lebensmittel, essen an Bord und schauen dem regen Betriebe am Quai zu.

44. Reisetag, St. Jean de Losne - Gergy

Abklärungen ergaben, dass am 1. Mai nicht geschleust wird, am 2. und ev.  3. Mai ein Streik der Schleusenwärter auf der Saône stattfindet, unser Schiff aber am Montag durch Firma Blanquart aus dem Wasser gehoben werden könne. Funktionierte auch, Ersatzteil wurde bestellt, am Mittwoch Propeller, Antriebswelle, Lager aus- und mit neuem Lager alles wieder eingebaut. Wir haben in dieser Zeit den Rumpf gereinigt, das Unterwasserschiff angeschliffen, neues Anti-Fouling aufgetragen, einige Holzteile abgeschliffen sowie einige Male lackiert. Auch eine Velotour nach Auxonne (total 40 km) lag drin. Dort haben wir Dani und Barbara Eichholzer aus Menziken (ein Nachbarort unseres Wohnortes) mit ihrer Motoryacht Pagode kennengelernt, wurden spontan zu einem Apéro auf deren Schiff eingeladen und siehe da, sie wohnen ganz in der Nähe des Mattenwegs und kennen meine Schwester Gaby, Didi und Tim Obrist. Die Welt ist klein!
Heute gegen Mittag kam unsere Aglaya wieder zurück ins Wasser. Dann Mittagszeit Schleusenwärter abwarten und weiter geht’s. Abfahrt 13.15 h. Wir passieren die Schleusen St. Jean, Seurre, Ecuelles,  freuen uns auf das Städtchen Verdun sur le Doubs, können dort wieder mal nicht anlegen wegen der zu geringen Wassertiefe und fahren weiter nach Gergy, wo gemäss Flussführer Strom, san. Anlagen, Restaurant neben dem Camping-Platz vorhanden sind. Ankunft 18.35 h, alles ausgestorben, wohl seit längerer Zeit nicht mehr in Betrieb.  Anlegequai hat Löcher in den Planken, ist schlecht unterhalten, wir bleiben trotzdem und geniessen den schönen Abend an Bord. Tagesetmal 56 km, 3 Schleusen.