Mittwoch, 5. Oktober 2011

55. Reisetag, Macinaggio - St. Florent

Gegen 10 h treffen Margrit, Maryvonne und ihr Sohn Nathan ein, welcher sie hergefahren hat. Wir trinken erst einen Kaffee an Bord, Nathan besichtigt kurz das Boot und verabschiedet sich danach. Um 10.30 h fahren wir bei herrlichem Wetter los. Der Wind kommt uns aus Norden entgegen, sodass wir keine Segel setzen. Nach gemächlicher Fahrt ums Cap Corse ankern wir um 13.40 h in der Bucht von Giothani, auf der Westseite des Cap Corse, baden, nehmen einen Apéro und essen zu Mittag. Um 15.35 h geht der Anker hoch und die letzte Etappe in unser Winterquartier beginnt. Wir legen um 17.30 h an der Tankstelle im Hafen von St. Florent an, füllen die Tanks mit Diesel und befestigen das Boot danach am Ponton B, gleich gegenüber der Tankstelle, wo es nun für die nächsten Monate bzw. die Winterzeit liegen bleibt. Wir hingegen dürfen den Winter im hübschen Studio in Margrit’s Haus in St. Florent verbringen und haben somit gegenseitig Gesellschaft über einige Monate.
Die Überwinterung für die Zeit vom 1. Oktober  bis 30. Mai kostet für unser Schiff 1‘814 Euro, inkl. Strom und Wasser. Die sanitären Anlagen hingegen sind geschlossen.

Dienstag, 4. Oktober 2011

54. Reisetag, Campoloro - Macinaggio

Um 8 h geht’s los, bei 25° und wolkenlosem Himmel. Um 9 h setzen wir Klüver und Besansegel bei 3 – 4 kn Wind aus NW zu Stütze, fahren an Bastia vorbei Richtung Cap Corse und legen um 14.20 h nach knapp 35 sm im Hafen von Macinaggio an. Der Ort ist klein und die Besichtigungstour dauert daher nicht lange, dafür gibt es einen Yachtshop, wo wir mit dem Inhaber über Anker plaudern. Er rät uns zu einem Kobra-Anker, welcher gegenüber dem viel teureren Delta-Anker bei einigen Tests viel besser  abgeschnitten hat.  Leider verfügt er über kein passendes Modell für unsere Schiffsgrösse. Wir trinken einen Apéro im Dorf und essen danach an Bord. Bei den sanitären Anlagen halten sich etliche halblanghaarige Katzen mit Jungen auf, eine schöner als die andere, aber ziemlich scheu.  Margrit ruft an, sie wird am nächsten Tag mit ihrer Kollegin Maryvonne mit dem Auto nach Macinaggio gebracht und die beiden werden dann mit uns auf dem Segelschiff nach St. Florent fahren. Wir freuen uns darauf.

Montag, 3. Oktober 2011

53. Reisetag, Solenzara, Campoloro/Taverna

Nach Bezahlung der Hafengebühr von 25 Euro starten wir an diesem sonnigen Tag um 9 h und können gleich nach der Hafenausfahrt Klüver und Besansegel setzen. Der Wind ist nicht sehr stark und dreht gegen Mittag auf NNO, sodass wir unter Motor weiterfahren und um 14.20 h den Hafen von Campoloro, Taverna erreichen, wo uns ein Schweizer beim Anlegen am Quai behilflich ist. Gleich danach kommt eine Schweizer Segelyacht rein und wir helfen dem Eignerpaar, neben uns anzulegen. Dabei geht mir wieder eine Lesebrille über Bord, bereits meine dritte seit der Abfahrt auf Fehmarn.
Hier ist das Hafenbüro besetzt, WC und Duschen sind offen, jedoch nur eine Bar,  sodass wir etwas trinken können und danach an Bord essen. Hier im Hafen ist ab Oktober bis Mai tote Hose und das Dorf ist etwa 2 km vom Hafen entfernt.

Sonntag, 2. Oktober 2011

52. Reisetag, Porto Vecchio - Solenzara

Wir verlassen den Hafen um 10 h bei schönem Wetter, jedoch ohne Wind und fahren unter Motor weiter entlang der Ostküste bis nach Solenzara, wo wir bereits um 13.20 h im Hafen anlegen.  Auch hier ist die Capitainerie heute geschlossen. Nach dem Sonnenbaden und Schwimmen am nahe gelegenen Strand bummeln wir gegen Abend in den Ort und genehmigen uns ein gutes Nachtessen.

Samstag, 1. Oktober 2011

51. Reisetag, Rondinara - Porto Vecchio

Wiederum wolkenloser Himmel, Abfahrt erst um 9.50 h nach Baden, Haare waschen und Fische füttern. Wir tuckern gemütlich entlang der Ostküste und legen um 12.10 h am Quai im Hafen von Porto Vecchio an. Die Capitainerie ist übers Wochenende geschlossen, so entfallen auch keine Gebühren. Beim Besuch der Altstadt entdecken wir eine Ausstellung mit schönen Skulpturen und gegen Abend findet eine Tanzveranstaltung statt, welche wir uns bei einem Absacker ansehen. Es treten einheimische Tanzgruppen auf, angefangen mit den Kleinsten – ganz niedlich! – über Jugendgruppen mit Brake Dance Einlagen bis zu Damengruppen mit tollen Choreographien und neuen Ideen bis zu den älteren Teilnehmern, welche Folkloretänze zeigen. Ein gelungener Anlass, wir haben unseren Spass daran.

Freitag, 30. September 2011

50. Reisetag, La Maddalena - Rondinara, Korsika

Bei schönem, wolkenlosen Wetter starten wir um 9 Uhr, fahren unter Motor von La Maddalena weg, vorbei an den Inseln Spargi, Budelli, Razzoli, Lavezzi, Cavallo und Perduto, finden in der Strasse von Bonifazio stark bewegtes Meer vor und erreichen am späteren Vormittag die Ostküste von Korsika. Um 12.15 h setzen wir in der wunderschönen Bucht „Rondinara“ Anker, gut geschützt vor den Wellen. Es ist eine richtige Postkartenidylle, sehr wenige Boote, schöner Sandboden sowie Sandstrände rundum und viele Fische, die sich im Wasser fast von Hand füttern lassen und neugierig um mich herum schwimmen. Wir geniessen einen traumhaften Abend und eine ruhige Nacht an diesem tollen Platz.

Dienstag, 27. September 2011

49. Reisetag, Insel Caprera - Insel La Maddalena

Wir fahren um 9h los, setzen kurz darauf Segel, Klüver, Genua und Besan und segeln fast 7 Std. zwischen den Inseln Caprera, San Stefano, La Maddalena und der Küste Sardiniens herum. Ein absoluter Traumtag mit tollem Wind, Spitzenwindstärke 28 kn, Spitzengeschwindigkeit 5.8 kn, wir geniessen das Segeln voll und ganz. Es ist auch ein richtig tolles Segelgebiet. Am späten Nachmittag legen wir im Hafen Cala Cavetta auf der Insel Maddalena an,  glücklich, zufrieden, haben wir doch 19 sm mit nur drei Segeln geschafft.
Der Bummel durch den malerischen Ort zeigt ein geschäftiges Treiben, hübsche Gassen, kleine Lokale und Läden, es ist richtig gemütlich. Wir essen mal wieder auswärts, Muscheln, mmmhh. Entland dem Hafen läuft auch die Hauptstrasse dieser Insel, daher ist es in der Nacht nicht so ruhig, wie wir es sonst gewohnt sind. Den nächsten Tag verbringen wir auch noch auf La Maddalena, es ist sehr viel Wind angesagt, kaufen Lebensmittel ein, waschen Kleider, reinigen das Schiff, bunkern Wasser, bereiten die Navigation vor und geniessen den Abend an Bord. Morgen wollen wir die Überfahrt nach Korsika antreten, quer über die Strasse von Bonifacio, Richtung Porto Vecchio.  

Montag, 26. September 2011

48. Reisetag, Cala di Volpe - Insel Caprera

Anker hoch um 9.25, Wetter wunderschön, Meer ruhig wie auch der Wind. Wir fahren an Porto Cervo vorbei, umrunden das Capo Ferro, sehen kurz darauf die Maddalena-Inselgruppe und machen nach 10 sm bereits um 12 h an einer Festmacheboje in der Bucht Porto Palma im Süden der Insel Caprera fest.
Peter ist nicht so fit, er macht irgendwie an einer Erkältung rum. Wir machen daher einen Ruhetag.  Hier ist auch eine Segelschule stationiert, wir können schön zusehen, wie die Schüler mit ihren kleinen Jollen umgehen. Da der Wind am Nachmittag auffrischt, haben diese einen tollen Segeltag. Die Inselgruppe befindet sich in einem Naturschutzgebiet. Am Nachmittag kommen Parkwächter und nehmen uns eine Gebühr von 20 Euro für die Befahrung dieses Gebietes ab. Die Insel darf man teils auch nur mit einem Parkwächter begehen.

Sonntag, 25. September 2011

47. Reisetag, Olbia - Cala di Volpe

Erst laufe ich noch zum Supermarkt, gemäss Hafenbüro 5 Minuten entfernt, miti schnellen Gehen brauche ich jedoch eine gute Viertelstunde pro Weg, danach kann’s losgehen. Wir fahren um 11h ab und befinden uns nun an der Costa Smeralda. Diese ist wirklich so schön, wie man immer hört. Das Wasser smaragdgrün, traumhafte Buchten, sehr schöne, sehr teure Yachthäfen, Supervillen an teils ebenso super Plätzen, man muss immer gucken und staunen. Nach nur 15 sm ankern wir in einer kleinen, sehr hübschen Bucht, der Cala di Volpe, im smaragdgrünen Wasser auf Sandgrund. Wir geniessen den Nachmittag bei wiederum schön warmem Wetter und lassen den Abend mit gutem Wein ausklingen.

Samstag, 24. September 2011

46. Reisetag, La Caletta - Olbia

Wir fahren um 9.45 h bei leicht bedecktem Himmel los. Die Küste wird immer interessanter, schöne Buchten, Sandstrände, Ferienhäuser sind zu sehen. Für einen Mittagshalt in der von uns geplanten Bucht Brandinghi ist es zu kühl, also geht’s weiter, am Capo Cavallo, den Inseln Molara und Tavolara vorbei, können dort einer Klassikregatta mit Latinersegelschiffen zusehen und erreichen den alten Handelshafen von Olbia nach 25 am um 14 h. Dort bunkern wir erst Diesel, sehen dann aber davon ab, am alten Handelquai anzulegen, da dieser sehr hoch und relativ gefährlich ist. Wir entschliessen uns, in der neuen Marina von Olbia, ganz nahe vom Flughafen zu übernachten. Dort hören wir fast nur Deutsch, sogar Schweizerdeutsch, es ist eine Marina, wo viele Charterschiffe liegen und von wo aus Ferientörns starten.

Freitag, 23. September 2011

45. Resietag, Arbatax - La Caletta

Endlich geht’s weiter. Abfahrt um 10 h bei herrlichem Wetter, dafür wenig Wind. Die Küste ist nach wie vor abwechslungsreich und interessant. Kurz vor unserem Tagesziel legt der Wind stark zu, wir erreichen den Hafen von La Caletta um 17 h und können längsseits festmachen. Da wir heute weder Strom noch Wasser brauchen, ist der Platz sogar gratis, toll!

Freitag, 16. September 2011

44. Reisetag, Cala di Piri - Arbatax

Lichten den Anker um 9 h und fahren weiter Nordwärts, vorbei an der Costa dei Rei, einer sehr schönen Küste, welche jedoch mit sehr vielen Bungalowsiedlungen bebaut wurde, nicht immer nur der Landschaft angepasst. Der Wind ist mal wieder gegen uns, so setzen wir nur Stützsegel. Heute sehen wir 2 Delphine, die in einer Bucht extrem nahe des Ufers schwimmen, sowie einen grossen Zug Kraniche, ca. 50 Stk., welche Richtung Süden fliegen, ein toller Anblick. Nach 44 sm erreichen wir um 16.45 h den Hafen von Arbatax und legen dort längsseits an.
Die Hafenmitarbeiter sind sehr nett, die sanitären Installationen ausgezeichnet. Ich kann sogar mal Bettzeug sowie Badetücher waschen, es gibt eine 8 kg Waschmaschine und Tumbler. Komfortabel. Am Samstag machen wir einen Ganztagesausflug. Wir fahren um 8h mit einem Dieselzug, dem „treno verde turistico“ ins Innere von Sardinien, über Hügel, durch lange, tiefe Schluchten, über Viadukte, durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete, Hochebenen mit eher wilden Pferden, Ziegen, Kühen bis nach Sadali. Dort sehen wir eine Grotte,  einen Wasserfall im Dorf, eine alte Mühle, erhalten ein typisch sardinisches Mittagessen, welches sehr gut schmeckt, dann geht’s den gleichen Weg zurück, insgesamt 8 Std. Zugfahrt mit fantastischen Aussichten und Trasseeführungen. Ein unvergesslicher Tag.
Am Sonntag ruhen wir aus, erfahren, dass für den Abend und die nächsten Tage Mistral angekündigt ist und beschliessen, hier abzuwettern. Am Abend verholen wir an einen windgeschützteren Platz, haben dabei Pech und touchieren wegen einer heftigen Windböe ein kleines Holzsegelschiff. Unser erster (und hoffentlich einziger) Versicherungsfall. Mitten in der Nacht legt der Mistral richtig los, Sturmböen wecken uns, es orgelt, knallt, quitscht, schlafen wird schwierig. Die nächsten Tage sind wir viel an Land, fahren mit dem Bus sogar nach Cagliari, der Hauptstadt von Sardinien.

Donnerstag, 15. September 2011

43. Reisetag, Villasimius - Cala di Piri

Wir fahren kurz nach 9 h los, aus dem Golf von Cagliari raus, zwischen dem Capo Carbonara und der Isola di Cavoli durch, müssen immer gut auf Steine und Felsspitzen im Wasser achten und nähern uns dann der Isola Sserpentera, welche von weitem wirklich wie eine Schlange aussieht. Dort setzen wir Segel, Gross, Klüver, Besan, und kreuzen die Ostküste hoch. Vorbei an urchigen Felsformationen, schönen Sandstränden, wenig Bevölkerung, es gibt immer etwas zu sehen. Um 15 h ankern wir nach 11.6 sm in der idyllischen Bucht Cala di Piri.
Das Wasser ist kristallklar, wir sehen jeden Fisch, aber auch ab und zu eine Qualle. Trotzdem baden/schnorcheln wir, kontrollieren den Anker, geniessen den schönen Tag. Ein Engländer schwimmt zu uns raus, hocherfreut, mal wieder eine Vagabond zu sehen, er besass bis vor 3 Jahren ebenfalls ein Schiff dieses Typs. Die Bucht ist herrlich, ein hübscher Sandstrand mit kleinen Dünen, dahinter einige Bungalows, jedes mit direktem Zugang zum Meer.

Montag, 12. September 2011

92. Reisetag, Insel Ustica - Insel Sardinien

Wir fahren bereits um 6 h ab. Der Vollmond weist uns noch kurz den Weg in den Westen, verschwindet jedoch um 6.30 h und wird kurz danach von der Sonne abgelöst. Schon bald sehen wir erst von weitem, dann von nahem Delphine, teils ganze Schulen. Der Wind ist schwach und kommt uns entgegen, das Meer ist glatt, wie oelig. Später frischt der Wind etwas auf, sodass wir Klüver und Besan zur Stütze setzen, was uns fast einen Knoten schneller fahren lässt, jedoch ist er zu schwach um nur zu segeln. Dafür stellt sich das Meer je länger je mehr auf, es rollt und schaukelt uns durch. Wir haben einen tollen Sonnentag, der Vollmond erscheint bereits um 19.15 h, die Sonne geht um 19.30 h unter. Beides schöne Naturschauspiele. Darauf folgt eine traumhaft schöne Vollmondnacht, mit breiter Mondbahn hinter unserem Schiff, wir geniessen die Fahrt. Schiffe sehen wir wenige, insgesamt nur ca. 8, in einiger Entfernung. Peter versucht zu schlafen, hat aber Mühe, wegen der starken Wellen. Kurz vor 5 h sehen wir den Leuchtturm von Capo Carbonara, Sardinien genau vor uns, sind also bestens auf Kurs. um 9 h erreichen wir nach 176 sm den Hafen von Villasimius, im Golf von Cagliari, tanken erst wieder auf und machen danach mit Hilfe des Ormeggiatoris am Quai fest. Alles in allem, eine gute Überfahrt!

Wir melden uns gleich darauf im Hafenbüro, trinken etwas und kehren dann aufs Schiff zurück um eine Runde zu schlafen. Am späten Nachmittag essen wir etwas, sind um 21 h bereits wieder in der Koje und schlafen sogar 11 Stunden tief und fest. Am Mittwoch fahren wir mit dem Bus in die Stadt, bummeln, kaufen ein und verbringen den Abend gemütlich an Bord. Morgen geht's los, die Ostküste von Sardinien hoch. Wir werden mehrheitllich ankern und haben wohl nicht allzuviele Möglichkeiten, den Blog auf dem neuesten Stand zu halten.

Samstag, 10. September 2011

91. Reisetag, Castellammare - Insel Ustica

Der Motor will heute nicht. Peter hat gestern Oel- und Filterwechsel gemacht und vermutet, dass etwas Luft im Treibstoffsystem ist. Nach kurzer Zeit schafft er es, die Luft rauszukriegen, der Motor lässt sich starten und läuft wieder rund. Danach geht's erst zur Tankstelle um Diesel aufzufüllen.
Um 8.40 h verlassen wir Castellammare und reisen teils mit Segelunterstützung, wenig Wind, ruhiger bis leicht bewegter See Richtung Ustica. Auf der Fahrt haben uns zwei neugierige Delphine besucht, einige Sprünge gemacht und uns eine Zeit lang begleitet. Die Insel erreichen wir nach 38.2 sm um 15 h und ankern in einer Bucht im Süden.
Rund um uns sind Felsen vulkanischen Ursprungs und die Unterwasserwelt sieht interessant, fast utopisch aus. Riesige Steine wie urtümliche Fische oder sonstige Ungetüme, tiefe Schluchten, einige Fische und auch ein paar Quallen. Wir geniessen das Schnorcheln trotzdem. Da die wenigen Nachmittagsbootstouristen gegen Abend nach Hause fahren, können wir an einer grossen Mooringboje festmachen, sodass wir uns keine Gedanken machen müssen ob der Anker hält oder nicht. Nachts kommt etwas Dünung, jedoch schlafen wir trotzdem ziemlich gut. Am Sonntag umrunden wir die Insel, sehen sogar eineige Fischreiher, fahren kurz in den Hafen von Ustica rein, wo wir jedoch weder Diesel noch einen Platz finden und machen späer in einer anderen schönen Bucht erneut an einer Boje fest. Die Insel ist Naturschutzgebiet, auch unter Wasser, daher hat man wohl überall diese Bojen gesetzt.

Montag, 5. September 2011

90. Reisetag, Femmine - Castellammare

Wir verlassen um 23.30 h den Platz und fahren bei Gegenwind, leicht bewegter See, unter schönem Sternenhimmel, vorbei am Inselchen Femmine, der Punta Raisi mit gleichnamigem Flughafen, wo nachts auch Betrieb herrscht, in die grosse Bucht von Castellammare. Den Hafen von Castellammare erreichen wir nach 25 sm kurz nach 4 h. Dort empfängt uns doch tatsächlich ein auch nachts arbeitender Hafenmitarbeiter und hilft uns beim Festmachen. Danach schlafen wir erst mal ne Runde.
Da  Mistral mit sehr starken Winden angesagt ist und wir für die Überfahrt nach Sardinien nicht wieder „eins aufs Dach kriegen“ bzw. in einen Sturm geraten wollen, bleiben wir einige Tage hier. Wir erkunden den Ort, mieten 2 Tage einen Scooter und sehen uns viel Interessantes im Landesinnern an. z.B. Segosta mit altem gut erhaltenen Tempel sowie Amphitheater, die Altstadt von Alcamo, den pittoresken Ort Scopello am Meer, San Vito lo Capo, schön gelegen mit tollem Badestrand und zum Abschluss Erice, ein eindrückliches mittelalterisches Städtchen aus Naturstein, 751 m hoch auf einem Berg gelegen. Schon nur die Fahrt mit dem Scooter die „Gebirgsstrasse“ mit vielen Haarnadelkurven hinauf und hinunter ist ein Erlebnis, die Aussichten sind schlicht sensationell. Man sieht von Erice auch auf die Stadt Trapani und die Ägadischen Inseln an der Westküste von Sizilien.
Am Samstag wollen wir weiterreisen, erst 42 sm zur Insel Ustica, wo wir voraussichtlich einen Tag bleiben. Von dort aus sind noch ca. 175 sm bis zur Insel Sardinien zu bewältigen, das heisst ca. 2 Tage mit Nachtfahrt, je nach Wind.   

Sonntag, 4. September 2011

89. Reisetag, Palermo - Femmine

Am frühen Morgen kommt ein Gewitter. Gegen 10 h folgt die Sonne und wir verlassen Palermo. Das Wetter ist wechselhaft, und beim Capo Gallo erleben wir starke Wellen aus Nord und über 30 kn Wind aus Nordost. Wir fahren insgesamt nur 11, 5 sm und können im Hafen von Femmine den letzten Liegeplatz belegen, den wir voraussichtlich gratis für 24 Std. benutzen dürfen. Am Abend bummeln wir durch den kleinen, gemütlichen Fischerort.

Nach 23 h kehren wir zum Schiff zurück und werden von einem hysterischen Mann erwartet. Es folgt ein Riesendisput, der Platz sei privat, wir müssen sofort verreisen, etc. Unser Einwand, ein Marinaio hat uns gesagt, dieser sei frei und wir könnten 24 h bleiben wird nicht beachtet. Resultat, der Kluge gibt nach!

Freitag, 2. September 2011

88. Reisetag, CefalÛ - Palermo

Abfahrt 8.45 h, entlang der Küste vorbei an Termini Imerese sowie Porticello, in die Bucht von Palermo, wo wir auf der Ostseite ankern und zu Mittag essen. Auch heute ist’s heiss und windstill! Um 16 h, nach 37.5 sm erreichen wir die Hauptstadt von Sizilien und legen im grossen Hafen von Palermo an.
Das Wasser ist schmutzig, eine Werft gleich nebenan, sanitäre Installationen nicht vorhanden, kein toller Platz zum Sein. Liegegebühr stolze 55 Euro inkl. Strom und Wasser! Ist aber wenig im Vergleich zur neuen Marina Villa Igea, wo über 100 Euro verlangt werden. Dafür kann uns ein Werftmitarbeiter eine Nachfüllung für unseren Propangasbehälter besorgen. In der Stadt finden wir das uns noch fehlende Hafenhandbuch für Sardinien, sogar in Deutsch, sowie die wichtige Überfahrtskarte Sizilien nach Sardinien. Die Stadt selber gefällt uns nicht besonders, sie hat zwar tolle Sehenswürdigkeiten, stinkt aber, ist unsauber, lärmig und man lässt teils schöne alte Gebäude verlottern.

Mittwoch, 31. August 2011

87. Reisetag, Patti - CefalÛ

Nach einer eher ungemütlichen Nacht fahren wir um 8.15 h los, leider ohne Wind. Später setzen wir den Klüver zur Stütze, erreichen Cefalù nach 26 sm und setzen Anker um 15.40 h vor der Altstadt.  
Ein wunderschöner Anblick, das malerische alte Cefalù vor dem eindrücklichen, gebirgigen Kap. Kaum sind wir vor Anker kommt erneut starke Dünung mit Wind, diesmal aus Ost. Wir bleiben an Bord, baden, faulenzen und geniessen den tollen Anblick. Am nächsten Morgen rudern wir mit dem Dinghi an Land und verbringen einen herrlichen Tag in der gemütlichen Stadt mit ihren langen, teils geschäftigen Gassen. Ein Schuhmacher flickt mir den fast abgerissenen Tragriemen meines Rucksackes für 3 Euro. Wir laufen hoch aufs Kap, haben eine traumhafte Aussicht in alle Richtungen, essen in einem Lokal auf der Uferpromenade, kehren müde aber zufrieden zum Schiff zurück und schlafen richtig gut.

Dienstag, 30. August 2011

86. Reisetag, Portorosa - Patti

Wir verlassen Portorosa um 10.30 h, gefüllt mit Diesel, Wasser, tollen Erinnerungen und segeln teils der Küste entlang zum Westende des Golf von Patti, wo wir nach 10 sm um 15 h vor Patti ankern.
Freude herrscht, endlich wieder baden und richtig erfrischen. Es ist immer noch heiss. Jetzt kommt Wind sowie eine starke Dünung aus Nord, sodass wir Ankerwache halten.

Samstag, 27. August 2011

85. Reisetag, Insel Volcano - Portorosa, Sizilien

Gegen 9 h verlassen wir Volcano und reisen wie gehabt, ohne Wind, dafür viel Hitze, nach Sizilien. Der Hafen Milazzo hat keinen Platz, jedoch im Hafen Portorosa können wir Diesel bunkern und erhalten einen Liegeplatz. Sind  am frühen Nachmittag nach 21.4 sm eingetroffen.
Der Hafen ist wie Port Grimaud an der Côte d’Azur gebaut, einige Kanäle und rund herum viele Appartmenthäuser der gehobenen Klasse. Vor deren Türen stehen entsprechende Boote, hauptsächlich teure Motoryachten. Wir Besucher müssen weit laufen bis zur Hauptinsel, wo sich Läden, Boutiken und Lokale befinden. Auch ein Hotel befindet sich im Hafenkomplex. Unsere Hafenleute sind sehr nett, hilfsbereit, gesprächig und in der Nähe haben wir sanitäre Anlagen sowie ein gemütliches Beizli. Jedoch wird die allgemeine Infrastruktur etwas vernachlässigt. Wohl weil die Besitzer der Appartments diese kaum nutzen und zu wenige Besucher sich einfinden. Dafür ist die Sicherheit sehr gut. Wir wollen 2 Tage bleiben und uns auch das Innere von Sizilien näher ansehen.
Am Sonntag mieten wir einen Panda, sehen uns das antike Tindari auf einer Felsklippe mit Blick auf die Liparischen Inseln sowie die Kirche mit der Statue einer schwarzen Madonna an. Fahren dann  über etliche Hügel, an toll gelegenen Gebirgsdörfern vorbei wie Novara, wo wir in ein Bergrennen mit schönen alten italienischen Rennautos geraten (Jürg, es hätte dir gefallen) und warten müssen, weiter über Francavilla, wo wir gediegen zu Mittag essen, zu den Gole dell’ Alcantara. Eine spektakuläre Schlucht mit Grotte und Wasserfall, ein surrealer Ort. Wir laufen durch das eiskalte Gebirgswasser, dies ist eine echte Abkühlung!. Danach geht’s zum Aetna, dem grössten aktiven Vulkan Europas, erst auf der Nordseite hoch, danach die Südseite hoch zur Seilbahnstation auf 1900 m, welche leider bereits Feierabend hat. Jedoch sind die Eindrücke mehr als eindrucksvoll, wir fahren durch schwarze erkaltete Lavaströme, von der Natur wieder begrünte Lavaströme, sehen erloschene Krater, den ständigen qualmenden Vulkan von drei Seiten und am Abend einige grössere Eruptionen, mit tollem Lavafeuerwerk, Naturgewalt pur. Die Rückfahrt entlang der Ostküste mit seinen vielen Ortschaften, den tausenden Lichtern, auch vom Festland gegenüber ist ebenfalls grandios. Wir kommen spät in der Nacht zurück, nehmen noch einen Absacker und verarbeiten die vielen tolle Eindrücke. Ein tolles Geburtstagsgeschenk für mich.
Am Montag fahren wir erneut an die Ostküste und sehen uns das wunderschön gelegene, berühmte Taormina an. Mir fehlen langsam die Worte um alles zu beschreiben. Jedoch auch dieser Ort ist absolut sehenswert, eine tolle Altstadt, ein riesiges, gut erhaltenes Amphitheater, grandiose Aussichten in alle Richtungen, hinunter zum Meer, in die Buchten, in den Ort, hinauf in die Berge usw. Wir lassen uns einfach treiben und geniessen jeden Augenblick. Natürlich hat es auch hier viele Touristen, sodass wir am späten Nachmittag langsam den Rückweg antreten, durch die Küstenorte fahren  und viel mehr sehen als gestern Nacht. Den Abend lassen wir an Bord ausklingen und freuen uns auf die morgige, wieder geruhsame Weiterfahrt per Schiff.          
   

Donnerstag, 25. August 2011

84. Reisetag, Insel Lipari - Insel Volcano

Wir fahren um 8.15 h los, entlang der Ostküste von Lipari und ankern nach einer halben Stunde in der hübschen Bucht Porto di Ponente auf der Insel Volcano, mit Sicht auf den auch noch aktiven Krater. Hier essen wir Frühstück, schnorcheln und umrunden später die ganze Insel, welche ebenfalls sehr eindrücklich ist. Am Nachmittag ankern wir nach knapp 9 sm in der Bucht neben Porto die Levante.
Hier riecht’s nach Schwefel, also faulen Eiern. Beim Baden merken wir, dass auch am Meerboden Löcher im Vulkangestein sind, wo warme Blasen hochsteigen, je näher wir dem Schwefelfelsen kommen, umso wärmer wird das Wasser. Es hat am Strand sogar einen Schwefelsee, wo wir im heissen Wasser ein Schlammbad nehmen. Soll gesund sein und bei Rheuma helfen. Einige Leute sehen aus wie Aboriginies. Die haben sich mit Schlamm eingerieben, stehen herum und lassen diesen trocknen. Sieht lustig aus. Wir bleiben noch einen Tag hier, bummeln durch den ruhigen, gemütlichen Ort und sehen uns alles an. Den Weg hoch zum Krater sparen wir uns, der Geruch hier unten reicht uns, oben würde es noch viel mehr nach faulen Eiern riechen. Um Mitternacht werden wir durch Motoren- und Stimmenlärm geweckt. Ein anderer Zweimaster wollte zwischen uns und dem Strand passieren und ist aufgesessen. Nach langen Hin und Her schafft er es mit Hilfe eines anderen Seglers, der frisch ankam, sich vom Felsen zu befreien. Grosser Applaus, auch von uns, dann Nachtruhe.

Mittwoch, 24. August 2011

83. Reisetag, Insel Salina - Insel Lipari

Peter fährt nochmals an Land, die versprochene englische Flagge ist jedoch nicht eingetroffen. Unsere Flagge ist bereits ausgefranst, wir möchten diese ersetzen. Abfahrt um 10.50 h, Wind kennen wir kaum mehr, motoren die 2 sm rüber zur Insel Lipari, umrunden diese komplett, sehen tolle Ankerbuchten, Grotten, Gesteinsformationen, Landschaften, Felsen im Wasser, teils wie Skulpturen und erreichen die Stadt Lipari um 13 h. Wir ankern vor einer Hotelbucht nahe der Marina Corte.
Nach Salatmittagessen, baden, spielen wassern wir unser Dinghi und rudern in den Hafen. Etliche Boote anken zwischenzeitlich rund um uns. Am Abend ist das Fest des heiligen Bartolomeus und ein Feuerwerk im Hafen angesagt. Lipari ist sehenswert, verwinkelte, enge Gassen, ein tolles Kastell, viel zu sehen, aber nicht an einem solchen Tag! Es hat derart viele Leute, solche die den heiligen Umzug ansehen, sogar begleiten, solche die shoppen, bummeln, alles blockieren, solche die der Bigband am Hafen zuhören, alle Lokale  sind übervoll, eigentlich ein Graus. Trotzdem finden wir ruhigere Ecken und harren lange aus, die Musik ist ganz gut. Da das Feuerwerk auf 0.30 h verschoben wird, wollen wir um 23 h zum Schiff zurück. Die Polizei lässt uns die Abschrankung passieren und zum Dinghi. Bei der Aglaya stellen wir fest, dass wir fast alleine sind, die anderen Boote alle hinter uns haben. Später merken wir, dass die Wasserpolizei aus Sicherheitsgründen alle weiter nach hinten geschickt hat. Das Feuerwerk dauert 40 Min. und ist spektakulär, noch nie haben wir ähnliches gesehen! Jedoch wissen wir nun auch, dass wir fast etwas nahe stehen, einige Feuerwerksbilder entfalten sich teils fast über uns. Aller verläuft gut, wir freuen uns an diesem tollen Spektakel und kommen spät in die Koje.

Dienstag, 23. August 2011

82. Reisetag, Insel Stromboli - Insel Salina

 Wir fahren um 9.10 h los, halten auf der Westseite längere Zeit an um die Eruptionen sowie Lavaströme ins Meer zu beobachten, passieren die Insel Panarea mit seinen vielen vorgelagerten kleinen Felsinseln, sehen fliegende Fische und erreichen die Insel Salina nach 18.5 sm, wo wir in der Bucht vor Santa Maria um 14 h ankern.
Hinter dem Windschutz im Cockpit messen wir 54° C!  Daher ist erst wieder baden angesagt. Später rudern wir mit dem Dinghi an Land uns sehen uns Santa Maria an. Dieser kleine Ort ist malerisch, gemütlich, nicht übervoll von Touristen und gefällt uns darum umso mehr. Die kleinen Läden und Boutiken sind einfallsreich ausgebaut bzw. präsentiert, richtig schön und einladend. Auf dem Hauptplatz vor dem Hafen sitzen Einheimische und Auswärtige, Kinder spielen,  wir verweilen lange hier und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. Ja, wirklich geruhsam diese Insel. Ausserdem ist der hier angebaute Wein sehr gut, süffig und empfehlenswert.

Montag, 22. August 2011

81. Reisetag, Tropea - Insel Stromboli

Anker hoch und Abfahrt um 8.20 h, Heute fahren wir zu den Eolischen oder Liparischen Inseln. Leider ist noch immer Windstille, dafür Affenhitze. Auf der Überfahrt schwimmt wieder eine Schildkröte an uns vorbei, auch sehen wir viele Quallen und von weitem einige Delphine. Das Meer ist glatt wie Oel. Wir peilen die Insel Stromboli an, erreichen diese nach 29 sm gegen 14 h und ankern zwischen San Vincenzo und San Bartolomeo  auf  ca. 8 m Tiefe. Der Anker hält beim ersten Mal. Beim Badegang zwecks Ankerkontrolle vergesse ich meine (billige) Lesebrille auf dem Kopf, welche nun auf dem Vulkangestein ruht. Nicht schlimm, habe genügend Ersatz dabei.
Gegenüber das Inselchen Strombolicchio und neben uns der noch aktive Vulkan. Beeindruckend. Alle 15 – 20 Minuten erfolgt eine Eruption, der Stromboli stösst Rauch aus, danach folgt ein Knall. Nachts sieht man die Eruptionen besser, die Lava steigt wie ein Feuerwerk in die Höhe und auf der Westseite fliesst der Lavastrom zischend und brodelnd bis ins Meer hinein. Es ist, wie wenn der Vulkan ein Ventil hätte, daher gibt es auch keine grossen Eruptionen, die alles zerstören. Wir sehen uns dieses Schauspiel bis spät in die Nacht an und sind fasziniert. Rund um uns ankern über 70 weitere Yachten!

Samstag, 20. August 2011

80. Reisetag, Cetraro - Tropea

Wir verlassen den Hafen bereits um 7 h. Der schwache Wind, höchstens mal 5 – 7 kn, kommt aus der Fahrtrichtung, motoren also der Küste entlang, sehen wieder viel, schwitzen vor uns hin, ca. 43° C,  erreichen nach 47 sm den Hafen von Tropea um 15.30h, tanken auf und ankern danach gleich vor dem Hafen und einem schönen Strand.
Als Erstes springen wir ins herrlich klare Wasser um uns abzukühlen. Auch dieses ist jedoch ziemlich warm, trotzdem fühlen wir uns erfrischt. Nach einigen Badegängen sehe ich eine riesige weisse Meduse mit einem blauen Streifen ums Schiff dümpeln und kann sie fotografieren. Sie hat einen Durchmesser von 30-40 cm! Danach sehen wir uns immer erst gut um, bevor wir baden gehen. Tropea ist auf schroffen Felsen erbaut und sieht sehr eindrucksvoll aus. Vom Hafen her sind erst über 200 Treppenstufen zu bewältigen, um in den malerischen Ort zu gelangen, erneut schwitz, schwitz. Wir verbringen den Sonntag dort oben, lassen uns durch die Gassen und die Touristen treiben, sehen schöne Ecken, tolle Bauwerke, essen ausgezeichnete, sehr günstige kalabrische Kost, kaufen alles Notwendige ein und nehmen danach bei der Aglaya Abkühlungsbäder. Im Hafen ist ein Open-Air-Kino aufgebaut, wie ein Amphitheater. Diese Gelegenheit nutzen wir natürlich aus und gehen abends hin. Erst wird ein Trickfilm (nicht so toll), danach ein recht witziger Film „Immaturi“ gezeigt. Obwohl wir nicht alles verstehen, geniessen wir den Film und die erfrischenden Darsteller. Nach einem Absacker fahren wir lange nach Mitternacht zufrieden mit dem Dinghi zurück.

Donnerstag, 18. August 2011

79. Reisetag, Maratea - Cetraro

Abfahrt um 9.10 h, kein Wind, dafür extreme Hitze heute, über 40° C, schwitz, schwitz. Wir fahren der interessanten, abwechslungsreichen - es gibt immer was zu sehen -  italienischen Küste entlang und finden nach 26 sm um 14 h im Hafen von Cetraro, Kalabrien, endlich einen freien Liegeplatz.
Für Freitagabend ist ein Hafenfest mit Livemusik und Modeschau angesagt, sogar das Fernsehen sei  dabei. So beschliessen wir, zwei Tage zu bleiben. Der Hafen ist erst 3 Jahre alt, Duschen und WC i.O. und in der, gegenüber Ischia und Capri „günstigen“ Liegegebühr von 50 Euro/Nacht inbegriffen. Waschen, Schiff gründlich reinigen, Umgebung erkunden, mit unseren englischen Schiffnachbarn plaudern, Nachtleben auf der Uferpromenade mit Marktständen, Feuerwerk und vielen italienischen Urlaubern, wieder ein totales Gewusel, erleben. Der Tag vergeht schnell. Leider funktioniert das Internet nicht bzw. schlecht, so kann ich den Blog nicht aktualisieren. Den Freitag am Strand verbringen und Abends auf zum Fest. Dutzende Leute warten bei den Abschrankungen, nur geladene Gäste werden eingelassen. Wir drücken uns an den Aufpassern vorbei, weil wir zum Hafenbüro „müssen“, das im Festgelände liegt. Statt um 21 h fängt alles erst nach 22 h an. Es ist eine riesige Modeschau, sogar mit Kindern und Hochzeitsmode, einigen Showeinlagen, viel Gerede der beiden Moderatoren und dauert bis ca. 02 h!!! Unglaublich lange. Peter hat vor Mitternacht aufgegeben.

Mittwoch, 17. August 2011

78. Reisetag, Scario - Maratea

Mit dem Dinghi motoren wir an Land, wollen einkaufen und Geld abheben. Der Automat funktioniert nicht, jedoch können wir bei den netten Leuten im Einkaufsladen mit der EC zahlen und zusätzlich Geld „abheben“! Super! Um 10.45 h nehmen wir den Ankerhoch und können wieder nicht segeln, Wind auf die Nase bzw. nur ca. 2-3 kn. In Maratea, einem pittoresken Hafen im Golf von Policastro tanken wir erst Diesel und fragen nach einem Liegeplatz. Keine Chance, auch hier alles überfüllt. Also ankern wir um 14.20 h nach 13 sm in einer schönen Bucht südlich von Maratea.
Wir haben ziemlich Schwell, stehen jedoch unter dem Schutz der hoch über uns auf einem Bergspitz stehenden riesigen, über 20 m hohen Christus-Statue mit ausgebreiteten Armen. In der Bucht sind viele Motorboote und Segelschiffe, welche aber bis auf einen anderen Segler am Abend verreisen. Die Nacht ist relativ unruhig, da der Schwell unsere Aglaya stark seitlich hin und her schaukelt.   

Dienstag, 16. August 2011

77. Reisetag, Acciaroli - Scario

Wir fahren um 9.15 h los, wieder ohne Wind, dafür viel Hitze, entlang einer eindrucksvollen Küste z.B. dem Cap Palinuro mit seinen senkrechten Steilküsten und etlichen Höhlen darin und sind bald darauf im Golf von Policastro. Nach 26 sm ankern wir um 14 h links des Hafens von Scario, müssen aber um 18 h verholen und weiter draussen den Anker setzen. Warum? Wer weiss das schon.

Scario sieht wunderschön aus, pastellfarbige Häuser hinter Dattelpalmen, wie auf einer Postkarte. Es gefällt uns ausserordentlich. Wir bummeln herum, essen gut und günstig in einem versteckten Lokal und setzen uns für einen Absacker in eine Bar beim Hafen. Ein reger Touristenstrom bewegt sich an uns vorbei, hauptsächlich Italiener, auch nachts um 12 h ist noch alles auf bzw. draussen mit Kindern und Hunden, ein richtiges Gewusel. Lustigerweise sitzt in der Bar ein junges Schweizer Paar direkt neben uns. Auf unsere Frage stellt sich heraus, dass ihre Grosseltern hier wohnen und sie deshalb herkamen, so weit in den Süden Italiens. Es wird ein langer, gemütlicher Abend und erst nach 1 h rudern wir zurück zum Boot.

Montag, 15. August 2011

76. Reisetag, Agropoli - Acciaroli

Spät aufstehen, Morgenbad, Frühstück und dann Anker hoch um 10 h. Unser Log (Fahrtenzähler) schläft auch aus, will nicht funktionieren. Wir halten später in einer anderen Bucht, Peter taucht mit der Schnorchelausrüstung unter das Schiff und reinigt das Logrädchen, nachher läuft es wieder. Der Wind schläft ebenfalls und kommt nicht auf Touren, 1 bis mal kurz 8 kn, ungenügend zum Segeln. Wir erreichen Acciaroli nach 17 sm um 13.30 h und da der Hafen voll ist, ankern wir in der Bucht vor dem Hafen.  
Angeblich soll dieses kleine, hübsche Fischerdorf Hemingways bevorzugter Ferienort gewesen sein, was jedoch ziemlich hinterfragt wird. Uns ist das egal, uns gefällt was wir sehen, typisch italienisch. 

Sonntag, 14. August 2011

75. Reisetag,, Salerno - Agropoli

Erst noch Wäsche- und sonstige Reinigungsarbeiten erledigen, dann geht’s um 11.10 h wieder los. Wir verlassen Salerno, fahren teils unter Segeln, teils unter Motor der Küste entlang nach Agropoli, auf der südlichen Seite des Golfes von Salerno und ankern nach 21 sm um 18 h in der Bucht rechts dieser Ortschaft.  
Nach dem sehr warmen Tag freuen wir uns doppelt aufs Baden im sauberen Wasser und geniessen den ruhigen Abend mit gutem Wein in dieser schönen Umgebung

Freitag, 12. August 2011

74. Reisetag, Amalfi - Salerno

Gut ausgeruht wollen wir um 9 h beide Anker hochziehen. Jedoch ist nur noch einer da, der Hilfsanker hat sich weit unten vom Tau gelöst und liegt in fast 10 m Tiefe, für uns unmöglich zu bergen. Da wir  einen Ersatz an Bord haben. lassen wir ihn dort, holen den Hauptanker hoch und fahren um 9.35 h los. Susi und Chregu sehen wir auf der Terrasse ihres Hotels über der Bucht und winken zum Abschied. Die Amalfiküste ist traumhaft schön, mit hübschen in die steilen Hänge gebauten Dörfern, Burgen, Schlössern, kleinen Buchten mit Stränden, und sehr grün, mit terrassierten Anbauflächen, Wein usw. Wir können uns mal wieder kaum sattsehen an diesen schönen Bildern. Ankunft im Hafen Salerno nach nur 7.7 sm um 11.30 h, wo wir am Quai festmachen, da wir Strom sowie Wasser auffüllen und die Stadt ansehen wollen.

Salerno ist eine totale Überraschung für uns. Die Altstadt ist voller verwinkelter, kleiner teils schmaler Gassen mit extrem viel Charme, winzigen Läden, Boutiken die schön in die alten Gemäuer integriert sind, das Leben pulsiert. Zufällig laufen wir in einen Innenhof mit Bogensäulen und Arkaden. Es stellt sich heraus, dass wir im imposanten Vorhof (Atrium) des Doms sind. Die Kirche ist sehr eindrücklich. Jedoch wirklich spektakulär ist die Krypta aus dem Jahr 1081, welche uns überwältigt. So etwas haben wir beide noch nie gesehen. Die Architekr und Ausstattung sind unglaublich. Fotos davon und weitere der Stadt werden so bald möglich unter den Bildern Mittelmeer zu finden sein. Wir lassen uns etliche Stunden durch Salerno treiben und geniessen jede Minute davon.

Am nächsten Tag fahren wir früh mit dem Zug in 20 Minuten nach Pompei. Diese Stadt wurde ja im Jahr 79 nach Christus beim Ausbruch des Vesuvs komplett unter Ascheregen und Lava begraben. Von 66 ha wurden bisher 45 ha von Archäologen freigelegt. Wir verbringen auch hier einige Stunden und staunen über die grossartigen Bauwerke, Skulpturen, Malerein, Mosaike, usw. welche schon damals erstellt wurden.  Den restlichen Tag verbringen wir in wieder Salerno, wo wir weitere tollen Entdeckungen machen. Nach zwei Tagen so viel herumwatzen schmerzen am Abend unsere Füsse und wir sind ziemlich müde, aber sehr zufrieden. Nachts sehe ich ein weiteres Feuerwerk.

    

Mittwoch, 10. August 2011

73. Reisetag, Capri - Amalfi

Früh am Morgen fahren wir mit dem Dingi an Land, dem Bus hoch hinauf zur Stadt Capri, schlendern durch viele hübsche, enge Gassen mit schönen, kleinen Lokalen, Läden, teuren Boutiken und leider viel zu vielen Touristen. Ein winziger Espresso und ein kleines 2.5 dl Cola kosten 10 Euro! Danach fahren wir mit der Drahtseilbahn zum Hafen Capri und erschrecken erneut. Fährschiffe entladen soeben hunderte weiterer Touristen. Die Seekarte im Marineladen kostet 30 Euro statt 21 wie bisherige.
Die Hafengebühr für ein Schiff unserer Grösse beträgt 215 Euro pro Nacht!! Wir haben also viel Geld gespart, fragen uns aber, wieso solch überteuerte Preise bezahlt werden. Der Hafen ist trotzdem voll.
Wir laufen die steilen Gässchen hoch zur Stadt (schwitz, schwitz), nehmen den Bus zurück zur Marina Piccola, essen einen Snack im Strandbistro, fahren zur Aglaya und machen Klarschiff.

Um 14 h geht's los. Der Wind hat zwischenzeitlich abgestellt. Wir geniessen die Fahrt trotzdem, gibt es doch so viel Schönes zu sehen, Capri, die Küste von Italien, Positano und schliesslich Amalfi, wo wir nach 17 sm um 16..30 h an der Tankstelle anlegen und Diesel auffüllen. Wir treffen dort auch gleich Susi und Chregu Lyk, ehemalige Arbeitskollegen von mir aus der Schweiz, die gerade für einige Tage Ferien in Amalfi eingetroffen sind und freuen uns riesig darüber. Leider kriegen wir keinen Liegeplatz im Hafen, alles voll, hätte übrigens "nur" 80 Euro gekostet. So ankern wir schlussendlich ganz nahe, Peter setzt zur Sicherheit einen zweiten Anker, da Wind aufgekommen ist.

Am Abend geht's mit dem Dingi an Land. Wir verbringen einen tollen Abend mit unseren Freunden Susi und Chregu in einem schönen Lokal am Hafen mit gutem Essen, viel Wein, zwei Absackern und setzen uns gegenseitig up to date, haben wir uns doch über ein Jahr nicht mehr gesehen. Es ist super, dass es geklappt hat, sich an diesem schönen Ort, so weit weg von der Schweiz, so spontan zu treffen.
Im späteren Abend dreht der Wind auf, die Fallböen sind auf der Terrasse gut spürbar. Die Rückfahrt nach Mitternacht zur Aglaya verläuft noch gut. Nachts werden Wind, Fallböen und Dünung stärker, wir halten abwechselnd Ankerwache und schlafen kaum, da wir keinen gut geschützen Ankerplatz haben. Am Morgen schafft es eine kräftige Böe unser Dingi inkl. Motor umzudrehen. Wir nehmen beides an Bord und verbringen den noch immer unruhigen Tag auf dem Schiff. Später machen wir das Dingi wieder bereit, der Motor läuft tatsächlich noch, und fahren an Land. Apéro mit Susi und Chregu,
durch das traumhaft schöne Amalfi schlendern und nochmals gemeinsam gut essen und trinken. Dann heisst es Abschiednehmen, wir fahren morgen weiter. Susi überlegt sich, im nächsten Juli eine Woche zu uns aufs Schiff in Griechenland zu kommen. Susi, wir freuen uns auf Dich!

Dienstag, 9. August 2011

72. Reisetag, Ischia - Capri

Wir verlasssen um 8.50 h das Castello sowie Ischia, der Himmel ist bedeckt, das Meer ruhig, der erwartete Wind kommt nicht bzw. schwach aus unserer Fahrtrichtung, setzen Stützsegel und motoren zur Insel Capri, fahren der Nord- und Ostküste entlang, an eindrücklichen Felsformationen und dem Hafen Capri vorbei und ankern am Mittag nach 18 sm auf der Südseite der Insel in der Bucht Marina Piccola.

Die am häufigsten fotografierten tollen Felsinselchen "Scoglie" liegen unserem Platz gleich gegenüber. Bald darauf beginnt eine starke Dünung, welche bis zum nächsten Morgen bleibt und alle Schiffe in der Bucht stark schaukelt. Der Platz ist jedoch so schön, dass uns dies nicht viel ausmacht, wir bleiben aber an Bord, lesen, spielen, baden und erfreuen uns an der tollen Umgebung.. 

Sonntag, 7. August 2011

71. Reisetag, Ventotene - Ischia

Abfahrt um 9.10 h. Ausserhalb der Bucht endlich Wind. Wir setzen alle Tücher, können einige Stunden segeln, herrlich! auch wenn wir höchstens mal 4 kn/h schaffen und erreichen die Insel Ischia um 14 Uhr, fahren entlang der Nordküste und ankern nach 25 sm in der Bucht neben dem Porto d‘Ischia. Gleich nach Ankunft fährt ein kleines Motorboot bei den ankernden Yachten vorbei und verkauft Glacen. Wir kaufen auch welche, es ist ja wieder sehr heiss, baden und geniessen die Umgebung und ersten schönen Eindrücke der Insel. Wegen der starken Dünung durch viele Fährschiffe verholen wir später zum Aragoneser Schloss von Ischia, welches auf einer Insel liegt, die mit der Hauptinsel durch eine Brücke verbunden ist, wo wir auf der Südseite ankern, gut geschützt sind und eine ruhige Nacht verbringen.

Am nächsten Tag fahren wir früh mit dem Dingi an Land, sehen uns das eindrückliche Schloss bzw. die Zitadelle an, erkunden die hübsche, gemütliche, überhaupt nicht mondäne Stadt Ischia zu Fuss, kaufen ein, essen an Bord, trinken guten Wein, sehen 8 schöne Feuerwerke und gehen spät schlafen. 
Die Liegegebühr im Hafen würde für unser Schiff 190 Euro pro Nacht kosten. Verrückt! Gottseidank sind wir am Anker und haben somit 380 Euro gespart!  

Samstag, 6. August 2011

70. Reisetag, Ponza - Ventotene


Wir sehen uns den malerischen Ort sowie den speziellen, hoch auf einer felsigen Halbinsel gelegenen Friedhof an, bergen unser Dingi und fahren um 11.40 h los. Da wenig Gegenwind, setzen wir das Besan zur Stütze, motoren und ankern nach 22 sm um 16 h Anker in der Bucht neben dem Hafen der Insel Ventotene.
   
Die Unterwasserwelt ist voller Steinbrocken, Sand und Algen, was zum schnorcheln lockt. Gegenüber unserem Ankerplatz liegt die ehemalige Gefängnisinsel Isola sie Stefano, auch Teufelsinsel genannt, welche sehr beeindruckend ist, jedoch nicht besichtigt werden kann. 

Freitag, 5. August 2011

69. Reisetag, Anzio - Ponza / PontinischeI Inseln


Abfahrt um 9.40 h, erneut wenig Wind, zudem voll auf die Nase. Erneut setzen wir Stützsegel, fahren unter Motor zu den pontinischen Inseln, erreichen die Insel Ponza nach
36 sm und ankern um 16 h in der Bucht rechts vom Ponza Harbour. Diese Insel ist wegen ihrer Gesteinsformationen entlang den Küsten mehr als eindrücklich. Wir können uns kaum sattsehen an diesen spektakulären, skurrilen Bildern.

Donnerstag, 4. August 2011

68. Reisetag, Ostia - Anzio


Wir bezahlen 210 Euro für die 3 Tage im Hafen von Rom, tanken noch auf und fahren um 10.15 h los. Leider macht der Wind heute Pause, so motoren wir, erreichen Anzio nach 23 sm um 14.30 h und machen am Quai fest. Der Platz ist gratis bis 20 h, danach will der Hafenmeister 80 Euro, was er uns nicht wert ist, sind doch die Anlagen alt und schlecht unterhalten. Wir sehen uns den Ort an, welcher typisch italienisch aber nicht speziell ist, nehmen einen Apéro und verholen unser Schiff danach in die Bucht vor dem Hafen, wo wir anken über Nacht.

Montag, 1. August 2011

67. Reisetag, Gianutri - Ostia

Anker hoch um 8.15 h und kurz darauf Grosssegel gesetzt. Da der Wind gegen Mittag einschläft, das Meer flach fast wie ein Spiegel wird, bergen wir das Grosse, setzen Klüver sowie Besan als Stütze und fahren unter Motor weiter. Wir erreichen den ziemlich neuen Porto Turistico von Rom in Ostia nach 60 sm um 17 h und legen dort am Quai an.

Am nächsten Tag spielen wir Touristen, fahren mit dem Bus zum Bahnhof, dem Zug 20 km nach Rom und der U-Bahn zum Colosseum für 2 Euro pro Person inkl. Retourfahrt! Wir verbringen einen interessanten Tag in Rom, sehen uns alle Sehenswürdigkeiten grösstenteils zu Fuss an, machen zudem eine Stadtrundfahrt, kommen am Abend mit müden Füssen, dafür vielen schönen Eindrücken von Rom zurück, essen (relativ teuer) im Hafen und schlafen super. Am nächsten Tag fahren wir mit Bus und Zug zum antiken Ostia, welches früher am Meer lag, zum Teil noch sehr gut erhalten sowie äusserst eindrucksvoll ist und laufen erneut fast den ganzen Tag in diesen alten Gemäuern rum. Gegen Abend kann ich noch zwei Waschmaschinen im Hafen füllen, unsere Bett- sowie weitere Wäsche waschen und tumblern, das Schiff reinigen, Wasser auffüllen, an Bord essen und den schönen Abend mit gutem Wein geniessen.

Sonntag, 31. Juli 2011

66. Reisetag, Giglio - Gianutri

Am Morgen gegen 5 h dreht der Wind auf Ost und wird immer stärker, das Meer stellt auf. Peter geht an Deck zur Ankerwache. Die anderen Segler verschwinden, auch wir holen gegen 6 h unseren Anker ein, werden durch hohe Wellen wieder stark durchgeschüttelt und verholen auf die Westseite der Insel in eine geschützte Ankerbucht, wo je länger je mehr Schiffe eintreffen, welche Schutz vor dem heftigen Ostwind suchen.

Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind nach. Wir verlassen Giglio, fahren weiter südwärts, sehen unterwegs eine Schildkröte an uns vorbei schwimmen und ankern nach 16 sm um 17.35 h in der Bucht Cala Volo di Motte auf der hübschen kleinen Insel Gianutri.   

Samstag, 30. Juli 2011

65. Reisetag, Portoferraio - Insel Giglio


Wir bunkern erst Diesel bei der Tankstelle im Hafen Portoferraio und fahren um 8.30 h los. Der Wind ist schwach, das Wetter diesig - keine Weitsicht - das Meer ruhig, wir setzen Stützsegel und ankern nach 43 sm um 15 h in der Bucht Cala Capazollo auf der Ostseite der Insel Giglio, da Westwind angesagt ist. Giglio gehört wie Elba zu den toskanischen Inseln. Hoch oben ist von weitem ein imposantes altes Schloss mit dem befestigten Dorf Castello zu sehen, welches noch bewohnt ist. 

Die Bucht ist hübsch mit teils smaragdgrünem Wasser, welches viele Tagestouristen mit Booten vom Festland Italien herüberlockt, die aber netterweise am Abend alle verschwinden. Mit uns ankern nur zwei weitere Segelschiffe und eine Motoryacht über Nacht. Wir bleiben lange auf, geniessen die Ruhe sowie den tollen Sternenhimmel bei gutem Wein und sehen Fischer an Land mit Leuchtmitteln fischen, was hübsch aussieht, da grüne Punkte durch die Luft sauen und auf dem Wasser tanzen.

Donnerstag, 28. Juli 2011

64. Reisetag, Port Azzurro - Portoferraio

Abfahrt um 9.30 h bei wenig Wind aus West, welcher später auf NNW, NW, dann wieder W aufdreht - uns immer auf die Nase! – da wir nach Portoferraio im Nordwesten von Elba wollen. Wir bleiben unter Motor, finden auf der Nordseite eine unruhige See mit ruppigen Wellen vor, werden ziemlich durchschüttelt und ankern nach 16 sm Fahrt um 12 h in der Bucht von Portoferraio, der Hauptstadt von Elba.

Die nächsten beiden Tage fahren wir jeweils an Land, sehen uns den Hafen, die Stadt mit  Sehenswürdigkeiten, u.a. das Fort der Medici an, finden nach langer Lauferei sogar die Prepaid-SIM-Karte für den Computer und kaufen Lebensmittel im nahen „COOP“ ein.     

Montag, 25. Juli 2011

63. Reisetag, Marina Campo - Porto Azzurro


Anker hoch und los geht’s um 9.35 h bei besten Windverhältnissen. Wir können die ganze Zeit segeln, sehen querab die Inseln Pianosa sowie Montecristo, erreichen die Bucht von Porto Azzurro an der Ostküste von Elba nach 21 sm um 15.15 h und lassen den Anker fallen.

Danach packt Peter unser neues, grösseres Beiboot aus und macht eine Probefahrt. Er ist begeistert, hat es doch viel mehr Platz und sieht gut aus. Später fahren wir damit ins sehr malerische, etwas touristische Dorf Porto Azzurro, bummeln durch hübsche Gassen, hören oft Schweizerdeutsch, essen an Land und fahren früh zurück. Den nächsten Tag verbringen wir ebenfalls an Land, wandern zur Festung Longone hoch, welche auch heute noch als Gefängnis dient, geniessen die traumhafte Aussicht, laufen weiter zur nächsten Bucht, versuchen ohne Erfolg eine italienische SIM-Karte für den Computer zu finden, nehmen einen Apéro im Dorf und essen dann an Bord. Leider dreht der Wind in der Nacht erneut auf, bringt gar eine Regenfront und beides bleibt den ganzen nächsten Tag bestehen. Ein Tag Regen ist für uns ein absolutes Novum, da sonst jeden Tag die Sonne scheint und ab und zu wenige Wolken vorbeiziehen.

Samstag, 23. Juli 2011

62. Reisetag, Bastia - Marina Campo/Elba


Endlich, nach 4 Tagen mehrheitlich extremem Wind fahren wir um 8.10 h aus dem Hafen Toga in Bastia und ankern nach einer schönen Überfahrt, teils unter Segeln, nach 25 sm um 13. 40 h in der Bucht von Marina Campo auf der Insel Elba, sind also nun in Italien.

Die Bucht ist sehr schön, hat nur einen kleinen Privatsandstrand und nicht allzu viele Boote. Wir sind glücklich, wieder in herrlichem Wasser zu baden. In der Nacht frischt der Wind aus Nord erneut stark auf, sodass wir kaum schlafen und da das stürmische Wetter bleibt, auch den nächsten Tag in der Bucht abwettern müssen.

Montag, 18. Juli 2011

61. Reisetag, Solenzara - Bastia

Abfahrt um 8.15 h bei - wie immer - herrlichem Wetter. Der Wind weht entgegen der Prognose wieder aus Nord, uns auf die Nase, dreht erst um 10.30 h auf Nordost, sodass wir Fock und Besan setzen können, kommt später aus Ost und wird stetig schwächer. Die Wellen schieben wieder teilweise und lassen uns zusätzlich surfen. Nach 53 sm ziemlich gemütlicher Fahrt entlang der schönen grünen Ostküste legen wir um 16.20 h im neuen Hafen Port de Toga von Bastia an.

Kurz darauf fallen die angekündigten starken Windböen ein und geben ein Orgelkonzert in den Masten der Schiffe. Wir schlafen trotzdem herrlich, liegen wir doch gut befestigt am Hafenquai. 

Am Dienstagmorgen ist der Himmel bedeckt, am Nachmittag folgt Regen. Unser erster Regen seit vielen Wochen! Wir verbringen den Tag mit Margrit und freuen uns, wieder mit ihr zusammen zu sein.
In der Nacht folgen schwere Fallwinde bis zu 120 kmh, wir können nicht schlafen, da es orgelt, schüttelt, rüttelt und knallt. Auch am Mittwoch hält der starke Wind mit Fallböen bis 95 kmh an, also bleiben wir und sehen uns Bastia an.

Samstag, 16. Juli 2011

60. Reisietag, Porto Vecchio - Solenzara

Samstag morgen, endlich kaum Wind, keine Wellen! Peter bereitet unser Dingi für den Landgang vor. Da kommt ein Paar  mit einem kleinen Motorboot längsseits und bietet Vollkornbrot sowie "Pain au chocolat", Schokoladenbrötchen zum Kauf an. Beim Oeffnen seiner Brieftasche fallen Peter drei Karten raus, wovon 2 aufgefangen werden, jedoch die 3., seine Kreditkarte ins Wasser sinkt. Wieder Glück im Unglück, die Tiefe beträgt hier nur ca. 3 m, er kann seine Karte mit der Schnorchelausrüstung selber hochholen. Ausserdem funktioniert sie danach tatsächlich noch. Wir fahren an Land, bummeln durch die romantische, auf dem Hügel gelegene Altstadt mit herrlicher Aussicht auf den Hafen sowie die Bucht, kaufen kurz ein und sind gegen Mittag retour. Da die Windprognose gut ist, wollen wir weiter.

Wir fahren um 13.05 h ab, setzen ausserhalb des Golfes von Porto Vecchio nur das Fock als Stützsegel, da die Wellen von hinten kommen und wir mehr darauf surfen als segeln können. Ankunft nach 21 sm um 16.45 h im Hafen von Solenzara.

In diesem kleinen Ort ist am Samstagabend einiges los, offene Läden, ein Rummelplatz, gemütliche Bars, Restaurants, Verkaufsstände und sogar zwei Live-Musiker auf der Strasse, welche gut spielen sodass wir lange zuhören und den milden, schönen Abend geniessen. Am Sonntag reinigen wir erst das Schiff, waschen, füllen die Wassertanks frisch auf und verbringen den Nachmittag faulenzend, brutzelnd, lesend, badend am Strand.

Mittwoch, 13. Juli 2011

59. Reisetag, Bonifacio - Porto Vecchio

Wir starten bereits um 7.12 h, um noch bei akzeptablem Wind die ansonsten etwas gefährliche Strasse von Bonifacio zwischen Korsika und Sardinien zu  passieren. Da Südwind und für den Nachmittag starker Wind angesagt ist, fahren wir danach die Ostküste von Korsika hoch bis Porto Vecchio. Entgegen der Vorhersage dreht der Wind nach der Passage auf Nord, uns wieder voll entgegen. Um 10.50 h setzen wir nach 25 sm Fahrt den Anker in der Bucht von Porto Vecchio. Die Umgebung ist sehr schön. Wir nehmen ein Bad, danach bereitet Peter unseren "Knuffi", unser kleines Beiboot für einen Landgang vor. Bald darauf dreht der Wind auf, will auch nicht wieder nachlassen. Also verstauen wir das Beiboot, nehmen die Badeleiter weg und bleiben an Bord. 

Die Wettersituation bleibt die nächsten Tage unverändert. Sonne pur, dafür heftiger Wind mit starken Böen, Schaumkronen, keine Chance, an Land zu gelangen. Nachts halten wir teilweise Ankerwache an Deck, jedoch hält dieser glücklicherweise bestens. Am 14. Juli, dem Natioanlfeiertag in Frankreich, steigt ein tolles Feuerwerk vor der Stadt, welches wir vom Schiff aus natürlich am Schönsten, wie auf Logenplätzen geniessen können.

Montag, 11. Juli 2011

58. Reisetag, Campomoro - Bonifacio

Abfahrt um 7.35 h nach Morgenbad bei herrlichem Wetter, dafür kaum Wind. Auch ausserhalb der Bucht ist kein Segelwind zu finden, so fahren wir unter Motor die 27 sm nach Bonifacio, wo wir bereits am Mittag ankommen. Die Jungs der Marina nehmen uns in Empfang und helfen uns beim Anlegen am Quai und Festmachen mit Morringleine. Diese Stadt ist absolut einen Besuch wert, sie liegt fast im Süden der Westküste von Korsika und ist aussergewöhnlich schön vom Meer her wie auch an Land zum Ansehen. 

Samstag, 9. Juli 2011

57. Reisetag, Ajaccio - Campomoro

Wir fahren um 9.35h ab, setzen bald alle Tücher und segeln bei schönstem Wetter sowie Wind in den Golf von Valinco, zur hübschen Bucht von Campomoro. Ankunft und Anker setzen um 17.30 h nach fast 20 sm Fahrt. Ein herrlicher Tag mit schönem Abschluss an einem idyllischen Platz. Wir bleiben auch am nächsten Tag, schnorcheln, lesen und geniessen das Leben.

Montag, 4. Juli 2011

56. Reisetag, Calvi - Ajaccio

Am Dienstag wollen wir weiter, scheitern aber an zu starkem Wind ausserbald der Bucht, mit zu hohen Wellen und ankern in der Bucht von La Revellata, dem grossen Leuchtturm Nahe Calvi. Der Mittwoch bleibt windig, bleiben dort, schnorcheln, usw. Am späten Abend steht der Wind immer noch, ich lese im Salon. Plötzlich starkes Rauschen von draussen. Ich sehe nach, der Wind hat sich auf Ost und uns näher zu den Felsen gedreht. Das erscheint mit kritisch, bleibe daher an Deck und halte Ankerwache. Das Schiff dreht immer wieder, schlussendlich einmal rund herum. Gegen 6 h löst sich der Anker tatsächlich, wir holen ihn ein und verholen zurück in die Bucht von Calvi. Am  Donnerstag herrscht stürmischer Wind, Bf 8, welcher im Laufe des Abends einschläft, sodass auch wir ruhig schlafen. Der Wetterbericht kündigt auch für Freitag/Samstag Windstärke BF 5-6 aus Süd an, wir bleiben am "sicheren" Platz vor Calvi. "Sicher" heisst, unser Anker hat sich unter einer dicken Mooringkette auf dem Boden verhackt. Wir versuchen mit Tricks, diesen frei zu kriegen, ohne Erfolg. Sonntag früh ist das Meer ruhig, unser neuer Befreiungsversuch misslingt, so bereiten wir das Dinghi vor, um an Land Hilfe zu organisieren. Unser dänischer Nachbar hat offenbar zugeschaut. Er schwimmt mit Schnorchelausrüstung rüber und will selber durch Tauchen versuchen uns zu helfen. Der Anker liegt auf ca. 7 m Tiefe. Nach 6 - 7 Tauchgängen schafft er es tatsächlich, unser Anker ist frei! Grossartig, wir danken herzlich, werfen ihm eine Schweizer Schokolade, eine Toblerone rüber und fahren um 9 h los. Leider finden wir ausserhalb des Golfes erneut viel zu hohe Wellen vor, auch der Wind legt stark zu, so fahren wir nur wieder zu Bucht von La Revellata, wo wir den schönen, aber windigen Tag verbringen und in der Nacht Ankerwache halten.

Der Montag beginnt endlich ruhig wie angekündigt, das Meer ist platt, kaum Wind. Wir fahren um 7.45 h los bei leicht bedecktem Himmel. 2- 4 kn Wind, leicht gewitterhaft. Vorbei an schönen Stränden und wohlklingenden Namen wie Girolata, Porto, Cargèse, Sagone, den Sanguinaire-Inseln, nach Ajaccio, der Hauptstadt Korsikas. Ankunft im alten, sympathischen Hafen Tino Rossi um 15.15 h, Tagesetmal 51 sm.

Hier bleiben wir eine Nacht, da es gewitterhaft bleibt, wollen dann aber in der Bucht ankern und evtl. einige Tage in Ajaccio bleiben. Es scheint eine interessante Stadt zu sein.

Samstag, 18. Juni 2011

55. Reisetag, Ile Rousse - Calvi

Abfahrt 9.50 h bei Sonne, ruhigem Meer, 2 - 4 kn Wind. Wir ankern um 11 h in der Bucht von St. Ambrogio, baden, schnorcheln, essen, ruhen und fahren um 15 h bei 9 kn Wind ab, das Zodiac immer noch am Heck angebunden. Kaum aus der Bucht raus, dreht der Wind entgegen Wetterbericht überraschend und massiv auf, steigert sich innert wenigen Minuten auf 50 kn, Bf 10, „starker Sturm“, das Meer bäumt sich auf, die hohen Wellen kommen uns entgegen. Wir können nicht zurück - die Bucht ist ungeschützt – müssen uns also eine Stunde durch diesen Sturm kämpfen. Auf diesem erneuten Höllenritt verlieren wir unser Beiboot, das wir wegen der zu starken Wellen nicht mehr bergen können, es drehte sich um, riss dann ab und ist wohl zwischenzeitlich in Italien gelandet. Wir erreichen um 16 h die Bucht von Calvi und müssen bei immer noch starkem Wind sowie Seegang anken. Bei diesem Manöver wickelt sich ein Taurest vom abgerissenen Zodiac, welcher verdeckt am Heck runterhing, um die Antriebswelle und blockiert diese. Trotzdem gelingt das Ankern. Ich tauche unter das Boot und versuche, das verwickelte Tau zu lösen, kann aber nur zwei kurze Stücke entfernen, der Seegang ist auch unter Wasser sehr stark. Da der Sturm anhält, der Anker ausreissen könnte, wir wegen der Antriebswelle Probleme mit dem Motor hätten, organisieren wir einen Taucher, welcher wenige Minuten später ankommt, nach 10 Minuten unter Wasser das restliche Tau mit einem Messer entfernen kann und uns mitteilt, dass die Halterung von Antriebswelle und Propeller seiner Meinung nach einen Riss hat. Wir können nicht an Land um uns ein neues Beiboot zu kaufen, ein Wassertaxi gibt es hier nicht, das Hafenbüro hilft uns nicht weiter. Da der starke Wind bleibt, halte ich die ganze Nacht Ankerwache und lese. Der Anker hält zum Glück.


Auch am Sonntag ist der Wind noch stark. Wir tauchen trotzdem und sehen nach unserem Antrieb. Leider stimmt es, die Halterung hat einen fast durchgehenden Riss, den Motor zu benutzen, wäre gefährlich, da alles abreissen könnte. Den Tag verbringen wir an Bord, lesen, spielen, baden, haben immer was zu sehen. Der Wind schläft im Laufe des Abends ein, sodass wir beide ruhig schlafen können. Am Montag organisieren wir per Telefon einen Krantermin, welcher am Dienstag, 8.30 h stattfinden soll. Ein weiterer Tag an Bord folgt. Wind wieder da, jedoch weniger stark als die letzten zwei Tage. Statt Dienstag um 8.30 h, kommen die Leute um 10.15 h, bringen uns teils unter Vorsegel, teils unter Schieben mit ihrem Motorboot zum Kran, heben uns raus und bestätigen, dass die Halterung entfernt, verschweisst, wieder montiert werden muss. Arbeitsbeginn Mittwoch, Freitag wieder ins Wasser, sei keine grosse Sache! Wir können an Bord wohnen, erhalten Strom und Wasser. Thierry, der Mechaniker will uns ein günstiges Beiboot mit Motor besorgen. Wir haben Glück im Unglück, in Calvi findet die ganze Woche das Jazzfestival statt, geniessen also jeden Tag an diversen Plätzen gratis Musik. Zur Zitadelle spazieren wir jeden Abend um die Sonnenuntergänge zu sehen. Die Stadt ist voller Leben, Touristen und Musikliebhaber, vor allem entlang dem Quai im Hafen. Dank Thierry erhalten wir ein neues, kleines Beiboot zu stark reduziertem Preis, später auch einen gebrauchten 2.5 PS Suzuki-Motor dazu. Der Antrieb ist erst am Samstag Nachmittag wieder montiert, der Krantermin daher auf Wochenbeginn verschoben. Am Montag gegen Mittag ist unsere Aglaya wieder im Wasser. Wir zahlen unsere Rechnungen, kaufen ein, holen uns den Wetterbericht beim Hafenbüro sowie im Internet auf diversen Seiten, welcher 3-5 kn für den nächsten Tag Wind aussagt und ankern erneut in der Bucht vor dem Hafen. Leider kann ich unseren Blog nicht aktualisieren, Fehlermeldung beim Speichern.

Freitag, 17. Juni 2011

54. Reisetag, Golfe de St. Florent - Ile Rousse

Wir nehmen ein Morgenbad, reinigen die Wasserlinie sowie das Unterschiff und starten um  10.15 h bei schönem, sehr warmem Wetter. Vorbei an den smaragdgrünen Stränden von Loto und Saleccia, dem Désert der Agriates fahren wir über 2-3 m hohe, langgezogene Wellen, ankern bei einem anderen schönen Sandstrand, baden in ebenfalls smaragdgrünem Wasser, essen zu Mittag und erreichen Ile Rousse um 16.20 h, wo wir wieder ankern. Tagesetmal 22 sm.

Peter bereitet das Beiboot vor. Wir fahren damit an Land, holen beim Hafenbüro den Wetterbericht für morgen, genehmigen uns auf dem Platz Paoli ein Ankommensbier, bummeln durch den charmanten Ort, essen Muscheln und geniessen den schönen Abend.

Donnerstag, 16. Juni 2011

53. Reisetag, St- Florent - Golfe de St. Florent

Wir fahren um 9.50 h aus dem Hafen, verbringen den Tag segelnd im Golf von St. Florent, bei gutem Wind sowie wenig Seegang und freuen uns über unser schönes Schiff unter Segeln. Am Nachmittag sehen wir wieder zwei Delphine. Gegen Abend ankern wir südlich der Punta Mortella, beim Genueser Wachtturm, baden und geniessen den schönen Abend sowie den später hinter St. Florent aufgehenden Vollmond. Ein herrliches Leben.

Dienstag, 7. Juni 2011

52. Reisetag, Ile de Porquerolle - St. Florent/Korsika

Mit unserem Zodiac fahren wir an Land, melden uns bei der Capitainerie an, lesen dort den Wetterbericht, bummeln durch den Ort, kaufen Rotwein beim Gut Perzinsky, essen an Land zu Mittag und machen uns danach bereit für die ca. 20 stündige Überfahrt nach Korsika.

Von der Boje fahren wir erst zur Tankstelle und füllen unsere Dieseltanks und Kanister auf.
Um 17 h geht’s los, bei schönem Wetter, leicht welligem Meer und 9 kn Wind. Vorbei an den Inseln Bagaud, Port-Cros und Levant Richtung offenes Meer und St. Florent auf Korsika. Nach 19 h frischt der Wind auf „mässige Bise“, später auf „frische Bise“, ca. 20 kn, wie vorhergesagt und die Wellen erhöhen sich auf ca. 2 m. Das Boot lässt sich gut steuern, wir sind guter Dinge. Nach Mitternacht frischt der Wind weiter auf Beaufort 6 „starker Wind“, der Seegang nimmt zu, ein Tanz auf den Wellen beginnt. Ab 5 h verstärkt sich der Wind auf Bf 7 und steigert sich kontinuierlich auf 42 kn, Bf 9 „Sturm“, ein Höllenritt beginnt. Wir tragen Rettungswesten, sind angeleint und werden trotzdem arg durchgeschüttelt, können unseren Kurs jedoch gut halten. Peter muss jede einzelne der nun sehr hohen Wellen aussteuern, die Gischt schlägt ihm immer häufiger ins Gesicht, dies muss er 6 h durchhalten. Das Geschirr scheppert in den Schränken, alles, was nicht sehr gut befestigt ist, fällt runter oder fliegt umher, sich bewegen gibt blaue Flecken, da das Schiff so durchgerüttelt wird. Erst im Golf von St. Florent nehmen Wind und Wellen ab, sodass ich ihn am Steuer endlich ablösen kann. Nach genau 20 h erreichen wir den Hafen von St. Florent und werden aufs Herzlichste von Margarita, Trudle und Ueli mit Schweizer Fahnen willkommen geheissen. Ankunft 13 h, 144 Seemeilen, 267 km. 

An Land spüren wir diese ruppige Überfahrt noch einige Zeit in den Beinen und im Kopf.  Wir verbringen danach etliche schöne, geruhsame Tage mit Peter’s Schwestern und Ueli.

Weil Peter während der Überfahrt das Steuer so lange und verkrampft halten musste, hat er taube Finger an der linken Hand, welche nicht aufwachen wollen. Vermutlich eine nervliche Entzündung durch die lange Überanstrengung. Wir hoffen, dass sich dies in zwei, drei Wochen verbessert.

Montag, 6. Juni 2011

51. Reisetag, Port Napoléon/Port St. Louis - Ile de Porquerolles

An Peter’s Geburtstag, dem 30. Mai, montieren die Spezialisten mit dem Kran unsere beiden Masten und fixieren das neu erstellte Rigg. Danach setzen wir die Bäume, schlagen die Segel an, befestigen sämtliche Taue. Der Elektriker benötigt wegen zeitweiliger Unpässlichkeit länger als erwartet. Während der Wartezeit schleifen und lackieren wir diverse Holzteile, erkunden mit den Velo’s die Gegend, fahren nur einmal zum wunderschönen Strand, da dieser fast 20 km entfernt und mit Gegenwind ein hart erarbeitetes Vergnügen ist. Bei einer Fahrt in die Stadt wird Peter ein altes Bahngeleise mit losem Gestein zum Verhängnis, er stürzt mit dem Rad und reisst sich dabei die halbe Daumenkuppe weg. Nur mit viel Überredung lässt er dies im Spital nähen, was auch laut Arzt unbedingt nötig war.

Nach dreieinhalb Wochen Wartezeit beginnt endlich unsere Reise auf dem Meer! Abfahrt 9.45 h bei sonnig, warmem Wetter. Da auch ausserhalb des Golfes de Fos kaum Wind steht,  fahren wir unter Motor entlang der Küste, vorbei an Marseille, kleinen Inseln sowie Toulon, bis zur Insel Porquerolles. Am Nachmittag sehen wir bereits die ersten Delphine, ca. 20 Stück, ein herrlicher Anblick. Den Hafen erreichen wir nach 67 Seemeilen um 19.10 h und machen an einer Mooring-Boje fest.

Donnerstag, 12. Mai 2011

50. Reisetag, Arles – Port-St. Louis-du-Rhône

Abfahrt 8.20 h und 11.30 h Ankunft in Port-St. Louis, wo unsere letzte Schleuse mit einer Strassenbrücke gekoppelt ist und nur an gewissen Zeiten des Tages öffnet. Wir können um 12.20h schleusen und legen um 12.30 h am Quai im Hafen an. Da Mittagszeit, die Capitainerie zu ist, essen wir eine Kleinigkeit im nahen Restaurant und fahren um 14.25 h durch den Canal St. Louis, in den Golfe de Fos – endlich im Mittelmeer! – und erreichen unsere Endstation dieser Reise, den Port Napoléon um 15.20 h. Tagesetmal, 70 km, 1 Schleuse.
Kaum an Land, entdecken wir tatsächlich unsere Masten, welche ja auf dem Landweg hierher gereist sind.  Im Hafenbüro erhalten wir auch gleich einen Termin für Freitag, um die Masten zu setzen. Wir sind total happy, nach dieser langen Reise mit den vielen Hindernissen endlich am Meer zu sein!
Am 11.5.11, dem 50. Reisetag, nach ca. 2000 km über Ostsee, Flüsse und Kanäle durch Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Überwindung von ca. 220 Schleusen, endlich am Mittelmeer angekommen!

49. Reisetag, St. Etienne des Sorts – Arles

Abfahrt 8 h, schleusen in Caderousse, Senkung 8.6 m, Avignon, 9.5 m, Vallabregues, 11.3 m, und Ankunft in Arles um 15.15 h. Tagesetmal 78 km, 3 Schleusen.
Der Anlegequai ist eher ungünstig, wir legen trotzdem an. Diese alte, römische  Stadt gefällt uns auf Anhieb. Sehr gemächlich, interessante Gebäude, ein Amphi- sowie ein antikes Theater, Kirchen, kleine romantische Gässchen, etc. In einem gemütlichen Lokal essen wir ausgezeichnete Menus mit u.a. einer speziell guten Fischsuppe, trinken Wein und geniessen den schönen Abend.

48. Reisetag, Valence – St. Etienne des Sorts

Abfahrt 8 h, schleusen in Beauchastel, Senkung 11.82 m, Logis-Neuf, 11.7 m, Châteauneuf, 16.m und der grössten Schleuse von Europa, Bollène mit 22.5 m Senkung, ein Monster! Ankunft in St. Etienne des Sorts. Der versprochene Anleger für Sportboote ist nicht ausgebracht. Wir legen an einem Steinvorsprung an, unter dem sich mit Deckeln verschlossene Rohre befinden,  welche bei Bedarf Wasser in die Rhône ablassen können. Ankunft 17.05 h, Tagesetmal 92 km, 4 Schleusen. 
Bei einem Weingut/Bauernhof erhalten wir frischen Salat, Gemüse, Kirschen, Wein, im kleinen Laden im Ort Getränke. Da das Restaurant geschlossen ist, kaufen wir Pizza am mobilen Verkaufsstand und geniessen den sonnigen Abend an Bord. Um 19.30 h öffnet sich eines der Rohre und lässt ¼ h lang Wasser in die Rhône. Dieser Vorgang wiederholt sich noch vier Mal in der Nacht, wir schlafen erneut unruhig.

47. Reisetag, Vienne – Valence

Wir wachen durch die Wellen eines Frachters auf, welcher Rhône abwärts fährt, legen ohne Verzug ab, damit wir mit diesem schleusen können. Der Wind ist heute mässig, nach leichter Bewölkung wieder Sonne pur! Wir schleusen in Vaugris, Senkung 6.7 m, Sablons, 11.5 m, Gervans, 11.5 m, Bourg-les-Valences, 11.7 m, können in Tournon nicht anlegen und fahren weiter bis Valence, zum Port l’Epervière. Ankunft um 17.35 h, Tagesetmal 83 km, 4 Schleusen.
Wir halten erst am Quai, wo Diesel im Self-Service getankt werden kann. Funktioniert leider nicht, der aufgebotene Techniker ist neu, kann nicht helfen und vertröstet uns auf morgen. Das Hafenbüro ist am Sonntag geschlossen, dies den ganzen Sommer durch! Wir erhalten weder Strom, noch Schlüssel zu san. Einrichtungen. Das Restaurant ist ebenfalls zu. Geniessen den Traumabend bei feinem Essen mit gutem Wein an Bord.

46. Reisetag, Mâcon - Vienne

Heute Morgen ist Wochenmarkt entlang dem Quai, wir holen uns frische Früchte sowie Brot und fahren um 10 h ab. Auch heute herrscht starker Wind, Spritzwasser kommt bis ins Cockpit, weisse Schaumkronen sind auf den Wellen, nach Schleierwolken setzt sich die Sonne durch. Nach zwei Schleusen, schönen Städten wie Crèches, Thoissey, Belleville, Montmerle, Villefranche, dem sehr hübschen Ort Trévoux erreichen wir Lyon, fahren kilometerlang durch die vom Wasser her äusserst interessante Stadt und befinden uns gleich darauf bereits auf der Rhône. Noch die nun wieder grössere Schleuse Pierre Bénite, Senkung 9 m, dann erreichen wir Givors, wo wir an einem Steg mit Strom übernachten möchten. Hafenbecken verschlammt, viele Algen, zu wenig tief! Wir fahren weiter bis Vienne, wo wir erst 20.30 h ankommen, bei sehr starkem Wind am Quai festmachen und sämtliche Leinen doppelt befestigen, da die Aglaya durchgeschüttelt wird wie verrückt. Wir bleiben an Bord, ich halte sicherheitshalber Nachtwache bis 00.30 h, gehe dann auch in die Koje, jedoch schlafen wir beide sehr unruhig.  Tagesetmal 91 km, 3 Schleusen.

45. Reisetag, Gergy – Mâcon

Abfahrt 8.15 h, nur einmal schleusen in Ormes, vorbei an Chalon-sur-Saône sowie Tournus und  nach einer sonnigen, aber sehr windigen (aus Süd, also voll auf die Nase) Fahrt Ankunft 15 h in Mâcon. Tagesetmal 77 km, 1 Schleuse.
Der Anlegequai ist mitten in der Stadt, neu, gratis, hat aber keinen Strom, etc. Wir nehmen einen Apéro, bummeln durch kleine Gässchen, kaufen roten Mâcon, weitere Lebensmittel, essen an Bord und schauen dem regen Betriebe am Quai zu.

44. Reisetag, St. Jean de Losne - Gergy

Abklärungen ergaben, dass am 1. Mai nicht geschleust wird, am 2. und ev.  3. Mai ein Streik der Schleusenwärter auf der Saône stattfindet, unser Schiff aber am Montag durch Firma Blanquart aus dem Wasser gehoben werden könne. Funktionierte auch, Ersatzteil wurde bestellt, am Mittwoch Propeller, Antriebswelle, Lager aus- und mit neuem Lager alles wieder eingebaut. Wir haben in dieser Zeit den Rumpf gereinigt, das Unterwasserschiff angeschliffen, neues Anti-Fouling aufgetragen, einige Holzteile abgeschliffen sowie einige Male lackiert. Auch eine Velotour nach Auxonne (total 40 km) lag drin. Dort haben wir Dani und Barbara Eichholzer aus Menziken (ein Nachbarort unseres Wohnortes) mit ihrer Motoryacht Pagode kennengelernt, wurden spontan zu einem Apéro auf deren Schiff eingeladen und siehe da, sie wohnen ganz in der Nähe des Mattenwegs und kennen meine Schwester Gaby, Didi und Tim Obrist. Die Welt ist klein!
Heute gegen Mittag kam unsere Aglaya wieder zurück ins Wasser. Dann Mittagszeit Schleusenwärter abwarten und weiter geht’s. Abfahrt 13.15 h. Wir passieren die Schleusen St. Jean, Seurre, Ecuelles,  freuen uns auf das Städtchen Verdun sur le Doubs, können dort wieder mal nicht anlegen wegen der zu geringen Wassertiefe und fahren weiter nach Gergy, wo gemäss Flussführer Strom, san. Anlagen, Restaurant neben dem Camping-Platz vorhanden sind. Ankunft 18.35 h, alles ausgestorben, wohl seit längerer Zeit nicht mehr in Betrieb.  Anlegequai hat Löcher in den Planken, ist schlecht unterhalten, wir bleiben trotzdem und geniessen den schönen Abend an Bord. Tagesetmal 56 km, 3 Schleusen.

Freitag, 29. April 2011

43. Reisetag, Pontailler-sur-Saône – St. Jean de Losne

Abfahrt 9 h bei leicht bedecktem Himmel und kühler Temperatur. Heute passieren wir nur 2 Schleusen. Der Himmel reisst auf, die Sonne scheint vermehrt, es wird deutlich wärmer. Wir fahren an Auxonne vorbei und sind bereits um 13 h wir bei nun schönstem Wetter in St. Jean-de-Losne.
Der Quai Nationale ist lang und wir legen vor einem schönen englischen Hausboot an. Wieder ist die Tiefe knapp, der Kiel ist diesmal nur 5 cm im Schlick. Der Platz ist schön, Liegegebühr gratis, Strom und Wasser erhalten wir für 4 Euro. Im kleinen Restaurant über die Strasse essen wir unser erstes 3-Gang-Menue für 13 Euro! Danach erkundigen wir uns bei der Werft Blanquart, ob die Möglichkeit besteht, unser Schiff aus dem Wasser zu heben, die Antriebswelle zu kontrollieren und das Lager zu ersetzen. Dies ist alles möglich, jedoch ist die Firma ziemlich ausgebucht. Zuerst soll ein Mechaniker mit uns eine Probefahrt machen und beurteilen, ob die Reparatur dringend ist oder wir mit der reduzierten Drehzahl bis zum Mittelmeer fahren sollen. Der Termin ist für Samstag gegen Mittag  angesetzt. Wir bummeln durch den Ort zurück und geniessen die Sonne an Bord. Später sehen wir, dass sich gleich nebenan ein toller Waschsalon mit 8, 10, 12 und 17 kg grossen Waschmaschinen sowie riesigen Tumblern befindet. Für je 4 Euro fülle ich die zwei 8 kg Maschinen mit verschiedenen Programmen, nach einer halben Stunde stecke ich bereits die ganze Wäsche in den Trockner. Genial, alles wieder sauber!  
Der Samstag ist wieder ein Traumtag und sehr heiss. Wir laufen zum Supermarkt und warten dann auf den Mechaniker. Leider kommt dieser nicht und nach meiner telefonischen Rückfrage soll die Probefahrt nun Montag ca. 8 h stattfinden. Im Hafengebiet beim Canal de Bourgogne findet ein Flohmarkt statt, den wir natürlich besuchen, aber nichts kaufen. Morgen werden wir mit den Velos nach Auxonne fahren.

Donnerstag, 28. April 2011

42. Reisetag, Seveux – Pontailler-sur-Saône

Wir fahren um 9.05 h ab,  sind das erste Boot vor dem Tunnel Savoyeux und welch Glück, haben grün. Die Einfahrt zu diesem ebenfalls sehr alten Bauwerk ist beeindruckend.  Es ist 640 m lang und gleich dahinter befindet sich die erste Schleuse. Nach weiteren zwei Schleusen legen wir über die Mittagszeit in der Stadt Gray an. Steile Gassen führen in die erhöht gelegene Altstadt mit alten Häusern und einer Kirche im gotischen Baustil. Wir verweilen eine Stunde, fahren weiter, schleusen noch 3 mal und erreichen um 17 h Pontallier-sur-Saône. Tagesetmal 63 km, 1 Tunnel, 6 Schleusen.
Der Anlegequai sieht gut aus, wir stecken schlussendlich mit dem Kiel jedoch wieder 10 cm im Sand, bleiben aber. Infrastruktur ist keine vorhanden. Das Dorf gibt nicht viel her, wir bummeln etwas herum, essen an Bord und sehen zu, wie noch vier weitere Boote hinter uns anlegen. Der heutige Tag ist bewölkt, ein starker Wind weht, später am Abend beginnt der Regen und bleibt die ganze Nacht.

Mittwoch, 27. April 2011

41. Reisetag, Fouchécourt - Seveux

Heidi und Stefan sehen sich unser Schiff an, nachdem wir ihres gestern besuchen durften. Abfahrt um 9.35 h. Die vierte Schleuse verlassen wir hinter einem Hausboot um 12.33 h und haben nun einen Tunnel von 680 m Länge vor uns. Das Signal steht auf rot, wir warten. Nach einer ½ Stunde kommt uns ein Hausboot entgegen. Wir freuen uns und denken, dass das Signal nun auf grün geht. Nichts geht. Ich versuche den zuständigen Schleusenwärter anzurufen, niemand nimmt ab. Ich konsultiere den Kanalführer und siehe da, auf der kleinen Saône gibt es eine Mittagsruhe von 12.30 bis 13.30h, dann wird nicht geschleust! Weiteres Warten, um 13.38 h noch immer kein grün. Ich rufe den Schleusenwärter an, erkläre ihm, dass wir zwei Boote vor dem Tunnel warten und frage, ob uns einer entgegenkommt. Seine Antwort: Nein, oh, ich stelle nun auf grün. Vermutlich hätten wir noch lange warten können. Der Tunnel ist beeindruckend, wurde bereits 1877 fertig erstellt. Bei einer weiteren Schleuse werden frische gebackene Apfelkuchen, bei einer anderen Wein aus der Region verkauft. Solche Initiativen finden wir gut und solange der Preis stimmt, unterstützen wir das gerne. Nach weiteren 4 Schleusen erreichen wir um 17 h Seveux. Tagesetmal 67 km, 8 Schleusen.
Wir spazieren ins Dorf und wollen Brot einkaufen. Die Bäckerei ist zu und im kleinen Supermarkt gibt es keines mehr. Dafür hat es ein schönes Lokal, wo wir ausgezeichnete Salate essen. Der heutige Tag ist durchzogen, wolkig, sonnig, stark windig. Das macht müde, wir sind früh in der Koje.

Dienstag, 26. April 2011

40. Reisetag, Fontenay-le-Château - Fouchécourt

Bei der Bootsvermietung bunkern wir 80 lt Diesel, unser Tank ist wieder voll. Nach Verabschiedung von José und Nadia fahren wir um 9.30 h ab. In einer Schleuse treibt ein toter Rehbock, ist wohl hineingefallen und kam nicht mehr hinaus. Traurig! Bei der 12. Schleuse in Corre geben wir unsere Fernbedienung wieder ab, haben kurz darauf den Vogesenkanal bereits geschafft und befinden uns nun auf der kleinen Saône. Dort sind die Schleusen ebenfalls vollautomatisch, wir müssen lediglich an einem Schlauch, der über dem Fluss/Kanal hängt, eine halbe Drehung machen, was die Automatik  auslöst. Alles andere ist wie bisher. Die kleine Saône gefällt uns auf Anhieb. Sie mäandert gemächlich durch liebliche Landschaft, weite Felder, Alleen, Wälder, an Schlössern, Burgen, verschlafenen Dörfern vorbei. Wir sehen wieder Kühe, Pferde, Schafe, Rehe und viele Graureiher, was in den Vogesen nicht der Fall war. Auch die Wassertiefe ist nun deutlich tiefer, wir fahren entspannter. Das Wetter ist immer noch traumhaft schön und sehr warm. Die Distanz zu den Schleusen verlängert sich enorm. Wir schleusen nur noch drei Mal in 26 km bis zum Hafen Fourchécourt. Ich rufe dort erst an, ob wir mit unserem Tiefgang anlegen können und siehe da, erhalte schweizerdeutsche Antwort. Die Hafenmeisterin Heidi empfängt uns am Aussensteg, der für uns in der Mitte knapp genügend Tiefe aufweist. Ankunft 17 h, Tagesetmal 48 km, 15 Schleusen.
Der Empfang ist herzlich, Heidi und ihr Mann Stefan bieten gleich das lockere Du an. Wir kriegen Strom, können Dusche sowie Waschmaschine benutzen und essen im gemütlichen Hafenbeizli ein Cordonbleu unter nur schweizerischen Gästen! Erst nach 20 h kommt noch eine französische Familie dazu. Der Hafen liegt herrlich und ist schön gestaltet. Offenbar hat sich dieser Anlegeplatz unter den Schweizern herumgesprochen.

Montag, 25. April 2011

39. Reisetag, Harsault – Fontenoy-le-Château

Wir fahren um 9 h ab, passieren 10 Schleusen und erreichen nach 12 km um 12.15 h Fontenoy-le-Château, welches wir gestern erreichen wollten. 
Hier hat es eine Hausbootvermietung, einen langen Anlegequai, sanitäre Anlagen, Strom, Wasser und heute ein kleines Festzelt sowie einen Flohmarkt. Wir sind glücklich über den Strom und die Duschen, bunkern auch Wasser, können morgen sogar Diesel tanken. Der Tag ist wieder traumhaft schön und sehr heiss, der Ort idyllisch gelegen, altertümlich, die Leute offen und freundlich, wir geniessen alles in vollen Zügen. José und Nadia Gasquez sind mit ihrem Motorboot Liberty von Marseille auf dem Weg nach Lübeck und haben somit unsere noch zu fahrende Strecke bereits hinter sich. Wir erhalten wertvolle Tipps , trinken ein Glas Wein zusammen, tauschen Erfahrungen aus, geben ihnen einen Wasserführer für die Strecke Duisburg bis Lübeck und erhalten im Gegenzug zwei gute Flaschen Wein aus ihrer Heimatregion.    

Sonntag, 24. April 2011

38. Reisetag, Girancourt – Harsault

Die Motoryacht wird mit uns schleusen. Wir warten gemeinsam auf das Einschalten der Schleuse, welche wir direkt vor uns sehen. Auch um 9.15 h funktioniert das Signal noch nicht. Jedoch kommt gleich darauf ein Techniker und informiert uns, dass das Gewitter Stromausfall verursacht hat, er die Schleuse aber manuell für uns öffnen werde. Abfahrt also um 9.20 h. Ein Schleusenwärter wird uns über die nächsten 6 Schleusen begleiten. Er muss diese noch mit Kurbeln öffnen, uns einlassen, schliessen, leeren, wieder öffnen und uns rausfahren lassen. Ich helfe ihm nach der Einfahrt beim Schliessen mit der Kurbel und mache so etwas Morgengymnastik. Auch spätere Schleusen fordern Wartezeiten durch vom Gewitter verursachte Pannen, der Techniker ist jeweils innert 7 Minuten da! An einer Schleuse verkauft uns ein cleverer Franzose Eier, was wir gut finden. Leider kommen wir durch die heute erwas mühevollere Schleuserei nicht so weit wie wir gerne möchten. Wir legen nach 23 Schleusen und 18 km Fahrt um 16 h in Harsault an. Die Motoryacht fährt etwas weiter zu einem Hafen, der für uns ungenügende Wassertiefe hat.
Der Anlegeplatz ist für Picknick erstellt worden und liegt einfach traumhaft idyllisch inmitten der Natur, neben dichtem Wald. Zwei Tische mit Bänken sind fest im Boden verankert, eine gemauerte Feuerstelle ist vorhanden. Peter sucht Holz und macht ein Feuer. Ich koche ein Nachtessen, welches wir mit Wein am Picknick-Tisch geniessen. Wir sind mitten in den Vogesen und nach dem sonnigen Tag folgt am Abend etwas Regen während einer halben Stunde. Auch danach sitzen wir noch lange draussen und hören unserem persönlichen Vogelkonzert zu.

Samstag, 23. April 2011

37. Reisetag, Thaon-les-Vosges - Girancourt

Abfahrt um 9 h. Nach 5 mal automatisch schleusen wie gehabt beginnt die Schleusentreppe von Golbey, welche aus 15 Schleusen auf 2.7 km Länge besteht und wo wir geleitet werden. Sobald wir in der Kammer der  ersten „Treppenstufe“ festgemacht haben, wird die folgende Schleuse bereits für uns vorbereitet. Wir fahren aus der Schleuse raus und nach 100 – 200 m gleich in die nächste ein, usw., sodass wir alle 10 bis 15 Minuten schleusen. Danach haben wir den höchsten Punkt des Vogesenkanals erreicht. Gleich nach der letzten Schleuse liegt ein Baumstrunk mitten im Fahrwasser, welchen wir aber rechtzeitig sehen. Es folgen 11 km auf dieser Höhe. Dieser Abschnitt ist für uns sehr schwierig zu meistern. Die angeblich gewährleistete Wassertiefe von mind. 1.8 m im Kanal stimmt hier nicht mehr. Wir fahren fast die meiste Zeit mit unserem Kiel durch Sand oder Schlick und stossen 5 – 6 Mal auf dem Grund an. Ausgerechnet heute kommen uns heute drei Boote entgegen. Nach einigen Kilometern liegt plötzlich ein kompletter Baum im Wasser und lässt nur noch eine Fahrrinne von 3.5 m offen, unser Schiff ist 4 m breit! Zum Glück ist gerade dort die Wassertiefe noch fahrbar für uns, jedoch wird die Baumkrone durch unseren Rumpf zur Seite gedrückt, richtet aber keinen Schaden an. Schlussendlich erreichen wir das Ende dieser 11 km ohne festzusitzen und Peter ist total geschlaucht wegen der erhöhten Konzentration beim Steuern durch die unsichere Wassertiefe. Nun beginnt der Abstieg des Vogesenkanals, wieder mit  vollautomatischen Schleusen. Wir passieren die Erste und legen um 15 h in Girancourt an. Heute haben wir 19 km und 21 Schleusen, davon 15 auf 2.7 km innert 2.5 h, geschafft.
Der Anlegeplatz ist gekennzeichnet und soll tief genug für uns sein. Gleich bei der Zufahrt ist dies wieder nicht der Fall und wir sitzen kurz auf, können uns aber gleich wieder rausmanövrieren. Viel weiter vorne ist die Wassertiefe dann doch auch für uns genügend. Später legt die Motoryacht Eliza hinter uns an. Am Abend überquert uns ein heftiges Gewitter und ist nach einer Stunde vorbei. Der Natur tut dies gut und die Luft ist schön rein. Der Spaziergang durchs Dorf tut auch uns gut, es gibt aber nicht viel zu sehen und keine Lokale. Peter schenkt mir einige selber geschnittene Fliederdolden, welche auch im Schiff herrlich duften.

Freitag, 22. April 2011

36. Reisetag, Bayon – Thaon-les-Voges

Abfahrt 9.05 h. Das Befahren des Vogesenkanals ist nur von 09.00 bis 19.00 h möglich. Wir schaffen heute 18 Schleusen, fahren sogar durch einen Aquädukt über der Mosel und kommen nach 30.2 km um 15.45 h in Thaon-les-Vosges an.  
Ein neuer Hafen ist im Bau, Poller sind bereits vorhanden, jedoch noch keine sanitären Installationen und Strom. Da die Wassertiefe für unser Boot ausreichend ist, legen wir dort an. Ein Supermarkt steht in 100 m Nähe. Der Einkauf in diesem Laden überfordert uns beinahe,  ein so riesiges und so  tolles  Angebot, unglaublich! Wir kaufen für die nächsten Tage ein, das Osterwochenende beginnt. Vor allem bunkern wir viel Mineralwasser, da wir bereits Sommertage mit ca. 30 Grad haben!  An Bord geniessen wir französische Terrinen, Käse, Wein und die Sonne wieder bis spät abends und freuen uns nochmals über die traumhafte Fahrt mit den vielen schönen Eindrücken.
Peter muss noch eine Kontrolle machen. Das Seewasserventil des Kühlsystems für den Motor sog kaum mehr Wasser an. Der Filter ist voller Blätter und kleinem Treibgut. Auch eine Rohrkrümmung ist total mit Blättern usw. verstopft. Da der Kanal keine Fliessgeschwindigkeit hat, kann sowas schnell passieren. Da heisst, zukünftig tägliche Kontrolle und Reinigen von Filter und Seewasserventil.

Donnerstag, 21. April 2011

35. Reisetag, Toul – Bayon

Heute fahren wir bereits um 8.45 h ab, da wir eine grössere Tagesreise planen. Das Wetter ist wie meist, traumhaft. Wir schleusen in Villey-le-Sec, Hub 8.6 m und Neuves-Maisons, Hub 7,2 m, wo wir eine Fernbedienung für den Vogesenkanal erhalten, in welchen wir nach 800 m einfahren. Von nun an läuft alles vollautomatisch.  Kurz vor der Schleuse steht am Ufer jeweils ein Empfänger. Wir betätigen die Fernbedienung, das Signal ändert von rot auf rot/grün, was anzeigt, dass der Schleusenvorgang in Betrieb ist. Sobald die Schleuse leer ist folgt ein Blinklicht und die Einfahrtstüren öffnen sich. Bei grünem Signal fahren wir ein, ich klettere mit den Tauen in der Hand die steile Metalltreppe in der Mauer hoch, befestige die Leine des Hecks an einem Poller, gebe diese Peter ins Boot runter, befestige die Leine des Bugs, hebe dann eine blaue Stange an und das Becken wird mit Wasser gefüllt. Wenn es voll ist, folgt ein weiteres Blinklicht, die Ausfahrtstüren öffnen sich, wir fahren wieder hinaus. So überwinden wir auf dem Vogesenkanal die ersten 9 von ca. 94 Schleusen zu je 3 – 3.7 m Hub und erreichen um 17.45 h Roville-devant-Bayon, wo wir vor einer Getreidefabrik anlegen. Tagesetmal 40 km.
Wir sind ziemlich müde, diese Schleuserei fordert doch einiges an Kraft und Energie. Jedoch ist die Fahrt auf dem Vogesenkanal sehr schön, ständiges Vogelzwitschern begleitet uns, die Landschaft ist idyllisch, herrlich grün und über längere Strecken sehen wir weder Häuser noch Menschen. Unser Liegeplatz ist abgelegen, dafür ruhig. Wir essen an Bord, spazieren danach durch das menschenleere Dorf, spielen noch eine Runde und fallen früh in die Koje.