Freitag, 31. Juli 2015

14. - 31. Juli 2015 Östlicher Peloponnes



14.7.: Am Morgen macht Minka unerwartet einen Landgang in die Steinbrocken. Wir frühstücken gemütlich und warten. Später finden wir sie in den Felsen, sie traut sich nicht zurück weil der Motor der Fähre nun läuft. Erst nach 11.30h lockt/überredet Trix sie, mit ihr zum Schiff zu kommen, wo sie sich endlich sicher fühlt. Wir fahren sofort ab und treffen kurz darauf Nora und Jacques mit ihrer SY Lilo, unsere Winternachbarn in Messolonghi. Schade, wir hätten gern ein paar Tage mit ihnen verbracht, wollen aber nicht umkehren. Beim Cap Malea kommt kurz viel Wind gegenan, der Rest der Fahrt ist „tote Hose“, kein Wind, Wasser wie Oel, nur heiss - schwitzen vor uns hin. Um 17 h erreichen wir Monemvasia, finden in der Marina keinen Platz und ankern südlich der Felsinsel vor der Brücke. Am nächsten Tag kommt Meltemi auf, der starke Nordostwind mit heftigen Fallböen bis BF 8. Bleiben an Bord für Ankerwache, hält prima. Abends beruhigt sich der Wind etwas, sodass wir trotz starker Dünung um die Felsinsel in die nördliche Bucht Palaia Monemvasias fahren und dort erneut ankern. Mitten in der Nacht kommt der Meltemi zurück und hält uns die nächsten Tage fest im Griff, meist BF 7 und Fallböen bis BF 10, messen 52 kn. Ganz schön heftig! Dafür schwitzen wir trotz Sonne und hohen Temperaturen kaum, baden, lesen, spielen, dösen, nur tief schlafen geht nicht. Am 20.7. beruhigt sich der Wind gegen Abend, wir nutzen dies aus, fahren wieder bei starker Dünung um die Felsinsel herum und in die Marina von Monemvasia. Welch Glück, wir können bei holländischen Bekannten längsseits an ihrer SY Pegasus festmachen. Gerda und Fred laden uns gleich zum Begrüssungsapéro auf Ihr Schiff ein. Die Katzen folgen uns und hüpfen umgehend an Land, wo sie sich genüsslich auf dem Boden wälzen. Gerda und Fred sind bereits einen Monat hier, sie hatte einen schlimmen Unfall und muss mit ihren Handverletzungen noch immer ins Hospital. Wir bleiben ein paar Tage, der Meltemi ist noch da. Da wir sicher liegen, können wir endlich Monemvasia besuchen. Super! Schon die Felsinsel ist sehr eindrucksvoll, dann die mittelalterliche Stadt mit Stadtmauern, verwinkelten Gässchen, aneinander und terrassenförmig übereinander gebauten Häusern, vielen Kirchen, einer Festung hoch oben, überwältigend. Der Ort ist autofrei, viele Gebäude sind schön renoviert, tolle Fotomotive. Die Tage vergehen schnell, es ist Festzeit, uns werden griechische Tanzgruppen, Inszenierung einer Seeschlacht mit Feuerwerk und Verbrennung eines Schiffes wegen der Befreiung von den Türken geboten.  
24.7.: Verlassen die Marina, fahren bei leichter Dünung, wenig Wind, ein letztes Mal an der Felsinsel vorbei, 7 sm nördlich in die fiordartige Zufahrt zum Hafen Geraka, wo wir längsseits am Pier anlegen. Kleiner Ort, malerisch vor einer Lagune gelegen, kaum Touristen, nur 4 Segelyachten, herrlich ruhig. Katzen haben Landgang und einen Verehrer, der sie heftig belästigt. Einsatz der Wasserspritzerin!  25.7.: Erneut kurzer Trip von 3 h nördlich in die Bucht O. Kyparissi. Der Steg von Paralia ist besetzt, legen in südöstlicher Ecke der Bucht am Kai vor der Kapelle mit Buganker und Heck an. Gut geschützter Platz für uns allein, Katzen haben ungestörten Landgang ins Grüne, Ort ist eine halbe Stunde entfernt. Mistral klettert sogar auf’s Dach der Kapelle. Baden in herrlich klarem Wasser. Abends legt SY Orpheus neben uns an, die nette deutsche Crew macht Barbecue an Land, lädt uns zum Kuchendessert ein, wir verbringen gemütliche, feuchtfröhliche Stunden bis spät in die Nacht.
26.7.: Teils gemächlich segelnd erreichen wir nach ca. 12 sm den hübschen Hafen Plaka Leonidion und machen mit Buganker und Heck am Pier fest. Eine Gewitterzelle lässt wenige Tropfen auf uns fallen, keine Erfrischung von der Hitze. Abends kommen 3 Segelflotillien rein, liegen bis zu viert längsseits aneinander, der Pier ist mit über 30 Yachten überfüllt und zu laut. Ankersalat ist vorprogrammiert und folgt prompt am nächsten Morgen. Etliche Schiffe reissen Anker von anderen aus. 2 Yachten sind so stark vertörnt miteinander, dass sie nach mehrstündigen Versuchen längsseits gehen und die Ketten entfernen müssen, um sie lösen zu können! 4 h Hafenkino pur! Nehmen Taxi in die 4 km entfernte Stadt Leonidi, mieten einen Scooter, kurven 16 km durch schroffe Felstäler (Konkurrenz zur Schweiz) hoch zum, in steile Felsen gebauten Kloster Elonas, sehr eindruckvoll! Besichtigen Kloster und Kirche. Leckeres Nachtessen in Taverna von Plaka. Port Police verlangt Papiere zu sehen und Liegegebühr pro Nacht Eu 7.40. Abends liegen erneut 2 Flottilien im Hafen, ist uns zu viel Betrieb hier.
28.7.: Fahren eine Stunde, wollen uns neuen Fischerhafen von Sambataki anschauen. Finden diesen toll, den kleinen Ort hübsch, legen mit Heck am Pier an, sind einzige Segelyacht hier. Herrliche Ruhe, sauberes Wasser, Katzen können in Felsblöcken rumturnen, Essen unter Platanen in gemütlicher Taverna am Strand, Erholung vom lauten Plaka! Bleiben noch einen Tag, weil es so schön ist. Mistral ist heiser, kann kaum maunzen, isst/trinkt aber und schläft viel, muss sich auch erholen. Essen typisch schweizerisch Bohnen mit Speck an Bord, lecker, dazu Wein, fast Vollmond, was für ein schönes Leben!
30.7.: Teils segelnd geht’s nordwärts - mit Abstecher und Rundfahrt durch den Hafen von Tyros, ein sicherer Platz mit schönem Ort zum Übernachten - 12 sm bis zum Hafen Paralion Astrous, von weitem sichtbar durch die eindrucksvolle Festung über dem Ort. Auch hier legen wir mit Buganker und Heck an der Südmole neben 3 andern SY an. Wasser und Strom vorhanden. Sympathischer Ferienort, schöne Uferpromenade, gemütliche Bar’s und Tavernen, Fussgängerzone, gemächlich. Kurzer Bummel durch Ort, nachts Landgang mit Katzen. Später in Koje hören wir einen Plumps. Peter geht sofort hoch und findet Minka im Wasser. Sie schwimmt zur grossen Segelyacht nebenan, klettert über Leiter auf Badeplattform und schreit dort erbärmlich. Die Crew ist auch geweckt und sieht zu ihr runter. Ich muss rüber und sie „retten“, die verschreckte, nasse Ratte. Sie flitzt zurück zu uns an Bord und braucht Stunden, bis sie trocken ist, da sie sich nicht abtrocknen lässt. Bleibe oben, Minka an mich gekuschelt. Mistral geht an Land und wird von einem Kater zurück gejagt. Viel Action für eine  Nacht! Legen Ruhetag ein, erkunden den Ort und sind bei Rückkehr von einer Flottilie zugeparkt, echt mühsam, Familien mit vielen Kindern, sehr laut. Essen abends in Taverna, trinken zu viel Wein, haben lustigen Chat mit Renate, Livemusik, Vollmond und ich schlafe sofort im Cockpit ein, total groggy. Am Morgen gibt’s Ankersalat, ein Flottiliensegler reisst unsern Anker aus, der Leader muss zu ihm an Bord um ihn freizukriegen. Mühsam. Abends Livekonzert im nahen Amphitheater bis spät in die Nacht, hören alles an Bord, können dafür nicht schlafen.            

Montag, 13. Juli 2015

10. - 14. Juli 2015, südlicher Peloponnes



10.7.: Muss Mistral mit Leckerli vom Land an Bord locken und im Boot einschliessen, sie hat gemerkt, dass es wieder losgeht. Danach verlassen wir Gythio, können 3 h gemütlich mit Südwind an die andere Küste des Golfes segeln. Dort frischt der Wind auf, bis 24 kn, also ändern wir unsern Plan und ankern gegen 16 h statt in Pltra im Norden, vor Archangelos, im Süden der gleichnamigen Bucht. Hier sind wir vor Südwind geschützt. Der Ort ist klein, idyllisch, ruhig, das Wasser herrlich klar. Nachts die Überraschung! Eine griechische Rockband spielt live in der Musikbar im Ort, sehr lange, sehr gut, toller Gitarrist, gute Stimmen, vielfältiges Repertoire, wir kennen etliche Songs, können alles an Bord geniessen, das Wasser überträgt hervorragend. Dazu gibt’s Wetterleuchten in den Bergen im Norden, Gewitter kommt aber keines bis zu uns, nur stärkere Windböen. Am nächsten Tag schläft dafür der Wind aus. Wir motoren also vorbei an der Insel Elaphonisos, mit herrlichen Sandstränden, sogar Dünen in den südlichen Buchten, durch die Passage zwischen Peloponnes und Insel Kythira, wo auch alle grossen Frachtschiffe verkehren, quer über die Bucht Vatika nach Neapolis, wo wir längsseits am Stadtpier festmachen. Ein Hafensecuritas bietet Hand, ist nett, hilfsbereit, spricht gut Englisch, gibt uns eine Karte für Strom/Wasser und bestellt uns den Tankwagen, sodass wir Diesel bunkern können. Der Hafen wird rund um die Uhr bewacht. Wir bezahlen 24 Euro Liegegebühr für 3 Tage, inkl. El/Wa! Das Fährschiff nach Kythira kommt täglich, legt uns gegenüber am gleichen Pier an, sodass wir Hafenkino erleben und bleibt über Nacht. Auch die Katzen haben was davon, sie erforschen das grosse Schiff, da sie durchs Gitter passen. Es ist hübsch hier, kaum Ausländer, mehr griechischer Tourismus. Morgen wllen wir ums Kap Malea, dem griechischen "Kap Horn" und die Ostküste hoch bis Monemvasia.                        

Donnerstag, 9. Juli 2015

1.-9. Juli 2015 Südlicher Peloponnes


1.7.15: Fahren heute 18.3 sm quer über den Golf, kein Wind, keine Fernsicht, schön und heiss in die Bucht Limeni, nach Karavostasi und legen längsseits am kurzen Pier an. Dieser Finger des Peloponnes, die Halbinsel Mani ist wild, felsig, überall sind Türme und Wohnburgen zu sehen. Das kriegerische Volk lag untereinander in ständiger Fehde, nur in Erntezeiten und bei Beerdigungen herrschte Burgfrieden. Im Kampf gegen Feinde von aussen schlossen sie sich zusammen und konnten so jeder Unterdrückung von aussen trotzen. Heute werden Feriensiedlungen in diesem Stil erbaut und alte Wohntürme zu Ferienwohnungen umgebaut. Beiben noch einen Tag um Umgebung und Bucht zu erforschen, was auch die Katzen tun. 3.7.: Peter füttert Katzen, reinigt Kistli und Boden, bringt Bilgenpumpe wieder zum Laufen, macht Heizungstest und Frühstück, ich muss mich nur noch hinsetzen, toll! Heute geht’s in den Süden, wieder ohne Wind, dafür mit ziemlicher Dünung (einem der Büsis wird schlecht), nach 2,5 h Fahrt ankern wir als einziges Schiff vor Gerolimena. Ein kleiner Ort, besinnlich, halbverfallene Häuser, einige Tavernen am Wasser, wenig Tourismus, ein Minimarkt, nachts beleuchtete Felsen. Sieht gut aus. Einkauf, Nachtessen in Taverna Mani-Mani, dann herrlichen Abend mit Sternenhimmel und Wein an Bord verbracht. 4.7.: Frühe, ruhige Fahrt bis zum südlichsten Kap, dort haben wir Starkwind bis 25 kn gegenan, dies aber nicht lange, 45 Min. später erreichen wir Porto Kagio, ankern in Norden der Bucht und bringen Landleinen aus. Ein schöner Platz. Später kommt Dünung rein, sodass wir gegen Abend rüber nach Porto Kagio verholen und vor dem Ort frei schwojend ankern. Gegenüber am Hang sehen wir alte Wohntürme, teils noch bewohnt, ein Kloster und einen Friedhof, auch die Gräber sehen aus wie kleine Wehrtürme. Bleiben noch einen Tag, paddeln ins Dorf, essen in Taverna, nutzen deren WiFi für Wetter, Mails, und Resultate der Abstimmung in Griechenland. 6.7.:  Starten 9.40 h, setzen bald Segel, warten auf angesagten Westwind, der kommt nie, dafür sehr wenig N, NO, dann SO. Kaum steuern wir nach 4 h die Hafenbucht von Gythio an, kommt Südwind bis 24 kn. Setzen Buganker und gehen mit Heck an den äusseren Pier von Gythio, unser erstes Mal ohne Fremdhilfe. Hat gut geklappt. Hier haben wir Wasser und Strom, gratis. Wir bleiben ein paar Tage, mieten uns ein Auto um in Pyrgos Dirou die Tropfsteingrotten mit dem riesigen Unterwassersee zu besuchen, fahren nach Sparta und ins antike Mystras, eindrucksvoll in Steilhang gebaut mit Kirchen, Fresken, Castle und toller Aussicht ins grüne Tal, sehen uns Elaia auf der andern Seite des Golfes an und fahren durch sehr fruchtbares Land, wunderschön. Gythio ist hübsch in einen Hang gebettet, lebhaft, abends ist in den Bars und Tavernen entlang dem Meer einiges los, viele Autos parkieren im Hafengelände, also Unruhe bis spät nachts. Am Kiosk gibt’s gratis Fahrräder für einen Tag, nur Pass oder ID hinterlegen und los geht’s, toll!