Freitag, 29. April 2011

43. Reisetag, Pontailler-sur-Saône – St. Jean de Losne

Abfahrt 9 h bei leicht bedecktem Himmel und kühler Temperatur. Heute passieren wir nur 2 Schleusen. Der Himmel reisst auf, die Sonne scheint vermehrt, es wird deutlich wärmer. Wir fahren an Auxonne vorbei und sind bereits um 13 h wir bei nun schönstem Wetter in St. Jean-de-Losne.
Der Quai Nationale ist lang und wir legen vor einem schönen englischen Hausboot an. Wieder ist die Tiefe knapp, der Kiel ist diesmal nur 5 cm im Schlick. Der Platz ist schön, Liegegebühr gratis, Strom und Wasser erhalten wir für 4 Euro. Im kleinen Restaurant über die Strasse essen wir unser erstes 3-Gang-Menue für 13 Euro! Danach erkundigen wir uns bei der Werft Blanquart, ob die Möglichkeit besteht, unser Schiff aus dem Wasser zu heben, die Antriebswelle zu kontrollieren und das Lager zu ersetzen. Dies ist alles möglich, jedoch ist die Firma ziemlich ausgebucht. Zuerst soll ein Mechaniker mit uns eine Probefahrt machen und beurteilen, ob die Reparatur dringend ist oder wir mit der reduzierten Drehzahl bis zum Mittelmeer fahren sollen. Der Termin ist für Samstag gegen Mittag  angesetzt. Wir bummeln durch den Ort zurück und geniessen die Sonne an Bord. Später sehen wir, dass sich gleich nebenan ein toller Waschsalon mit 8, 10, 12 und 17 kg grossen Waschmaschinen sowie riesigen Tumblern befindet. Für je 4 Euro fülle ich die zwei 8 kg Maschinen mit verschiedenen Programmen, nach einer halben Stunde stecke ich bereits die ganze Wäsche in den Trockner. Genial, alles wieder sauber!  
Der Samstag ist wieder ein Traumtag und sehr heiss. Wir laufen zum Supermarkt und warten dann auf den Mechaniker. Leider kommt dieser nicht und nach meiner telefonischen Rückfrage soll die Probefahrt nun Montag ca. 8 h stattfinden. Im Hafengebiet beim Canal de Bourgogne findet ein Flohmarkt statt, den wir natürlich besuchen, aber nichts kaufen. Morgen werden wir mit den Velos nach Auxonne fahren.

Donnerstag, 28. April 2011

42. Reisetag, Seveux – Pontailler-sur-Saône

Wir fahren um 9.05 h ab,  sind das erste Boot vor dem Tunnel Savoyeux und welch Glück, haben grün. Die Einfahrt zu diesem ebenfalls sehr alten Bauwerk ist beeindruckend.  Es ist 640 m lang und gleich dahinter befindet sich die erste Schleuse. Nach weiteren zwei Schleusen legen wir über die Mittagszeit in der Stadt Gray an. Steile Gassen führen in die erhöht gelegene Altstadt mit alten Häusern und einer Kirche im gotischen Baustil. Wir verweilen eine Stunde, fahren weiter, schleusen noch 3 mal und erreichen um 17 h Pontallier-sur-Saône. Tagesetmal 63 km, 1 Tunnel, 6 Schleusen.
Der Anlegequai sieht gut aus, wir stecken schlussendlich mit dem Kiel jedoch wieder 10 cm im Sand, bleiben aber. Infrastruktur ist keine vorhanden. Das Dorf gibt nicht viel her, wir bummeln etwas herum, essen an Bord und sehen zu, wie noch vier weitere Boote hinter uns anlegen. Der heutige Tag ist bewölkt, ein starker Wind weht, später am Abend beginnt der Regen und bleibt die ganze Nacht.

Mittwoch, 27. April 2011

41. Reisetag, Fouchécourt - Seveux

Heidi und Stefan sehen sich unser Schiff an, nachdem wir ihres gestern besuchen durften. Abfahrt um 9.35 h. Die vierte Schleuse verlassen wir hinter einem Hausboot um 12.33 h und haben nun einen Tunnel von 680 m Länge vor uns. Das Signal steht auf rot, wir warten. Nach einer ½ Stunde kommt uns ein Hausboot entgegen. Wir freuen uns und denken, dass das Signal nun auf grün geht. Nichts geht. Ich versuche den zuständigen Schleusenwärter anzurufen, niemand nimmt ab. Ich konsultiere den Kanalführer und siehe da, auf der kleinen Saône gibt es eine Mittagsruhe von 12.30 bis 13.30h, dann wird nicht geschleust! Weiteres Warten, um 13.38 h noch immer kein grün. Ich rufe den Schleusenwärter an, erkläre ihm, dass wir zwei Boote vor dem Tunnel warten und frage, ob uns einer entgegenkommt. Seine Antwort: Nein, oh, ich stelle nun auf grün. Vermutlich hätten wir noch lange warten können. Der Tunnel ist beeindruckend, wurde bereits 1877 fertig erstellt. Bei einer weiteren Schleuse werden frische gebackene Apfelkuchen, bei einer anderen Wein aus der Region verkauft. Solche Initiativen finden wir gut und solange der Preis stimmt, unterstützen wir das gerne. Nach weiteren 4 Schleusen erreichen wir um 17 h Seveux. Tagesetmal 67 km, 8 Schleusen.
Wir spazieren ins Dorf und wollen Brot einkaufen. Die Bäckerei ist zu und im kleinen Supermarkt gibt es keines mehr. Dafür hat es ein schönes Lokal, wo wir ausgezeichnete Salate essen. Der heutige Tag ist durchzogen, wolkig, sonnig, stark windig. Das macht müde, wir sind früh in der Koje.

Dienstag, 26. April 2011

40. Reisetag, Fontenay-le-Château - Fouchécourt

Bei der Bootsvermietung bunkern wir 80 lt Diesel, unser Tank ist wieder voll. Nach Verabschiedung von José und Nadia fahren wir um 9.30 h ab. In einer Schleuse treibt ein toter Rehbock, ist wohl hineingefallen und kam nicht mehr hinaus. Traurig! Bei der 12. Schleuse in Corre geben wir unsere Fernbedienung wieder ab, haben kurz darauf den Vogesenkanal bereits geschafft und befinden uns nun auf der kleinen Saône. Dort sind die Schleusen ebenfalls vollautomatisch, wir müssen lediglich an einem Schlauch, der über dem Fluss/Kanal hängt, eine halbe Drehung machen, was die Automatik  auslöst. Alles andere ist wie bisher. Die kleine Saône gefällt uns auf Anhieb. Sie mäandert gemächlich durch liebliche Landschaft, weite Felder, Alleen, Wälder, an Schlössern, Burgen, verschlafenen Dörfern vorbei. Wir sehen wieder Kühe, Pferde, Schafe, Rehe und viele Graureiher, was in den Vogesen nicht der Fall war. Auch die Wassertiefe ist nun deutlich tiefer, wir fahren entspannter. Das Wetter ist immer noch traumhaft schön und sehr warm. Die Distanz zu den Schleusen verlängert sich enorm. Wir schleusen nur noch drei Mal in 26 km bis zum Hafen Fourchécourt. Ich rufe dort erst an, ob wir mit unserem Tiefgang anlegen können und siehe da, erhalte schweizerdeutsche Antwort. Die Hafenmeisterin Heidi empfängt uns am Aussensteg, der für uns in der Mitte knapp genügend Tiefe aufweist. Ankunft 17 h, Tagesetmal 48 km, 15 Schleusen.
Der Empfang ist herzlich, Heidi und ihr Mann Stefan bieten gleich das lockere Du an. Wir kriegen Strom, können Dusche sowie Waschmaschine benutzen und essen im gemütlichen Hafenbeizli ein Cordonbleu unter nur schweizerischen Gästen! Erst nach 20 h kommt noch eine französische Familie dazu. Der Hafen liegt herrlich und ist schön gestaltet. Offenbar hat sich dieser Anlegeplatz unter den Schweizern herumgesprochen.

Montag, 25. April 2011

39. Reisetag, Harsault – Fontenoy-le-Château

Wir fahren um 9 h ab, passieren 10 Schleusen und erreichen nach 12 km um 12.15 h Fontenoy-le-Château, welches wir gestern erreichen wollten. 
Hier hat es eine Hausbootvermietung, einen langen Anlegequai, sanitäre Anlagen, Strom, Wasser und heute ein kleines Festzelt sowie einen Flohmarkt. Wir sind glücklich über den Strom und die Duschen, bunkern auch Wasser, können morgen sogar Diesel tanken. Der Tag ist wieder traumhaft schön und sehr heiss, der Ort idyllisch gelegen, altertümlich, die Leute offen und freundlich, wir geniessen alles in vollen Zügen. José und Nadia Gasquez sind mit ihrem Motorboot Liberty von Marseille auf dem Weg nach Lübeck und haben somit unsere noch zu fahrende Strecke bereits hinter sich. Wir erhalten wertvolle Tipps , trinken ein Glas Wein zusammen, tauschen Erfahrungen aus, geben ihnen einen Wasserführer für die Strecke Duisburg bis Lübeck und erhalten im Gegenzug zwei gute Flaschen Wein aus ihrer Heimatregion.    

Sonntag, 24. April 2011

38. Reisetag, Girancourt – Harsault

Die Motoryacht wird mit uns schleusen. Wir warten gemeinsam auf das Einschalten der Schleuse, welche wir direkt vor uns sehen. Auch um 9.15 h funktioniert das Signal noch nicht. Jedoch kommt gleich darauf ein Techniker und informiert uns, dass das Gewitter Stromausfall verursacht hat, er die Schleuse aber manuell für uns öffnen werde. Abfahrt also um 9.20 h. Ein Schleusenwärter wird uns über die nächsten 6 Schleusen begleiten. Er muss diese noch mit Kurbeln öffnen, uns einlassen, schliessen, leeren, wieder öffnen und uns rausfahren lassen. Ich helfe ihm nach der Einfahrt beim Schliessen mit der Kurbel und mache so etwas Morgengymnastik. Auch spätere Schleusen fordern Wartezeiten durch vom Gewitter verursachte Pannen, der Techniker ist jeweils innert 7 Minuten da! An einer Schleuse verkauft uns ein cleverer Franzose Eier, was wir gut finden. Leider kommen wir durch die heute erwas mühevollere Schleuserei nicht so weit wie wir gerne möchten. Wir legen nach 23 Schleusen und 18 km Fahrt um 16 h in Harsault an. Die Motoryacht fährt etwas weiter zu einem Hafen, der für uns ungenügende Wassertiefe hat.
Der Anlegeplatz ist für Picknick erstellt worden und liegt einfach traumhaft idyllisch inmitten der Natur, neben dichtem Wald. Zwei Tische mit Bänken sind fest im Boden verankert, eine gemauerte Feuerstelle ist vorhanden. Peter sucht Holz und macht ein Feuer. Ich koche ein Nachtessen, welches wir mit Wein am Picknick-Tisch geniessen. Wir sind mitten in den Vogesen und nach dem sonnigen Tag folgt am Abend etwas Regen während einer halben Stunde. Auch danach sitzen wir noch lange draussen und hören unserem persönlichen Vogelkonzert zu.

Samstag, 23. April 2011

37. Reisetag, Thaon-les-Vosges - Girancourt

Abfahrt um 9 h. Nach 5 mal automatisch schleusen wie gehabt beginnt die Schleusentreppe von Golbey, welche aus 15 Schleusen auf 2.7 km Länge besteht und wo wir geleitet werden. Sobald wir in der Kammer der  ersten „Treppenstufe“ festgemacht haben, wird die folgende Schleuse bereits für uns vorbereitet. Wir fahren aus der Schleuse raus und nach 100 – 200 m gleich in die nächste ein, usw., sodass wir alle 10 bis 15 Minuten schleusen. Danach haben wir den höchsten Punkt des Vogesenkanals erreicht. Gleich nach der letzten Schleuse liegt ein Baumstrunk mitten im Fahrwasser, welchen wir aber rechtzeitig sehen. Es folgen 11 km auf dieser Höhe. Dieser Abschnitt ist für uns sehr schwierig zu meistern. Die angeblich gewährleistete Wassertiefe von mind. 1.8 m im Kanal stimmt hier nicht mehr. Wir fahren fast die meiste Zeit mit unserem Kiel durch Sand oder Schlick und stossen 5 – 6 Mal auf dem Grund an. Ausgerechnet heute kommen uns heute drei Boote entgegen. Nach einigen Kilometern liegt plötzlich ein kompletter Baum im Wasser und lässt nur noch eine Fahrrinne von 3.5 m offen, unser Schiff ist 4 m breit! Zum Glück ist gerade dort die Wassertiefe noch fahrbar für uns, jedoch wird die Baumkrone durch unseren Rumpf zur Seite gedrückt, richtet aber keinen Schaden an. Schlussendlich erreichen wir das Ende dieser 11 km ohne festzusitzen und Peter ist total geschlaucht wegen der erhöhten Konzentration beim Steuern durch die unsichere Wassertiefe. Nun beginnt der Abstieg des Vogesenkanals, wieder mit  vollautomatischen Schleusen. Wir passieren die Erste und legen um 15 h in Girancourt an. Heute haben wir 19 km und 21 Schleusen, davon 15 auf 2.7 km innert 2.5 h, geschafft.
Der Anlegeplatz ist gekennzeichnet und soll tief genug für uns sein. Gleich bei der Zufahrt ist dies wieder nicht der Fall und wir sitzen kurz auf, können uns aber gleich wieder rausmanövrieren. Viel weiter vorne ist die Wassertiefe dann doch auch für uns genügend. Später legt die Motoryacht Eliza hinter uns an. Am Abend überquert uns ein heftiges Gewitter und ist nach einer Stunde vorbei. Der Natur tut dies gut und die Luft ist schön rein. Der Spaziergang durchs Dorf tut auch uns gut, es gibt aber nicht viel zu sehen und keine Lokale. Peter schenkt mir einige selber geschnittene Fliederdolden, welche auch im Schiff herrlich duften.

Freitag, 22. April 2011

36. Reisetag, Bayon – Thaon-les-Voges

Abfahrt 9.05 h. Das Befahren des Vogesenkanals ist nur von 09.00 bis 19.00 h möglich. Wir schaffen heute 18 Schleusen, fahren sogar durch einen Aquädukt über der Mosel und kommen nach 30.2 km um 15.45 h in Thaon-les-Vosges an.  
Ein neuer Hafen ist im Bau, Poller sind bereits vorhanden, jedoch noch keine sanitären Installationen und Strom. Da die Wassertiefe für unser Boot ausreichend ist, legen wir dort an. Ein Supermarkt steht in 100 m Nähe. Der Einkauf in diesem Laden überfordert uns beinahe,  ein so riesiges und so  tolles  Angebot, unglaublich! Wir kaufen für die nächsten Tage ein, das Osterwochenende beginnt. Vor allem bunkern wir viel Mineralwasser, da wir bereits Sommertage mit ca. 30 Grad haben!  An Bord geniessen wir französische Terrinen, Käse, Wein und die Sonne wieder bis spät abends und freuen uns nochmals über die traumhafte Fahrt mit den vielen schönen Eindrücken.
Peter muss noch eine Kontrolle machen. Das Seewasserventil des Kühlsystems für den Motor sog kaum mehr Wasser an. Der Filter ist voller Blätter und kleinem Treibgut. Auch eine Rohrkrümmung ist total mit Blättern usw. verstopft. Da der Kanal keine Fliessgeschwindigkeit hat, kann sowas schnell passieren. Da heisst, zukünftig tägliche Kontrolle und Reinigen von Filter und Seewasserventil.

Donnerstag, 21. April 2011

35. Reisetag, Toul – Bayon

Heute fahren wir bereits um 8.45 h ab, da wir eine grössere Tagesreise planen. Das Wetter ist wie meist, traumhaft. Wir schleusen in Villey-le-Sec, Hub 8.6 m und Neuves-Maisons, Hub 7,2 m, wo wir eine Fernbedienung für den Vogesenkanal erhalten, in welchen wir nach 800 m einfahren. Von nun an läuft alles vollautomatisch.  Kurz vor der Schleuse steht am Ufer jeweils ein Empfänger. Wir betätigen die Fernbedienung, das Signal ändert von rot auf rot/grün, was anzeigt, dass der Schleusenvorgang in Betrieb ist. Sobald die Schleuse leer ist folgt ein Blinklicht und die Einfahrtstüren öffnen sich. Bei grünem Signal fahren wir ein, ich klettere mit den Tauen in der Hand die steile Metalltreppe in der Mauer hoch, befestige die Leine des Hecks an einem Poller, gebe diese Peter ins Boot runter, befestige die Leine des Bugs, hebe dann eine blaue Stange an und das Becken wird mit Wasser gefüllt. Wenn es voll ist, folgt ein weiteres Blinklicht, die Ausfahrtstüren öffnen sich, wir fahren wieder hinaus. So überwinden wir auf dem Vogesenkanal die ersten 9 von ca. 94 Schleusen zu je 3 – 3.7 m Hub und erreichen um 17.45 h Roville-devant-Bayon, wo wir vor einer Getreidefabrik anlegen. Tagesetmal 40 km.
Wir sind ziemlich müde, diese Schleuserei fordert doch einiges an Kraft und Energie. Jedoch ist die Fahrt auf dem Vogesenkanal sehr schön, ständiges Vogelzwitschern begleitet uns, die Landschaft ist idyllisch, herrlich grün und über längere Strecken sehen wir weder Häuser noch Menschen. Unser Liegeplatz ist abgelegen, dafür ruhig. Wir essen an Bord, spazieren danach durch das menschenleere Dorf, spielen noch eine Runde und fallen früh in die Koje.

Mittwoch, 20. April 2011

34. Reisetag, Pompey - Toul

Abfahrt 10.10h, danach schleusen wir in d'Aingeray, Hub 7.3m, Fontenay, 4.4m und Toul, 2.8m, wo wir um 14.20 h gleich am Schleusenkai anlegen und übernachten dürfen. Unser Tagesetmal ist nur 23.7 km.

Wir fahren mit den Velos in die alte Festungsstadt Toul und suchen zuerst einen Orange-Shop, um unser Problem mit dem Aufladen der Prepaid.Karte für das Internet zu lösen. Das klappt auch sehr gut. Danach sind wir gelöster und geniessen den Bummel durch diese interessante Stadt mit der sehr eindrucksvollen Kathedrale St. Etienne und dem schönen Hauptplatz mit schönen alten Häusern sowie einem Springbrunnen in der Mitte. Dort trinken wir einen Apéritiv und schauen dem regen Gewusel der Leute zu. Wir umrunden die gut erhaltenen Stadtmeuern, welche grösstenteils von Wasser umgeben sind und können um 20.15 h dem Sonnenuntergang in einem anderen Bistro zusehen. Ausnahmsweise essen wir ein Kebab an Bord.

Dienstag, 19. April 2011

33. Reisetag, Metz - Pompey

Erst holen wir im Yachtshop eine Frankreich-Gastflagge und Wasserführer für den Vogesenkanal, die Saone sowie die Rhone, danach fahren wir nochmals in die Stadt in den Orange Shop. Eine andere Verkäuferin kann uns besser helfen. Wir kaufen eine Prepaid-SIM-Karte für’s Natel in Frankreich und können ebenfalls eine solche für den Computer besorgen. Ausserdem bunkern wir an der Landtankstelle 115 lt Diesel mit Kanistern und bringen diese mit den Fahrrädern zum Schiff, da auf dem Wasser frühestens auf dem Vogesenkanal wieder getankt werden kann.
Abfahrt um 12.25h bei strahlend blauem Himmel und sommerlicher Temperatur. Wir können hinter einem grossen Frachter jeweils die Schleusen Ars-sur-Moselle, Hub 4 m, Pagny, 8.65 m, Blénod-lès-Pont-à-Mousson, 6.05 m sowie Custines, 3.85 m passieren und erreichen Pompey nach 50 km um 19.35h.
Hier finden wir einen schön gelegenen Gästesteg mit Infrastruktur, von welcher wir jedoch nur Landstrom und Wasser benützen können. WC und Duschen sind noch nicht betriebsbereit. Vive la France! Wir nehmen das locker, duschen und waschen die Haare halt an Bord und füllen dann unser Wasser wieder auf. Dank Strom und Orange-Sim-Karte kann ich sogar die Homepage aktualisieren.

Montag, 18. April 2011

32. Reisetag, Thionville - Metz

Abfahrt um 8.30 h, da wir heute noch Metz ansehen und einiges erledigen wollen. Wir fahren auf der kanalisierten Mosel, an welcher sich etliche grosse Industrieanlagen befinden, aber auch traumhaft idyllische Abschnitte, schleusen in Orne, Hub 4.35 m, Talange, 3.15 m (lange Wartezeit) sowie Metz, 4.6 m und erreichen Metz nach 30 km um 13 h.
Wir haben extrem Mühe, einen geeigneten Platz zum Anlegen zu finden. Der Yachthafen hat eine lange Zufahrt, welche für unser Schiff zu wenig Tiefe aufweist, was wir glücklicherweise rechtzeitig bemerken. Diesel erhalten wir nicht, Tankstelle noch geschlossen. Schlussendlich legen wir im alten Hafen am Pier für Frachtschiffe an, sind dafür an einem sicheren, ruhigen Ort. Mit den Fahrrädern - ja, auch ich bin seit Merzig im Besitz eines solchen, welches mir die Vermieterin der Ferienwohnung für ein paar Euro überlassen hat – sind wir in wenigen Minuten in der Stadt. Wir besichtigen den Dom, sehen weitere tolle Bauwerke, sitzen in einem Strassencafé und schauen den Passanten zu. Im Orange-Shop möchten wir eine Prepaid-Sim-Karte für’s Internet kaufen, stossen aber erneut auf Probleme. Dies ist nur möglich, wenn man ein Bankkonto in Frankreich mit einem Checkheft hat, da nur über eine solche die Vorauszahlung erfolgen kann. Wir müssen also künftig in Lokalen oder einem Intercet-Café online gehen. Jedoch könnten wir eine Prepaid-Sim-Karte für die Telefonie bei Orange kaufen, müssen diese aber bei einem Tabakshop aufladen!!! Verbringen den Abend an Bord und geniessen den Sonnenuntergang. 

Sonntag, 17. April 2011

31. Reisetag, Schwebsingen/Lux - Thionville/F

Wir fahren erst um 11.15 h in Schwebsingen ab, erreichen nach 5 km bereits Frankreich und dort die erste Schleuse Apach, Hub 4.4 m. Danach fahren wir an Sierck-les-Bains mit seiner eindrucksvollen Burg vorbei, schleusen Koenigsmacker, Hub 3.9 m sowie Robert Schumann, Hub ca. 4.3 m und legen um 16 h am Pier hinter der Schleuse in Thionville an.
Wir haben Glück, das Büro, welches die Vignetten für das Befahren sämtlicher Wasserstrassen und Kanäle in Frankreich verkauft, hat trotz Sonntag noch offen und wir besorgen eine solche für 30 Tage. Danach ein Bummel zur Bar der Capitainerie sowie in die Stadt, wo wir in einem orientalischen Restaurant eine leckere marokkanische Tajjine mit Hühnchen und Oliven essen. Auf dem Rückweg zum Schiff geht der Vollmond auf, er sieht unwirklich und riesengross aus. Ein toller Tag mit schönem Ausklang.

Samstag, 16. April 2011

30. Reisetag, Merzig - Schwebsingen

Gestern ist der Propeller vom Werk zurück geschickt und gegen Abend montiert worden. Er sieht wie neu aus. Wir hoffen, dass die Unwucht damit erledigt ist und freuen uns auf die Weiterreise. Leider  können wir die Saar nicht weiter hoch und über den Rhein-Marne- zum Vogesenkanal fahren, da die Tiefe des Saarkanals nicht für unsere 1.75 m Tiefgang gewährleistet ist. Wir müssen also zurück.
Heute um 9 h kommt der Autokran und hebt die Aglaya problemlos zurück ins Wasser. Um 10.30 h machen wir eine Probefahrt und welch Ärger, die Vibration besteht noch immer bei hoher Drehzahl. Wir hätten wohl doch das Lager ersetzen bzw. die komplette Antriebswelle ausbauen und testen lassen müssen, ein Riesenaufwand. Leider war unser Servicemann nicht darauf spezialisiert und wir fanden niemand anderen. Also hofften alle, dass nur der offensichtliche Schaden am Propeller die Ursache war. Wir beschliessen, trotzdem weiter zu fahren, halt untertourig und vorsichtig.
Abfahrt um 11 h. Wir passieren nach der grossen Saarschleife die Schleusen Mettlach und Serrig, befinden uns bald darauf wieder auf der Mosel, schleusen erneut Grevenmacher sowie Kanzem und  erreichen nach 80 km Fahrt um 20.30 h den Yachthafen Schwebsingen.
Peter ist frustriert wegen dem noch latenten Problem. Ich nehme das etwas lockerer, da wir trotzdem auf der Saar 11 km/h und auf der Mosel 10 km/h fahren konnten, ohne Vibration. Höchstgeschwindigkeit ist 12, teils 15 km/h. Ausserdem macht das langsame Vorwärtskommen Spass, wir sehen derart viel, hören das schöne Vogelkonzert und geniessen das viel schönere, wärmere Wetter.
Wir treffen im Hafenbistro erneut auf den Ex-Hafenmeister Klaus. Er meint auch, dass wir uns nicht allzu viel Sorgen machen sollen, auf der Mosel haben wir nur noch ca. 150 km zu fahren. Der folgende Vogesenkanal ist 250 km lang und hat 117 Schleusen! Da muss sowieso langsam gefahren werden, höchstens 8 km/h. In St. Jean-de-Losne könnten wir allenfalls wieder kranen und das Problem beheben.

Freitag, 1. April 2011

29. Reisetag, Saarburg - Merzig

Wir fahren um 9.15 h ab, schleusen in Serrig alleine in der grossen Kammer mit Schwimmpoller, Hub 11.4 m, in Mettlach in der kleinen Kammer, Hub 11 m und legen nach schöner Fahrt um 13 h am Industriehafen Merzig an. Leider war der TÜV heute da und legte den Kran still. Repartur 4 Wochen.
Verholen in den Yachthafen Merzig. Hier wird der Kran soeben vom TÜV kontrolliert. Dieser ist eh zu schwach für unsere Yacht, kann nur bis 12.5 to heben. Wir legen am Gästesteg an, erhalten Strom, einen Schlüssel für die sanitären Anlagen und können duschen und Haare waschen. Im Hafenbistro Skipper nehmen wir erst einen Imbiss, marschieren dann nach Merzig und bummeln durch die ruhige, gemütliche Stadt. Der Hafenmeister organisiert uns für Montag einen Autokran zum Industriehafen, wo die Aglaya nach einem kurzen Rutscher in den Gurten gegen Mittag sicher auf dem Land abgesetzt wird. Die Kontrolle ergibt, dass der Propeller einen Schlag durch das Treibholz abgekriegt hat, er weist eine Beule auf und hat ein leicht verbogenes Blatt, daher die Unwucht. Am Abend wird der Propeller demontiert und zu Grövers nach Köln geschickt. Die Reparatur kann bis zu 10 Tage dauern.
Wir schlafen diese Nacht im Hotel Halfenbuer in Besseringen. Da das Zimmer auf Dauer zu klein ist, helfen uns die Wirtsleute nach dem oppulenten Frühstück bei der Suche nach einer Ferienwohnung. Herr Kiefer fährt uns sogar inkl. Peter's Fahrrad dorthin. Wir haben Glück, es ist eine hübsche Wohnung mit Schlafzimmer, offener Küche mit Essecke im Wohnzimmer, Badezimmer, gratis Internet, Fernseher, Radio/CD und kostet nur 31 Euro pro Tag. Die Vermieter sind nett und hilfsbereit. Wir dürfen den Balkon benutzen - plaudern dort oft  mit ihnen - die Waschmaschine und sie stellen mir das Fahrrad von Frau Borer zur Verfügung. Am Hafen sind wir in 5 Minuten. Mit Arbeiten am Schiff, Ausflügen nach Saarbrücken mit Mechti und Romain, Merzig, Saarrlouis, Mettlach sowie erneut Saarburg (mit Besuch der Rodelbahn)  mit Mechti und Romain, Fahrrad fahren, Spielen, Fernsehen, Kinobesuch, usw. vertreiben wir uns die Zeit. Ich aktualisiere endlich diesen Blogg und Mails.