1.8.2014: Wir passieren um 9 h die
Drehbrücke zwischen Lefkas und dem Festland und geraten in die sehr dünige,
offene See. Die Wellen sind relativ kurz, hoch und schütteln uns kräftig durch.
Wegen der Schaukelei und der scheppernden Geräusche im Schiff verkriechen sich
beide Katzen sofort in Panik. Glücklicherweise dauert diese Schüttelei nur eine
Stunde, dann sind wir im Zufahrtskanal von Preveza und legen bald darauf in der
dortigen Marine, seitlich der Tochida an. Sonst hat’s keinen Platz mehr. Mistral
klettert sofort rüber und begrüsst alle, auch Minka ist wieder fit. Uff, Strapazen
überstanden! Später erkunden wir die Stadt und abends gibt‘s Restenessen auf
der mit Lampions geschmückten Tochida. Ein gemütlicher Abend ohne Feuerwerk! Am
Samstag verlässt uns die Tochida, wir bleiben. Die MY Paradise liegt auch in
der Marina und wir laden Babs und Alex zum Nachtessen bei uns ein. Es wird eine
lange Nacht mit viel Alkohol und Plausch. Babs hat uns einen Butterzopf
gebacken! Was für ein tolles Geschenk und was für ein unerwartet feines Zmorge uns
erwartet! Herrlich! Mistral war am Morgen nicht da und kam erst am Abend
zurück. Am Sonntag dasselbe Spiel, sie kommt erst gegen Abend und wir verholen
deshalb sofort in die nächste Bucht Andrea an den Anker. Am Montag fahren wir in den
ambrakischen Golf, können segeln und sehen etliche Delfine. Offenbar gibt es
hier noch eine grössere Population, nämlich ca. 160 dieser herrlichen,
verspielten Tiere. Wir legen am Nachmittag in Vonitsa, rückwärts am Quai an.
Der Hafen ist gratis, es gibt Wasseranschlüsse, jedoch keinen Strom. Auch die
Tochida ist da und wir verbringen etliche Stunden mit deren Crew, Thomy,
Renate, Gerhard und neu dabei Helen und Toni, welche den Katamaran für den
Monat August gechartert haben. Wir bleiben eine Woche hier, erkunden die
Umgebung (die Katzen ebenfalls) sowie die lebhafte Stadt, können in der Yachting
Club Taverna Wäschen waschen, lassen’s uns gutgehen und treffen wieder alte
Bekannte, Ann und Alain, SY Odyssée, aus Messolonghi. Am Montag
geht’s weiter, segeln im windreichen, interessanten ambrakischen Golf, Delfine
beobachten, ankern und baden in schönen Buchten, die Ruhe geniessen. Die
ionischen Inseln sind nämlich im August überrannt von lauten, italienischen Seglern,
welchen wir so ausweichen können.
Der Ambrakische Golf ist
traumhaft schön. Fast jeden Tag wird uns eine Delfinshow geboten, wir sehen
Schildkröten sowie viele Vögel. Wir ankern in der Bucht Paliomylou, vor dem lauschigen Ort Menidio, dem Fischerdorf Kopraina,
neben dem, mit einer speziellen Brücke mit Vonitsa verbundenen Inselchen Koukouvitsa und im Nordwesten
der Bucht Salaoras, nahe dem Fluss
Louros. Am Steg liegen wir nur in der Marina von Amfilochia, einer schön im Hang eingebetteten, lebhaften Stadt. Wir sehen
uns auch die Häfen von Koronisia, gegenüber Vonitsa und Agios Thomas, nahe
Preveza an, sind jedoch zu klein für unser Schiff. Mit dem Dinghi erkunden wir
den Fluss Louros und einen seiner Nebenarme, finden ein Paradies für Vögel (sehen
Dutzende verschiedene Vogelarten, auch seltene) und Kleintiere vor, absolute
Ruhe, einfach toll. Ein eindrückliches Erlebnis. Der Fluss Arachthos ist auch
eine Reise mit dem Dinghi wert, leider können wir ihn infolge Starkwinds nicht befahren.
Zwei Tage lang bläst Wind mit Böen bis fast 40 kn, der erst gegen Morgen für
wenige Stunden abstellt. Wir liegen sicher am Anker in der Bucht Paliomylou. Überraschend, im Ambrakischen Golf sind kaum Segler unterwegs, obwohl der Wind normalerweise toll und
optimal segelbar ist. Wir finden das Ganze dafür umso schöner.
22.8.2014: Zurück in der Marina
Preveza. Nach 8 Tagen nur auf dem Schiff geniessen die Katzen festen Boden
unter den Pfötchen und wälzen sich zufrieden auf dem Steg, später an Land. Wir
haben Strom und Wasser, können waschen, reinigen, den Computer benutzen und in
der Stadt rumbummeln. Es ist viel los an Land, das Sardinenfest findet statt,
mit lauter Life-Musik, Gesang, Tanz bis früh morgens. Meist hören wir in der
Marina kaum Musiklärm. Wir treffen Olwen und David, Lady M sowie Ann und
Alain, Odyssée. Mistral wird bei ihrem eigenen Landgang, vorab mit mir und
Minka, von zwei Hunden überrascht und versteckt sich auf einem Schiff, leider 2
Stege weit entfernt. Offenbar findet sie den Heimweg nicht mehr oder kommt nicht
an den Hunden vorbei, wir vermissen und suchen sie. Erst am Abend des zweiten Tages findet Peter
sie dort, sie maunzt kläglich, ist sichtlich froh, folgt ihm sofort, aber sehr
verängstigt. Freude an Bord, wieder vereint, Hunger und Durst stillen, schmusen
und relaxen. Offenbar ist ihr das Erlebnis eingefahren, am nächsten Morgen ist
sie brav an Bord wie auch heute wieder. Beide Katzen lieben jedoch die
nächtlichen Ausflüge in Begleitung von mir, Trix, sehr. Wir verabschieden uns
heute von allen Bekannten, erledigen noch Kleinigkeiten und fahren morgen,
27.8., weiter nach Lefkada.