Dienstag, 21. Dezember 2010

27. Reisetag, Konz - Schwebsange/Schwebsingen, Luxemburg

Wir fahren um 10 h ab, passieren die Einmündung der Saar und treffen 1/2 Stunde später in Wasserbillg, Luxemburg ein. Dort mündet die Sauer in die Mosel. Da der Treibstoff in Luxemburg sehr günstig ist, fragen wir beim Yachtanleger einen Mann nach der nächsten Landtankstelle. Wir treffen auf einen hilfsbereiten Einheimischen. Er fährt mit Peter zu sich nach Hause, holt dort nicht mehr benötigte Kanister, weiter zur Tankstelle, diese füllen und bringt alles zum Schiff. Lädt unsere leeren Kanister ein, fährt erneut zur Tankstelle zum Füllen und zurück. Es ist schön, immer wieder solch nette Menschen kennen zu lernen. Wir haben dadurch 220 lt Diesel als Reserve. Ab hier ist die Mosel auf der einen Seite deutsch, auf der anderen luxemburgisch.
Kurz vor der Schleuse Grevenmacher, Hub 4 m, nach einem Plopp tönt der Motor komisch,weisser Rauch steigt aus dem Auspuff. Die Anzeigen zeigen keine Probleme an. Nach der Schleuse ist das Geräusch nicht weg. Fahren mit nur noch 1400 Umdrehungen langsam weiter. Bei der Schleuse Palzem, Hub 3.8m, kontrolliert Peter mit dem Bootshaken, ob etwas unter dem Schiff an der Welle oder dem Propeller hängt, kann aber nichts feststellen. Wir fahren mit nur noch 4 km/h weiter. Das 2. Hochwasser hat begonnen. Die Strömung ist sehr stark, viel Treibgut, grosse Äste, teils halbe Bäume kommen uns entgegen und etwas stösst am Boot an, obwohl  Peter möglichst allen Hindernissen ausweicht. Remich erreichen wir nach 18 h, können dort wegem dem hohen Wasserpegel nirgendwo sicher anlegen und schleppen uns mit letzter Kraft im Dunkeln weiter zum Yachthafen von Schwebsange oder Schwebsingen auf Deutsch, wo wir erst um 19.30h eintreffen. Gemäss früherem Telefonat mit dem Hafenbüro sei alles geschlossen, wir dürfen aber bei der Tankstelle anlegen. Mit Hilfe der grossen Stableuchte fahren wir langsam in diese Richtung, obwohl die Tankstelle bereits abgebaut ist. Durch Zufall sehe ich im letzten Moment das oberste Teil eines Anlegepollers aus dem Wasser ragen. Alle festen Stege befinden sich bereits unter Wasser! Fast wären wir wieder aufgelaufen. Wir legen an einer Motoryacht an und sind nudelfertig. Nach einem schnellen Nachtessen gehen wir früh in der Koje.
Am nächsten Morgen ist das Hafenbüro kurz besetzt. Die Dame organisiert einen Motorspezialisten, welcher am Nachmittag vorbei kommen will. Leider fällt dies buchstäblich ins Wasser, welches rasch so hoch steigt, dass wir um 15 h die Segeltasche füllen und das Schiff verlassen müssen. Erneut geht's ab ins Hotel zum Abwarten, bis der Pegel fällt. Wir wohnen im Hotel des Cignes (der Schwäne), an der Strasse entlang der Uferpromenade. Am nächsten Morgen schwimmen die Schwäne direkt vor dem Hotel. Quai, Uferpromende, Strasse komplett unter Wasser! Es steht bis zur 4. Treppenstufe des Hotels. Wir können nur noch zum Hinterausgang raus. Die Weihnachtszeit verbringen wir mit Kennenlernen von Remich,seinen Lokalen, Spielen, Fernsehen, Schlafen, etc. Am Am 28.12. kann Peter mit dem Monteur an Bord zwecks Kontrolle. Zwei Schläuche des Turbo-Diesel's sind geplatzt. Nach vielen Versuchen, neue zu organisieren, müssen wir akzeptieren, dass diese erst Mitte Januar 2011 eintreffen. Da das dritte Hochwasser für Anfang Januar 2011 angesagt ist, reisen wir am 30.12.10 mit dem Zug in die Schweiz zurück. Der Monteur, Herr Hengers kümmert sich während unserer Abwesenheit um unser Schiff, kontrolliert die Heizung, lüftet, usw. Wir haben Vertrauen zu ihm und machen uns keine Sorgen.

Montag, 20. Dezember 2010

26. Reisetag, Neumagen-Dhron - Konz

Peter fühlt sich wieder fit und wir beschliessen, weiter zu fahren. Der Hafenmeister schickt uns seine Tochter zum Ablesen des Sroms und Einkassieren der Hafengebühr. Um 10.50 h fahren wir ab, schleusen in Detzem, Hub 9m und Trier-Feyen, Hub 7.25 m, passieren Trier, da wir dort keinen geeigneten Liegeplatz finden und erreichen den Yachthafen Konz um 16.45 h.
Es dunkelt bereits, der Hafen ist teils vereist und die Wassertiefe ungenügend. Wir legen deshalb am Steg vor dem Kran an. Kein Strom und sanitäre Anlagen, aus dem Hafen zu gelangen unmöglich. Wir bleiben an Bord.  

Samstag, 18. Dezember 2010

25. Reisetag, Traben-Trarbach - Neumagen-Dhron

Abfahrt 9.15h. Wir schleusen in Zeltingen, Hub 6m, passieren bekannte Orte mit wohlklingenden Namen wie Bernkastel-Kues, wo wegen des Weihnachtsmarktes viele Touristenbusse stehen, Zell, wo der Wein "Zeller's schwarze Katze" herkommt, schleusen erneut in Wintrich, Hub 7.5 m und erreichen den Hafen von Neumagen-Dhron um 14.40 h.
Ein Bekannter von Locke, Max Marx, hat hier sein Schiff liegen und vom Hafen geschwärmt. Dieser ist auch sehr hübsch. Der Hafenmeister lässt sich Zeit und kommt erst gegen 17 Uhr vorbei um uns einen Schlüssel für den Steg und Strom zu geben. Die sanitären Anlagen sind geschlossen wie auch die Tankstelle. Wir laufen durch den Ort, der nicht viel hergibt, aber etlliche offene Lokale hat. Im nahen Restaurant Anker trinken wir ein Bier und fragen den Wirt nach einer Duschmöglichkeit. Er lässt sofort ein Zimmer, vor allem das Bad beheizen und Tücher bereit legen. Wir laufen zurück und holen unsere Necessaires und Kleider. Dann geniessen wir die herrliche Dusche, das Haare waschen und essen anschliessend im Hotelrestaurant zwei tolle Gerichte. Der Duschspass kostet uns nur 15 Euro. Am nächsten Tag schlafen wir aus, gehen spazieren, am Abend wieder auswärts essen und früh in die Koje.
In der Nacht stürmt es stark. Gegen Mitternacht steht Peter auf und will das Schiff besser sichern. Dabei rutscht er auf dem schneematschigen, teil gefrorenen Steg aus und fällt ins Wasser. Gottseidank höre ich ihn rufen und renne wegen des alarmierenen Tons sofort nackt raus. Ich kriege ihn erst mit Hilfe eines Taus um seinen Oberkörper aus dem Wasser raus, da er kaum mehr Kraft zum helfen hat. Er belegt die Leine noch fertig und kommt dann rein. Einen so frierenen Menschen habe ich noch nie erlebt. Abrubbeln, beide nackt unter die Decke zum Aufwärmen, einen Liter heissen Tee mit mind. 1/2 lt Rum einflössen und Fliessachen anziehen. Erst nach Stunden kann er einschlafen. Erneut hat ein Schutzengel auf uns aufgepasst! Trotz der unfreiwilligen, kalten Moseltaufe wird er nicht krank.

Freitag, 17. Dezember 2010

24. Reisetag, Alf - Traben-Trarbach

Am Morgen erwarten uns über 20 cm Schnee an Bord. Wir müssen also erst unser Schiff ausgraben, eine ungewohnte Arbeit, dafür bei Sonnenschein. Abfahrt um 10.15 h. Wir haben heute die Schleuse Enkirch mit 7.5m Hub auf der Tagesetappe und erreichen Traben-Trarbach um 13.15 h, wo wir an einem Steiger der Cruising Line festmachen.
Wieder ist Schnee angesagt und am Nachmittag schneit es eine Stunde lang. Wir bummeln erst auf einer Seite durch die Stadt, kaufen bei Aldi ein, bringen alles zum Schiff und nehmen den PC mit. Danach überqueren wir die Mosel und sehen uns auch die andere Seite der Stadt an. Es gibt viele schöne Gebäude und eine kleine Altstadt zu sehen. Wir gehen etwas trinken und benutzen unseren PC im Lokal, da wir wieder keinen Landstrom ins Schiff bekommen. Später am Abend essen wir im Restaurant des sehr alten, sehenswerten Brückenschenke und bestaunen die weihnachtlichen Beleuchtungen und die Aussicht.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

23. Reisetag, Sennheim - Alf (Bullay)

Die Leinen sind nun fast jeden Morgen gefroren und müssen mit Fusstritten bearbeitet werden, bis sie etwas weicher und zu gebrauchen sind. Wir fahren um 8.50 h ab. Nach der Schleuse St. Aldegund mit 7 m Hub erreichen wir 12.15 h Alf, wo wir anlegen wollen, weil starker Schneefall angesagt ist.
Es hat keinen geeigneten Platz und so legen wir seitlich an einem Motorboot an der hohen Kaimauer an. An Land gelangen wir nur über das andere Boot und eine steile Metallleiter in der Mauer. Wir bummeln durch Alf, treffen einen freundlichen, gesprächigen Mann in einem Elektroshop, finden ein gemütliches Restaurant, wo wir auch nach 14 Uhr noch warm essen können und sogar unseren PC am Stromnetz aufladen dürfen. Kurz darauf beginnt es zu schneien. Wir verziehen uns auf's Boot und machen's uns in der Wärme gemütlich. Es schneit immer stärker und wir sind gespannt, was uns am Morgen erwartet.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

22. Reisetag, Treis-Karden - Sennheim

Peter muss nochmals zum Yachtshop, ich gehe in den nahen Supermarkt einkaufen. Abfahrt deshalb erst um 10.45 h bei Schneegraupel. Wir haben heute nur die Schleuse Fankel, Hub 7 m, zu überwinden und erreichen bereits um 14.20 h Sennheim bei Sonnenschein.
Das Hafenbüro rät uns ab, zu ihnen in den hinteren Teil des grossen Hafens zu kommen, da dort alles vereist sei. Wir legen daher an einem grossen Poller für Passagierschiffe an, welcher sich kurz nach der Einfahrt befindet. Das Dorf ist winzig, kein offenes Lokal! Der einzige Laden, eine Bäckerei ist heute geschlossen. Bei der 300 m entfernten Landtankstelle trinken wir etwas und erfahren, dass auf dem Wasser keine Dieseltankstelle mehr zu erwarten sei. Wir holen also unsere Kanister, füllen diese mit Diesel, fahren diese mit dem vom Tankwart geliehenen Wägelchen bis oberhalb des Schiffs. Dort lassen wir die Kanister an Seilen auf dem Schnee das steile Bord hinunter und tragen sie an Bord. Mann/Frau muss sich nur zu helfen wissen.

Dienstag, 14. Dezember 2010

21. Reisetag, Winningen - Treis-Karden

Nach dem Bunkern von Diesel fahren wir um 10.10 h endlich ab. Wir passieren Cochem und sehen  nun die imposante Reichsburg vom Wasser aus. Heute sind die Schleusen Lehmann, 7.45m, und Müden, 8.50m zu überwinden und um 14.15h erreichen wir bei Sonne den Yachthafen von Treis-Karden.
Der Hafenmeister ist gleichzeitig Wirt auf dem schwimmenden Clublokal. Er gibt uns einen Schlüssel für den Steg. Strom und Duschen nicht möglich, jedoch WC offen bis Clubrestaurant geschlossen ist. Da das Lokal sehr schön ist, reservieren wir einen Tisch für das Nachtessen und laufen in's Städtchen. Es ist klein, hat keine Sehenswürdigkeiten, nur ein paar Läden und Restaurants. Wir finden einen Yachtshop und wollen  Motorzusatz kaufen. Der Besitzer kann kaum glauben, dass wir noch auf dem Wasser unterwegs sind und wohin wir fahren. Er meint, die Kanäle in Frankreich seien geschlossen und sagt, die WSP wisse das sicher. Also ruft er die Wasserschutzpolizei an. Diese weiss das aber nicht, erklärt ihm aber, dass sie uns sehr wohl kennen. Es ist so, dass die WSP jeden Tag kurz an uns vorbeifährt und nachsieht, ob alles in Ordnung ist. Sie halten nicht an, grüssen jedoch immer nett. Der Yachtshopbesitzer schenkt uns daraufhin ein tolles Buch über die Kanäle in Frankreich, das er angeblich falsch bestellt hat. Im Hafenrestaurant essen wir sehr gut und verbringen einen gemütlichen Abend.

Sonntag, 5. Dezember 2010

20. Reisetag, Bröhl - Winningen

Abfahrt 09.15 h bei gutem, aber kaltem Wetter. Um 13.20h erreichen wir das deutsche Eck bei Koblenz und biegen in die Mosel ab. Bei der Schleuse Koblenz wartet viel Berufsverkehr. Wir mit unseren 14 m Länge dürfen mit dem nächsten Frachtschiff schleusen. Gleich danach fährt die Wasserschutzpolizei auf uns zu und hat einen Nikolaus an Bord. Wir freuen uns und winken. Beim Yachthafen Koblenz legen wir an, finden aber keine Telefonnummer des Hafenmeisters. Das Gelände ist verschlossen, wir kommen nicht raus. Die WSP kommt erneut mit dem Nikolaus zu uns, dieser überreicht uns nach kurzer Plauderei eine Flasche Moselwein. Die Polizisten raten uns zu einem Anlegeplatz weiter oben, wo sie auch liegen. Dort ist die Wassertiefe jedoch ungenügend, so fahren wir weiter. Die Mosel ist viel schmaler als der Rhein und viel romantischer.
Vor der Einfahrt in den Yachthafen Winningen haben wir Pech. Unser Log zeigt 3.7 m und doch laufen wir plötzlich auf Gesteinsbrocken auf und sitzen fest. Durch unsere Befreiungsversuche, welche scheitern, schert unsere Antriebswelle ab, wir sind manövrierunfähig. Der Hafenmeister schickt uns ein Spezialboot, welches aber nicht helfen kann, da sein Motor nur 80 PS hat. Die danach aufgebotene Wasserschutzpolizei - unsere Freunde von Koblenz mit dem Nikolaus - freuen sich zwar nicht, uns in diesem Zustand wieder zu sehen, können uns mit ihren 1000 PS jedoch helfen und bringen uns zu einem grossen Steiger im Dorf, wo sie uns raten, nach diesem Schreck etwas essen zu gehen und danach den Moselwein zu trinken. Am nächsten Morgen holt uns das Spezialschiff ab und schiebt uns in den Yachthafen von Winningen. Wir legen beim Kranplatz an. Die Kranversuche scheitern jedoch teilweise, jedoch lässt man das Schiff leicht über dem Wasser in den Gurten hängen. Der Mechaniker baut die Kupplung aus und bringt diese in eine Fabrik zur Reparatur. Wir schlafen an Bord und werden durch das Geknarze der Gurten nachts wach. Am nächsten Tag fahren wir nach Koblenz, wo wir wieder in einem Weihnachtsmarkt landen. Auch die Nacht darauf wachen wir um 4 Uhr durch das Geknarre auf. Am Morgen treiben wir jedoch auf dem Wasser, die Gurten lose. Unser erstes Hochwasser hat begonnen. Innert Stunden steigt der Pegel um etliche Meter. Wir müssen rasch das Schiff an einen Steg verholen, danach verlassen und in ein Hotel einchecken, da wir sonst über Tage nicht mehr von Bord kämen. Der Schwimmsteg geht zwar mit dem Hochwasser mit, aber der Abgang vom Steg ans Land wird unmöglich, da dieses unter Wasser liegt.
Wir vertreiben uns die Wartezeit bis zum Normalstand der Mosel mit Ausflügen in die Umgebung, Koblenz mit Kinobesuch, Cochem mit romantischer Altstadt und der eindrücklichen "Reichsburg", Winningen mit seinen vielen Lokalen, Spielen, Lesen und faulenzen. Wir staunen über das Ausmass des Hochwassers an den verschiedenen Orten, wieviel Land und Strassen unter Wasser liegen 
Die Kupplung kann repariert und muss nicht ersetzt werden, was unserer Geldbörse gut tut. Nach etlichen Tagen ist endlich alles in Ordnung, wir dürfen weiterfahren und freuen uns riesig darauf.

Samstag, 4. Dezember 2010

19. Reisetag, Mondorf - Bröhl

Am Morgen befinden sich etliche Dutzend verschiedener Gänse auf dem See und nahe bei unserem Schiff. Wir füttern ihnen viel Brot und erhalten im Gegenzug heftiges, aber dankbares Geschnatter. Abfahrt um 9.45h und Ankunft um 11.45 h im Yachthafen Oberwinter. Zufällig ist der Hafenmeister gerade dort und wir können nach schwierigem Anlegemanöver endlich mal wieder Diesel bunkern. Auch befindet sich ein Pfannkuchenschiff dort und wir essen wirklich spezielle, sehr gute Pfannekuchen. Um 16.20 h treffen wir im Yachthafen Bröhl ein.
Wir rufen den Hafenmeister an. Er erklärt uns, wo sich der Schlüssel für den Ausgang befindet, dass wir Strom nehmen können, die sanitären Anlagen geschlossen sind, wir 10 Euro im Couvert in den Briefkasten stecken sollen und wünscht uns guten Aufenthalt und Reise. Das Dorf gibt nicht viel her, eine schöne Kirche und ein einziges offenes Lokal, wo wir als einzige Gäste ein Bier trinken und mit dem Wirt plaudern. Nur bei der Tankstelle können wir etwas einkaufen. Wir essen an Bord und verbringen einen gemütlichen Abend in kuscheliger Wärme.

Freitag, 3. Dezember 2010

18. Reisetag, Leverkusen-Hitdorf - Mondorf

Der Tag beginnt mit schönem Wetter. Wir legen um 10.25 h ab und freuen uns auf die Fahrt. Es ist wieder sehr kalt und wir passieren Köln mit seinem schönen Dom, Bonn mit vielen interessanten Gebäuden, das sehr touristische Königswinter mit dem Drachenfels sowie der Drachenburg, Bad Godesfeld und Remagen. Nach 47 km sind wir froh, um 16.20 h im schönen Hafen von Mondorf anzulegen.
Dieser befindet sich in einem kleinen See, welchen man durch einen kurzen, schmalen Wasserweg erreicht.
Der Hafenmeister ist da. Wir erhalten einen Hafenschlüssel sowie Strom und können ein WC benutzen, die Dusche ist geschlossen über die Winterzeit.
In der nahen Pizzeria essen wir mal wieder sehr gut italienisch. Danach ein Verdauungsspaziergang durch's Dorf und in eine Bar, um einen Absacker zu trinken. Wir lernen einen gesprächigen, sehr interessanten Mann, den Ulli von Köln kennen. Er gibt uns zwei, drei Runden aus und wir revanchieren uns. Daher kommen wir spät, durch die vielen Drinks gut durchgewärmt, leicht beschwipst zurück und schlafen sehr schnell ein.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

17. Reisetag, Düsseldorf - Leverkusen-Hitdorf

Abfahrt 10 h und mit erneut regem Berufsverkehr fahren wir den Rhein hoch. Auch Hotelschiffe passieren wir nun ab und zu. Die Passagiere freuen sich, uns zu sehen und winken immer fröhlich. Vermutlich denken sie oft, dass diese Skipper verrückt sein müssen, bei dem Wetter, so fest vermummt, so spät im Jahr noch auf dem Fluss zu sein und dies mit einem "kastrierten" (ohne Masten) Segelschiff. Wir fahren an riesigen Chemiewerken vorbei. Man hat das Gefühl, direkt in die Hölle zu kommen, da dutzende evtl. über 100 Schornsteine rauchen und der Himmel richtig dunkel ist. Das Grösste das wir sehen, ist das Bayer-Chemiewerk in Leverkusen. Kurz darauf taucht unser Tagesziel, der Hafen Leverkusen-Hitdorf auf. Wir erreichen diesen um 14.15 h nach 37.5 km Fahrt.
Hier treffen wir einen Skipper, welches sein Boot in Stand stellt. Er gibt uns einen Schlüssel fürs Clubhaus, Strom, nimmt eine Hafengebühr entgegen und erklärt uns, wie wir ins Dorf kommen. Dorthin zieht es uns kurz darauf. Wir finden gemütliche Lokale und einen kleinen Supermarkt, trinken unser Bier,essen gleich auch eine Kleinigkeit und bummeln dann gemütlich wieder zurück.
Am  nächsten Morgen schneit es wie verrückt. Da die Sicht sehr schlecht ist, bleiben wir im Hafen und im Boot, lesen, spielen, hören gute Musik. Im Laufe des Nachmittags hört der Schneefall auf und wir gehen nochmals ins Dorf und essen in einem sehr gemütllichen Lokal ein gutes Nachtessen.

Montag, 29. November 2010

16. Reisetag, Duisburg - Düsseldorf

Abfahrt in Duisburg um 9 h bei leichtem Schneegraupel. Die Taue sind ziemlich hart, aber nichr gefroren wie gestern morgen. Nach 3 km Duisburg-Kanal geht's wieder in den Rhein.Wir sehen Dutzende Frachtschiffe von bis zu 135 m und grosse Schubverbände von 170 m Länge und schaffen 6 bis 7 km pro Stunde. Der Rhein hat eine Strömung von ca. 5 km. Die Fahrt ist manchmal ziemlich knifflig und der Steuermann muss gut aufpassen. Um 11.30 h beginnt es zu schneien und die Marina Düsseldorf erreichen wir um 14 Uhr bei starkem Schneefall.
Ein auf der Mole stehender Wasserschutzpolizist begrüsst uns und meint "bei dem Wetter liegt man doch besser in der Koje". Wie recht er hat. Die Hafenmeisterin wohnt auch gleich im schwimmenden Hafenhaus bzw. über dem Hafenbüro, teilt uns einen Platz zu und gibt uns einen Hafenschlüssel. Wir liegen direkt neben dem Fernsehsendeturm und in der Nähe des Medienhafens mit interessanten neuen Gebäuden und sehr schön umgebauten alten Gebäuden. Der Steg wird von uns vom Schnee befreit, damit wir diesen nicht ins Schiff oder das Hafenhaus reinschleppen. Die sanitären Anlagen sind warm und sehr gediegen. Auch Waschmaschine und Tumbler sind vorhanden und ich benutze die Gelegenheit, um endlich mal einiges zu waschen. Wir staken durch den Neuschnee in die Altstadt und finden das "Urige" Lokal wieder, wo wir das erste Bier trinken. Auf der Toilette sitzt eine Schwarze und singt in voller Lautstärke schöne Lieder aus der Karibik. Ich freue mich darüber und gebe ihr ein gutesTrinkgeld. Nach einigen Lokalen und einem Imbiss sind wir müde und rutschen mehr zurück als wir laufen (natürlich wegen dem Schnee!). Am nächsten Tag besucht uns Jan, hilft uns beim Einrichten dieses Blogg's, da dies Neuland für uns ist und fährt bald wieder los, weil es zu viel Schnee hat. Wir treffen uns an einem anderen Tag nochmals, fahren mit der Strasssenbahn in einen anderen Stadtteil und gehen zu einem schönen chinesischen Restaurant am Rhein. Am nächsten Morgen besuchen uns Bekannte von Locke, Ulla und Horst, deren Boot auch in diesem Hafen liegt und welche einige Kanäle, auch in Frankreich befahren haben. Sie bleiben 2-3 Stunden, plaudern rege und geben uns viele gute Infos für die Weiterreise. Wir haben auch wieder ein Kino in der Nähe und sehen uns den Film "Der letzte schöne Herbsttag" an. Nochmals in den Yachtshop und in einen Supermarkt, dann kann die Reise weitergehen.

Sonntag, 28. November 2010

15. Reisetag, Oberhausen - Duisburg

Ab heute geht unsere Reise ohne Jan weiter. Er kann mit seiner Pinta den Rhein nicht meistern, da er nur 10 PS hat, der Rhein aber mind. 60 PS erfordert. Sein Schiff bleibt über den Winter in Oberhausen, danach bringt er es über die Ruhr zum nahe gelegenen Baldeneysee, wo er daran arbeiten und natürlich auch segeln kann. Dort hat er auch seinen Segelschein gemacht. Der Abschied von Jan ist vorübergehend, wir treffen in später erneut in Düsseldorf, wo er bei seinen Eltern wohnen wird. Wir sind schon sehr gespannt darauf, wie unser Schiff den Rhein bewältigen wird.

Abfahrt um 10.00 h. Die Doppelschleuse Oberhausen ist kurz darauf erreicht und später folgt noch diejenige von Duisburg-Meiderich im Hafenkanal. Um 12.10 h erreichen wir den Rhein und sind überwältigt. Er ist dort gerade sehr breit und die Beruftsschifffahrt ist sehr rege. Nach wenigen Kilometern biegen wir in den Zufahrtskanal zum eindrucksvollen Yachthafen Duisburg ein und legen dort um 13 h an.
Wir rufen den Hafenmeister an, welcher um 17 kommt, uns Diesel tanken lässt und einen Schlüssel für die Hafenanlage sowie die sanitären Anlagen gibt. Zwischenzeitlich gehen wir in die Stadt, sehen uns einige Sehenswürdigkeiten an und stossen erneut auf einen Weihnachtsmarkt, wo wir was kleines essen. Zurück im Hafen treffen wir auf den Skipper einer Motoryacht, der ein Problem am Motor oder Propeller seines Bootes hat und dann auch selber taucht zwecks Kontrolle. Bewundernswert bei dieser Kälte, trotz Anzug. Unser Stegnachbar hat ebenfalls ein elektronisches Navi-System für die Binnenschifffahrt und zeigt dieses Peter. Wir verbringen den Abend danach gemütlich an Bord.

Mittwoch, 24. November 2010

14. Reisetag, Datteln - Oberhausen

Heute gehts bereits um 8.30 h los, da etlliche Schleusen zu meistern sind. Um 9 h fahren wir in den Rhein-Herne-Kanal ein und befinden uns nun mittem im Ruhrgebiet. Die Schleusen Herne-Ost, Senkung 12.8 m, Wanne-Eickel, Senkung 8.4 m und Gelsenkirchen, Senkung 8 m überwinden wir in ziemlich guten, kurzen Zeiten und erreichen deshalb die neue Marina Oberhausen bereits um 15.30 h.
Hier nimmt uns der nette Hafenmeister Thomas in Empfang und teilt uns zwei gute Plätze nahe der sanitären Anlagen zu. Der Hafen liegt optimal! Links gleich nebenan ist ein Wasservergnügungspark, ähnlich dem Alpamare in der Schweiz und rechts, genau so nah, ein grosses Meeresaquarium. 5 Fussminuten entfernt steht das grösste Einkaufszentrum "Centro" Europas, gleich davor befindet sich eine Restaurantmeile mit tollen Lokalen für jeden Geschmak und vor dieser der Weihnachtsmarkt. Daneben hat es noch den "Gasometer" ein riesiger alter Gastank, in welchem sich heute ein Observatorium und Ausstellungsräume befinden. Auch ein Kinokomplex mit 8 Säälen ist vorhanden sowie eine Musichalle wo bald darauf "Art on Ice" gespielt würde. Wir kommen voll auf unsere Kosten! Der Besuch im Einkaufzentrum überfordert uns, viel zu gross, zu viele Läden und Leute und kein einziger Lebensmittelladen! Wir bummeln über den Weihnachtsmarkt, essen je einen Reibepfannekuchen und sehen uns viel später in einem Sportlokal mit ca. 20 Fernsehern und/oder Leinwänden ein Fussballspiel mit Schalke 04, Jans Lieblingsmannschaft, an. Diese spielen ausgezeichnet und gewinnen sogar. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Zug nach Düsseldorf. Jan zeigt uns den grössten, tollsten Tabakladen, den wir jeh gesehen haben und wir decken uns für die nächste Zeit mit Rauchwaren ein. Später treffen wir Jans Mutter, welche ihn monatelang nicht gesehen hat, in der Buchhandlung, wo wir uns Hafenhandbücher für den Rhein und die Mosel besorgen und gehen mit ihr Kaffee trinken. Sie fährt uns noch zum Yachtshop und verabschiedet sich dann. Im Laden kaufen wir speziell warme Fliesunterziehhosen, Handschuhe, Ersatzglas für unsere Oellampe, usw. Den Abend verbringen wir an der grössten Theke der Welt, den vielen Kneipen in der Altstadt von Düsseldorf und lernen etliche davon kennen. In einem Bierbraulokal, dem "Urigen" muss man nicht bestellen. Man setzt sich und schon wird ein Altbier vor einen hingestellt. Sobald dieses leer ist, folgt das nächste, usw. Es hört erst auf, wenn man den Bierdeckel auf's Glas legt. Wir kommen spät nach Hause, in die Koje und haben einen tollen Tag erlebt. Peter und ich gehen am nächsten Tag natürlich ins Kino und sehen uns den neuen Harry Potter an. Auch besuchen wir das Aquarium. Der Hafenmeister Thomas besichtigt unsere Aglaya, ist hell begeistert und schenkt uns eine Flasche Sekt, um auf das schöne Schiff anzustossen.

Dienstag, 23. November 2010

13. Reisetag, Münster - Datteln

Vor der Abfahrt bringt Peter sein Fahrrad zum Pneuwechsel in ein nahes Geschäft, ich laufe zum nächsten Supermarkt zum Einkauf und schwerbeladen wieder zurück. Jan holt mit dem geflickten Rad und seinen Kanistern Benzin bei der Landtankstelle. Abfahrt dadurch erst um 11.10 h und Ankunft in Datteln um 16.45 h nach einer schleusenfreien Fahrt von 48 km.
Dort ist die Anlaegestelle für grosse und kleine Schiffe wieder an der Spundwand, ohne Infrastruktur. Wir essen an Bord und sind heute etwas früher in der Koje.

Montag, 22. November 2010

12. Reisetag, Dörenthé - Münster

Wir fahren bereits um 8.30 h los erreichen unmittelbar nach der Schleuse Münster um 13 h den Yachthafen Monastier, wo wir mal wieder an einem Steg anlegen. Wir rufen den Hafenmeister an, welcher uns einen Schlüssel für den Ausgang bringt und die sanitären Anlagen für uns öffnet.
Der Weg in die Stadt ist uns zu Fuss zu weit und da sich Jan gut auskennt, nehmen wir den Bus. Münster ist eine tolle Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Wir treffen Jan's Tante, die sich sehr über die Kontaktnahme freut. Wir bummeln mit ihr über den bereits offenen Weihnachtsmarkt, trinken Glühwein, erfahren viel über die Stadt und die Sehenswürdigkeiten und geniessen später in einem wirklich urigen, charmanten, sehr gut besuchten Altstadtlokal ausgezeichnete einheimische Kost. Es ist ein äusserst unterhaltsamer, lockerer Abend und wir fahren erst spät mit dem Taxi zum Hafen zurück.

Sonntag, 21. November 2010

11. Reisetag, Tannenkamp - Dörenthé

Abfahrt 8.45 h und Einfahrt in den DEK, den Dortmund-Ems-Kanal um 13.45 h. Nach 56 km ohne Schleuse erreichen wir Dörenthé. Auch hier müssen wir an der Spundwand eines Liegeplatzes für grosse Schiffe festmachen und haben, wie so oft, weder Strom noch sanitäre Anlagen, dafür auch keine Gebühren.
Wir wärmen uns bei uns an Bord erst auf und essen gemeinsam Suppe mit Bockwurst. Später laufen wir zum nächsten Lokal im Ort, eine ziemliche Knelle, um ein Bier zu trinken. Da die Aushilfe das Hefeweissbier nicht finden kann, bringt er mir ein alkoholfreies (Kinder) Malzbier, welches ich jedoch nicht runter kriege. Wir bleiben nicht lange und gehen relativ früh in die Koje.

Samstag, 20. November 2010

10. Reisetag, Minden - Tannenkamp

Das heutige Tagesetmal haben wir auf 47.5 km festgesetzt und fahren erst um 9.30 h los. Es gibt keine Schleuse auf dieser Route, wir erreichen den kleinen Ort Tannenkamp um 15.30h und legen in einer romantisch gelegenen Anlege- und Wendestelle an der Spundwand an.
Es gibt nur ein paar Häuser, keine Lokale oder Läden und nichts zu sehen. Wir vertreten uns ein wenig die Beine und essen wieder gemeinsam bei uns an Bord. Jan kocht ausgezeichnete Spaghetti-Carbonara. Danach lernen wir ihm das Kartenspiel "Hosen runter" und verbringen wieder einen gemütlichen Abend.

Freitag, 19. November 2010

9. Reisetag, Rasche - Minden

Wir fahren um 8.45 h los, erreichen nach 55 km die Stadt Minden um 15.20 h und befinden uns nun in Nordrheinwestfalen. Auch hier müssen wir hintereinander seitlich an einer Spundwand für Frachtschiffe anlegen, da der Hafen geschlossen ist.
Es folgen ein Bummel durch die Stadt inkl. schönem historischen Teil, ein kleiner Einkauf sowie ein Nachtesssen in einem wirklich urchigen, sehr gemütlichen Lokal. Danach leisten wir uns ein Taxi zurück zu den Booten, da der Weg doch sehr weit ist.

Donnerstag, 18. November 2010

8. Reisetag, Sehnde - Rasche

Abfahrt erst um 11.40 h, da Locke mit Peter erst noch nach Hildesheim fuhr, um die Petromax-Lampe zu tauschen. Nur die Schleuse Anderten kurz nach Sehnde ist auf dem Tagesprogramm mit seinen 35 km. Wir legen um 16.10h im Stichkanal Hannover-Linden an der Kaimauer vor dem Yachthafen Rasche an.
Wir essen an Bord und genehmigen uns später einen Absacker in der nahen Hafen-Bar "Tiefgang".

Montag, 15. November 2010

7. Reisetag, Abbesbüttel - Sehnde

Abfahrt 8.30h. Nach 2 Stunden funktioniert plötzlich unser Log wieder, das vor 4 Tagen ausgestiegen war. Da wir heute nicht schleusen müssen, erreichen wir nach 42,5 km bereits um 14.35 h den Hafen Sehnde.
Der Hafenmeister Detlef und Stv Locke sind bereits eine Stunde später da. Sie heizen für uns die sanitären Anlagen, inkl. Boden, wir dürfen nach 4 Tagen endlich wieder duschen und Haare waschen, ein Genuss! Locke fährt mit Peter per Auto zur Landtankstelle, holt mit ihm über 200 lt Diesel und gemeinsam füllen sie diesen ins Boot. Peter stellt mit dem Bootshaken fest, dass das vermeintliche Stück Tau an der Antriebswelle in Tatsache eine Kette ist. Locke organisiert sodann einen Taucher, welcher am nächsten Tag die fast 2 m lange Kette entfernen kann. Das Abendessen kocht auch Locke und wir geniessen dieses alle zusammen im gemütlichen Clubhaus. Tags darauf frühstücken wir gemeinsam im Clubhaus und danach macht uns Locke 3 Fahrräder zurecht, damit wir ins Dorf zum Einkauf fahren können. Am nächsten Tag bringt er Jan zum Bahnhof, damit dieser sein Auto in Lübeck abholen und hierher fahren kann. Mit Peter fährt er sogar bis Hildesheim um eine Petromax-Lampe für unseren Salon zu kaufen. Diese funktioniert dann leider nicht, ist undicht und daher fährt er am folgendenTag erneut zum Laden, um diese umzutauschen. Alle Mahlzeiten nehmen wir gemeinsam ein, es ist eine entspannte und gemütliche Zeit, wir werden verwöhnt! Detlef schenkt uns eine Flasche selber angesetzten Kaffeeschnaps, weil uns dieser so gut geschmeckt hat. Wir haben die Beiden ins Herz geschlossen bei soviel Gastfreundschaft und Herzlichkeit und der Abschied fällt uns allen ziemlich schwer. Locke begleitet uns seither per Telefon, sms und Mail, gibt uns Tipps, schickt Unterlagen und macht sich Sorgen um uns wie ein Vater. Einfach lieb!

Sonntag, 14. November 2010

6. Reisetag, Bad Bodenteich - Abbesbüttel

Abfahrt um 8.30 Uhr. Heute haben wir keine Schleusen im Programm. Um 14.10 Uhr verlassen wir den Elbe-Seitenkanal und biegen in den Mittellandkanal ein. Nach 56 km Fahrt legen wir um 15.15 Uhr in der neuen Marina von Abbesbüttel an.
Jan hat an seinem Platz Strom, wir jedoch nicht. Keine sanitären Installationen vorhanden. Wasserbunkern unmöglich, bereits abgestellt für den Winter. Im Dorf herrscht ebenfalls tote Hose, nicht mal ein Lokal ist vorhanden. Daher wieder gemeinsam an Bord gegessen und gemütlichen Abend verbracht. Die Marina könnte ganz gut werden, einige tolle Einfamilienhäuser stehen bereits, weitere Bauplätze sind verkauft und zu allen Plätzen gehört wohl je ein Anlegeplatz im Hafen. Wir fragen uns trotzdem, was für Leute hier wohl wohnen.

Samstag, 13. November 2010

5. Reisetag, Bad Bevensen - Bad Bodenteich

Abfahrt um 8.40 Uhr. Bei der Schleuse Uelzen, das gleiche Spiel wie gestern, obwohl diese 190 m lang ist, Ankunft 10.50 Uhr, lange Wartezeit. Wir verkürzen uns diese mit Mittagessen auf Deck. In der Schleuse können wir hinter zwei Schiffen an einem Schwimmpoller festmachen, welcher mit hochfährt, auch dies alles sehr beeindruckend. 13.30 Uhr Abfahrt und 15.15 Uh Ankunft in Bad Bodenteich, wo wir seitlich des Kanals festmachen müssen. Erneut weder Strom noch sanitäre Anlagen. Bummel durch den Ort, Essen in einem Restaurant, wo sogar noch geraucht werden darf. Jan holt später mit unserem Fahrrad an der Landtankstelle noch 2 Kanister Benzin.

Freitag, 12. November 2010

4. Reisetag, Lauenburg - Bad Bevenson

Abfahrt Lauenburg 9.20 Uhr und schon sind wir auf der Elbe. Diese ist durch das Unwetter während der Nacht und Gegenwind sehr rauh und schwierig zu befahren. Aber nach etwa 5 km biegen wir links ab in den Elbe-Seitenkanal und ruhigeres Gewässer. Jan wird vor der Abfahrt von einem Polizeiboot aufgehalten und hat Gegenverkehr bei der schwierigen Einfahrt in den Seitenkanal, deshalb müssen wir lange auf ihn warten. Um 10.55 Uhr erreichen wir das Hebewerk Lüneburg-Scharnebeck, ein eindrückliches Bauwerk mit 2 Trögen zu je 100 m Länge, 12 m Breite und 38 m Hub! Es wartet viel Berufsverkehr, etliche Frachtschiffe sind 85m lang und so dauert es lange bis wir hinter einem 57 m langen Schiff noch Platz finden. Weiterreise erst um 13.30 Uhr. Eine Stunde später fällt unser Log aus, wir fahren nach Drehzahl des Motors weiter. Wir sehen viel Tiere, Rehe, eine riesige Gruppe Kraniche, welche auf einer Wiese steht, Eichelhäher, Raubvögel, usw. Bei Sonnenuntergang um 16.30 h legen wir in Bad Bevenson am Molensüdkopf an.
Keine sanitären Installationen oder Strom vorhanden. Wir kaufen im Dorf ein, nehmen beim Griechen einen Apéritiv und essen danach gemütlich an Bord, Hähnchen, Risotto und Gemüse. Mein erstes richtiges Gericht auf dem Gasherd und ausserdem gelungen!

Donnerstag, 11. November 2010

3. Reisetag, Güster - Lauenburg

Für heute ist nur ein Tagesetmal von 22 Km vorgesehen, darum legen wir erst um 10.20 Uhr ab. Nach den Schleusen Witzensee (Senkung 3.28m) und Lauenburg (Senkung 4.85 m) erreichen wir das schöne Städtchen Lauenberg und auch gleich das Ende des Elbe-Lübeck-Kanals um 14.20 Uhr.
Die Diesel-Tankstelle ist bereits für den Winter geschlossen, dafür sind die sanitären Installationen inkl. Duschen offen und sehr gediegen. Wir erkunden Lauenburg, eine alte Schifferstadt mit historischen Gebäuden in der Altstadt, essen in einem der urigen Lokale an der Elbe und kaufen danach in der Oberstadt Lebensmittel ein. Jan holt sich ausserdem zu Fuss mit Kanistern Benzin für seinen Aussenborder.

Mittwoch, 10. November 2010

2. Reisetag, Lübeck -Güster

Abfahrt Lübeck um 9 Uhr, gemeinsam mit Jan und kurz darauf befinden wir uns auf dem Elbe-Lübeck-Kanal. Wir haben Glück und können jeweils gleich in die Schleusen einfahren. Dadurch schaffen wir heute die Schleusen Büssau (Hub 1.5 m), Krummese (2.75 m), hier verzögerte Abfahrt in Folge verklemmtem Ausfahrtstor, Berkenthin (1.75 m), Behlendorf (1.65 m) sowie die Donnerschleuse (4.18 m) und insgesamt 44 Km. Um 16.45h erreichen wir den idyllischen Prüssee, Gemeinde Güster.
Bei der Hafeneinfahrt kommen wir einer Boje etwas zu nahe und haben uns dadurch vermutlich ein wenig Befestigungsleine an der Antriebswelle eingefangen. Das schöne Seerestaurant ist geschlossen und so essen wir bei uns an Bord Suppe und Würste. Gute sanitäre Installationen und Duschen vorhanden.

Sonntag, 7. November 2010

1. Reisetag, Fehmarn - Lübeck

Unser Abenteuer, die Reise von der Ostseeinsel Fehrmarn quer durch Europa an die Côte d'Azur beginnt. Um 8 Uhr starten wir im Hafen Burgstaaken auf Fehmarn und fahren unter Motor über die Ostsee Richtung Travemünde. Die Masten unserer Segelyacht sind auf dem Landweg nach Marseille gereist und erwarten uns dort. Die Sonne scheint, aber es ist bitterkalt. Um 11 Uhr stoppt uns ein Polizeiboot. Die Herren fragen woher wir kommen, wohin wir fahren, wieviel Leute an Bord sind und wünschen uns dann gute Weiterfahrt. Kurz darauf passieren wir Travemünde hinter einem grosssen schwedischen Fährschiff. Nach schöner Fahrt auf der Trave erreichen wir um 14 Uhr Lübeck und legen mit Hilfe unseres Stegnachbarn Jan von der SY Pinta im Hafen Neugen an. Dieser befindet sich direkt neben dem Museumshafen und der Altstadt. Wir machen uns bald auf den Weg um etwas zu essen, uns aufzuwärmen, auf unseren ersten Tag azustossen und Lübeck zu sehen.

Wir bleiben 2 volle Tage in Lübeck, erkunden diese schöne Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten, sehen uns den Film "Das Ende ist mein neuer Anfang" mit Bruno Ganz an und geniessen ausserdem ein "Iris Folk Festival" in der Musikhalle, direkt neben dem Museumshafen. Unsere Gespräche mit Jan ergeben, dass er mit seiner Pinta auch auf den Kanälen bis Düsseldorf fahren will und wir besser eine Fahrgemeinschaft bilden, um schneller schleusen und einander bei Bedarf helfen zu können.