Dienstag, 21. Dezember 2010

27. Reisetag, Konz - Schwebsange/Schwebsingen, Luxemburg

Wir fahren um 10 h ab, passieren die Einmündung der Saar und treffen 1/2 Stunde später in Wasserbillg, Luxemburg ein. Dort mündet die Sauer in die Mosel. Da der Treibstoff in Luxemburg sehr günstig ist, fragen wir beim Yachtanleger einen Mann nach der nächsten Landtankstelle. Wir treffen auf einen hilfsbereiten Einheimischen. Er fährt mit Peter zu sich nach Hause, holt dort nicht mehr benötigte Kanister, weiter zur Tankstelle, diese füllen und bringt alles zum Schiff. Lädt unsere leeren Kanister ein, fährt erneut zur Tankstelle zum Füllen und zurück. Es ist schön, immer wieder solch nette Menschen kennen zu lernen. Wir haben dadurch 220 lt Diesel als Reserve. Ab hier ist die Mosel auf der einen Seite deutsch, auf der anderen luxemburgisch.
Kurz vor der Schleuse Grevenmacher, Hub 4 m, nach einem Plopp tönt der Motor komisch,weisser Rauch steigt aus dem Auspuff. Die Anzeigen zeigen keine Probleme an. Nach der Schleuse ist das Geräusch nicht weg. Fahren mit nur noch 1400 Umdrehungen langsam weiter. Bei der Schleuse Palzem, Hub 3.8m, kontrolliert Peter mit dem Bootshaken, ob etwas unter dem Schiff an der Welle oder dem Propeller hängt, kann aber nichts feststellen. Wir fahren mit nur noch 4 km/h weiter. Das 2. Hochwasser hat begonnen. Die Strömung ist sehr stark, viel Treibgut, grosse Äste, teils halbe Bäume kommen uns entgegen und etwas stösst am Boot an, obwohl  Peter möglichst allen Hindernissen ausweicht. Remich erreichen wir nach 18 h, können dort wegem dem hohen Wasserpegel nirgendwo sicher anlegen und schleppen uns mit letzter Kraft im Dunkeln weiter zum Yachthafen von Schwebsange oder Schwebsingen auf Deutsch, wo wir erst um 19.30h eintreffen. Gemäss früherem Telefonat mit dem Hafenbüro sei alles geschlossen, wir dürfen aber bei der Tankstelle anlegen. Mit Hilfe der grossen Stableuchte fahren wir langsam in diese Richtung, obwohl die Tankstelle bereits abgebaut ist. Durch Zufall sehe ich im letzten Moment das oberste Teil eines Anlegepollers aus dem Wasser ragen. Alle festen Stege befinden sich bereits unter Wasser! Fast wären wir wieder aufgelaufen. Wir legen an einer Motoryacht an und sind nudelfertig. Nach einem schnellen Nachtessen gehen wir früh in der Koje.
Am nächsten Morgen ist das Hafenbüro kurz besetzt. Die Dame organisiert einen Motorspezialisten, welcher am Nachmittag vorbei kommen will. Leider fällt dies buchstäblich ins Wasser, welches rasch so hoch steigt, dass wir um 15 h die Segeltasche füllen und das Schiff verlassen müssen. Erneut geht's ab ins Hotel zum Abwarten, bis der Pegel fällt. Wir wohnen im Hotel des Cignes (der Schwäne), an der Strasse entlang der Uferpromenade. Am nächsten Morgen schwimmen die Schwäne direkt vor dem Hotel. Quai, Uferpromende, Strasse komplett unter Wasser! Es steht bis zur 4. Treppenstufe des Hotels. Wir können nur noch zum Hinterausgang raus. Die Weihnachtszeit verbringen wir mit Kennenlernen von Remich,seinen Lokalen, Spielen, Fernsehen, Schlafen, etc. Am Am 28.12. kann Peter mit dem Monteur an Bord zwecks Kontrolle. Zwei Schläuche des Turbo-Diesel's sind geplatzt. Nach vielen Versuchen, neue zu organisieren, müssen wir akzeptieren, dass diese erst Mitte Januar 2011 eintreffen. Da das dritte Hochwasser für Anfang Januar 2011 angesagt ist, reisen wir am 30.12.10 mit dem Zug in die Schweiz zurück. Der Monteur, Herr Hengers kümmert sich während unserer Abwesenheit um unser Schiff, kontrolliert die Heizung, lüftet, usw. Wir haben Vertrauen zu ihm und machen uns keine Sorgen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen