Dienstag, 7. Juni 2011

52. Reisetag, Ile de Porquerolle - St. Florent/Korsika

Mit unserem Zodiac fahren wir an Land, melden uns bei der Capitainerie an, lesen dort den Wetterbericht, bummeln durch den Ort, kaufen Rotwein beim Gut Perzinsky, essen an Land zu Mittag und machen uns danach bereit für die ca. 20 stündige Überfahrt nach Korsika.

Von der Boje fahren wir erst zur Tankstelle und füllen unsere Dieseltanks und Kanister auf.
Um 17 h geht’s los, bei schönem Wetter, leicht welligem Meer und 9 kn Wind. Vorbei an den Inseln Bagaud, Port-Cros und Levant Richtung offenes Meer und St. Florent auf Korsika. Nach 19 h frischt der Wind auf „mässige Bise“, später auf „frische Bise“, ca. 20 kn, wie vorhergesagt und die Wellen erhöhen sich auf ca. 2 m. Das Boot lässt sich gut steuern, wir sind guter Dinge. Nach Mitternacht frischt der Wind weiter auf Beaufort 6 „starker Wind“, der Seegang nimmt zu, ein Tanz auf den Wellen beginnt. Ab 5 h verstärkt sich der Wind auf Bf 7 und steigert sich kontinuierlich auf 42 kn, Bf 9 „Sturm“, ein Höllenritt beginnt. Wir tragen Rettungswesten, sind angeleint und werden trotzdem arg durchgeschüttelt, können unseren Kurs jedoch gut halten. Peter muss jede einzelne der nun sehr hohen Wellen aussteuern, die Gischt schlägt ihm immer häufiger ins Gesicht, dies muss er 6 h durchhalten. Das Geschirr scheppert in den Schränken, alles, was nicht sehr gut befestigt ist, fällt runter oder fliegt umher, sich bewegen gibt blaue Flecken, da das Schiff so durchgerüttelt wird. Erst im Golf von St. Florent nehmen Wind und Wellen ab, sodass ich ihn am Steuer endlich ablösen kann. Nach genau 20 h erreichen wir den Hafen von St. Florent und werden aufs Herzlichste von Margarita, Trudle und Ueli mit Schweizer Fahnen willkommen geheissen. Ankunft 13 h, 144 Seemeilen, 267 km. 

An Land spüren wir diese ruppige Überfahrt noch einige Zeit in den Beinen und im Kopf.  Wir verbringen danach etliche schöne, geruhsame Tage mit Peter’s Schwestern und Ueli.

Weil Peter während der Überfahrt das Steuer so lange und verkrampft halten musste, hat er taube Finger an der linken Hand, welche nicht aufwachen wollen. Vermutlich eine nervliche Entzündung durch die lange Überanstrengung. Wir hoffen, dass sich dies in zwei, drei Wochen verbessert.

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